Axel Springer bleibt in den ersten neun Monaten auf Wachstumskurs und bestätigt Ziele für das Gesamtjahr
Geschrieben am 07-11-2012 |
Berlin (ots) - Umsatzplus von 3,9 Prozent / EBITDA-Rendite von
19,1 Prozent / Digitale Medien wachsen dynamisch und steigern
Ertragskraft deutlich / Inländische Printmedien trotz schwächerer
Werbekonjunktur hoch profitabel
Die fortschreitende Digitalisierung prägte die
Geschäftsentwicklung von Axel Springer in den ersten neun Monaten
2012. Die digitalen Medien steigerten ihre Erlöse deutlich und
erreichten einen Anteil von 34,6 Prozent am Konzernumsatz. Zum
Konzern-EBITDA trugen sie 36,1 Prozent bei und erzielten eine
EBITDA-Rendite von mehr als 20 Prozent. Durch das starke Wachstum der
digitalen Medien stieg konzernweit das EBITDA im Berichtszeitraum um
2,9 Prozent. Die inländischen Printmedien behielten ihre anhaltend
hohe Ertragskraft bei. Sie erwirtschaften, trotz einer schwächeren
Entwicklung des Werbemarktes im dritten Quartal, weiterhin
EBITDA-Renditen von mehr als 20 Prozent. Der Konzernumsatz legte in
den ersten neun Monaten um 3,9 Prozent zu. Der Vorstand bestätigte
die Erwartungen für das Gesamtjahr und geht damit weiterhin davon
aus, dass Axel Springer 2012 erneut ein Rekord-EBITDA erzielen wird.
Axel Springer steigerte das um Sondereffekte und
Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) in den ersten neun Monaten um 2,9 Prozent auf
EUR 459,3 Mio. (Vj.: EUR 446,3 Mio.). Damit realisierte der Konzern
eine EBITDA-Rendite von 19,1 Prozent nach 19,3 Prozent im
Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Rendite der inländischen Zeitungen lag
mit 23,6 Prozent nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Das Segment
Zeitschriften National erreichte eine EBITDA-Rendite von 21,0
Prozent. In beiden Segmenten konnte Axel Springer die Profitabilität
trotz rückläufiger Erlöse und höherer Restrukturierungsaufwendungen
auf hohem Niveau halten. Die EBITDA-Rendite der digitalen Medien
legte um mehr als 3 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent zu. Die
Ertragskraft der internationalen Printmedien wurde durch anhaltend
schwierige konjunkturelle Rahmenbedingungen insbesondere in Osteuropa
und durch höhere Restrukturierungsaufwendungen belastet. Das Segment
erreichte eine EBITDA-Rendite von 12,8 Prozent.
Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten um 3,9 Prozent
auf EUR 2.407,7 Mio. (Vj.: EUR 2.318,2 Mio.). Mit einem Umsatzplus
von 21,5 Prozent blieben die digitalen Medien der Wachstumsmotor des
Konzerns. Die Printmedien verzeichneten hingegen marktbedingt
rückläufige Erlöse. Bereinigt um Konsolidierungseffekte erhöhte Axel
Springer den Konzernumsatz leicht um 0,4 Prozent.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG:
"Axel Springer nimmt nach neun Monaten Kurs auf ein neues Rekordjahr.
Unsere digitalen Aktivitäten tragen mit Renditen im zum Teil hohen
zweistelligen Bereich immer stärker zu unserem Konzernergebnis bei.
Die inländischen Zeitungen und Zeitschriften blieben trotz
konjunktureller Herausforderungen hoch profitabel. Allerdings lagen
insbesondere die Print-Werbeerlöse im dritten Quartal am unteren Ende
unserer Erwartungen. Wir verfolgen deshalb mit Nachdruck unsere
bewährte Strategie, die Strukturen im deutschsprachigen Kerngeschäft
systematisch auf das veränderte Nutzungsverhalten auszurichten und
noch effizienter zu werden. Ein wesentlicher Schritt ist die vor
kurzem angekündigte Redaktionsgemeinschaft der WELT-Gruppe, der
BERLINER MORGENPOST und des HAMBURGER ABENDBLATTS."
Für das Geschäftsjahr 2012 rechnet der Vorstand unverändert mit
einem Anstieg der Konzernerlöse im einstelligen Prozentbereich. Der
Vorstand geht davon aus, dass leicht rückläufige Erlöse im
inländischen und rückläufige Erlöse im internationalen Printgeschäft
durch steigende Erlöse bei den digitalen Medien mehr als aufgefangen
werden können. Auch für das EBITDA wird ein leichter Anstieg
gegenüber dem Vorjahr erwartet. Hierbei rechnet der Vorstand mit
Ergebnisrückgängen im Printgeschäft, während das Ergebnis des
digitalen Geschäfts deutlich über dem Vorjahreswert liegen sollte.
Auslandserlöse legen zu / Digitale Medien erwirtschaften mehr als
55 Prozent der Konzern-Werbeerlöse
Die zunehmende Internationalisierung der digitalen Medien
resultierte in einem Anstieg der Auslandserlöse des Konzerns um 9,2
Prozent auf EUR 827,2 Mio. (Vj.: EUR 757,8 Mio.). Damit
erwirtschaftete Axel Springer in den ersten neun Monaten des
laufenden Geschäftsjahres 34,4 Prozent des Konzernumsatzes (Vj.: 32,7
Prozent) in internationalen Märkten.
Die Werbeerlöse legten im Konzern um 9,0 Prozent auf EUR 1.248,0
Mio. (Vj.: EUR 1.145,2 Mio.) zu. Getrieben wurde dieses Wachstum
durch die digitalen Medien, die ihre Werbeerlöse deutlich steigern
konnten. Der Anteil der digitalen Medien an den gesamten Werbeerlösen
des Konzerns erhöhte sich auf 55,5 Prozent. Die Werbeerlöse der
Printmedien waren in einem insgesamt schwierigen Werbemarktumfeld im
In- und Ausland rückläufig.
Die Vertriebserlöse gingen um 3,3 Prozent auf EUR 879,0 Mio. (Vj.:
EUR 908,9 Mio.) zurück. Ursache hierfür waren Auflagenrückgänge
diverser Titel in allen drei Printsegmenten.
Die übrigen Erlöse stiegen um 6,3 Prozent auf EUR 280,8 Mio. (Vj.:
EUR 264,1 Mio.). Auch hier wirkten sich vor allem Erlöszuwächse bei
den digitalen Medien positiv aus.
Bereinigter Konzernüberschuss leicht unter Vorjahresniveau
Der um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigte
Konzernüberschuss belief sich in den ersten neun Monaten auf EUR
256,9 Mio. (Vj.: EUR 259,6 Mio.). Das entspricht einem bereinigten
Ergebnis je Aktie von EUR 2,21 nach EUR 2,30 im Vorjahreszeitraum.
Der Konzernüberschuss lag mit EUR 188,7 Mio. unter dem Vorjahreswert
(EUR 233,2 Mio.). Hier schlugen sich unter anderem höhere
Abschreibungen sowie Sondereinflüsse im Finanzergebnis nieder. Das
Ergebnis je Aktie betrug EUR 1,62 (Vj.: EUR 2,11).
Digitale Medien steigern Umsatz und Ertragskraft deutlich /
Inländische Printmedien hoch profitabel
Das Segment Zeitungen National hielt die EBITDA-Rendite in den
ersten neun Monaten mit 23,6 Prozent nahezu auf dem hohen Niveau des
Vorjahres. Der Umsatz der inländischen Zeitungen ging um 2,0 Prozent
auf EUR 836,7 Mio. (Vj.: EUR 854,1 Mio.) zurück. Dabei gaben sowohl
die Vertriebs- als auch die Werbeerlöse um etwas mehr als 2 Prozent
nach. Das EBITDA des Segments ging auch aufgrund höherer
Restrukturierungsaufwendungen von EUR 203,6 Mio. auf EUR 197,2 Mio.
zurück.
Die inländischen Zeitschriften blieben bei rückläufigen Erlösen
mit einer EBITDA-Rendite von 21,0 Prozent (Vj.: 23,2 Prozent)
ebenfalls hoch profitabel. Der Umsatz des Segments Zeitschriften
National verminderte sich um 4,0 Prozent auf EUR 339,0 Mio. (Vj.: EUR
353,1 Mio.). Ein Teil des Rückgangs ist insbesondere im dritten
Quartal auf eine kalenderbedingt geringere Zahl an Erscheinungstagen
als im Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Die Vertriebserlöse gingen
aufgrund rückläufiger Auflagenzahlen um 3,1 Prozent zurück, die
Werbeerlöse lagen 8,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die
inländischen Zeitschriften erzielten ein EBITDA von EUR 71,0 Mio.
(Vj.: EUR 82,1 Mio.). Dieser EBTIDA-Rückgang ist überwiegend durch
Restrukturierungsaufwendungen bedingt.
Die Geschäftsentwicklung im Segment Print International wurde
durch die nach wie vor schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen
in wichtigen Auslandsmärkten, insbesondere in Osteuropa,
beeinträchtigt. Die Erlöse des Segments gingen in den ersten neun
Monaten um 8,6 Prozent auf EUR 320,0 Mio. (Vj.: EUR 350,0 Mio.)
zurück. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte reduzierte
sich der Umsatzrückgang auf 6,0 Prozent. Die Vertriebserlöse
verminderten sich um 6,2 Prozent - bereinigt um 3,6 Prozent. Bei den
Werbeerlösen belief sich der Rückgang auf 12,8 Prozent, bereinigt auf
10,5 Prozent. Das EBITDA der internationalen Printmedien belief sich
auf EUR 41,1 Mio. nach EUR 56,8 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die
EBITDA-Rendite sank von 16,2 Prozent auf 12,8 Prozent.
Mit einem kräftigen Umsatzplus von 21,5 Prozent auf EUR 823,3 Mio.
(Vj.: EUR 677,7 Mio.) blieb das Segment Digitale Medien der
Wachstumsmotor des Konzerns. Hierzu leisteten die Werbeerlöse mit
einem Zuwachs von 24,5 Prozent den größten Beitrag, die übrigen
Erlöse legten um 7,7 Prozent zu. Zum Anstieg der Gesamterlöse trugen
Konsolidierungseffekte ebenso bei wie ein organisches Wachstum von
10,8 Prozent. Die Digitalen Medien verbesserten zudem in den ersten
neun Monaten ihre EBITDA-Rendite von 16,5 Prozent auf 20,2 Prozent.
Das EBITDA lag mit EUR 165,9 Mio. um 48,3 Prozent über dem
Vorjahreswert von EUR 111,9 Mio.
Die Säule Journalistische Portale & andere digitale Medien umfasst
einerseits die markengebundenen Portale wie z. B. BILD.de, DIE WELT
Online, aufeminin.com und azet.sk, andererseits digitale
Geschäftsmodelle wie z. B. idealo, kaufDA und Smarthouse. Die Säule
steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten um 25,2 Prozent auf
EUR 261,7 Mio. (Vj.: EUR 209,0 Mio.). Ihr EBITDA legte im gleichen
Zeitraum um 23,7 Prozent auf EUR 57,1 Mio. (Vj.: EUR 46,1 Mio.) zu.
Damit erzielte die Säule Journalistische Portale & andere digitale
Medien eine EBITDA-Rendite von 21,8 Prozent (Vj.: 22,1 Prozent).
Die zweite Säule Performance Marketing umfasst die Aktivitäten der
Zanox-Gruppe, dem führenden Netzwerk für performancebasiertes
Marketing in Europa. Sie erhöhte den Umsatz um 4,6 Prozent auf EUR
326,6 Mio. (Vj.: EUR 312,1 Mio.). Das EBITDA blieb mit EUR 15,9 Mio.
aufgrund konjunktureller Entwicklungen sowie Wachstumsinvestitionen
hinter dem Vorjahreswert (EUR 18,5 Mio.) zurück. Die EBITDA-Rendite
belief sich dementsprechend auf 4,9 Prozent (Vj.: 5,9 Prozent).
Besonders dynamisch entwickelte sich in den ersten neun Monaten
die Säule Axel Springer Digital Classifieds, in der die
Rubrikenportale SeLoger, Immonet, StepStone und Totaljobs gebündelt
sind. Sie steigerte den Umsatz um die Hälfte auf EUR 234,9 Mio. (Vj.:
EUR 156,6 Mio.). Das EBITDA verbesserte sich um 86,5 Prozent auf EUR
101,8 Mio. (Vj.: EUR 54,6 Mio.). Mit einer EBITDA-Rendite von 43,3
Prozent (Vj.: 34,9 Prozent) zählten die Rubrikenportale zu den
profitabelsten Einheiten im Konzern.
Das Segment Services/Holding erhöhte den Umsatz um 6,6 Prozent auf
EUR 88,8 Mio. (Vj.: EUR 83,3 Mio.) bei einem EBITDA von EUR -16,0
Mio. (Vj.: EUR -8,1 Mio.). Im Ergebnis schlugen sich insbesondere
kursbedingt höhere Belastungen aus dem aktienbasierten
Vergütungsprogramm nieder.
Nettoverschuldung deutlich reduziert
Der frei verfügbare Cashflow nahm in den ersten neun Monaten um
9,7 Prozent auf EUR 286,0 Mio. (Vj.: EUR 260,7 Mio.) zu. Die
Nettoverschuldung verminderte sich von EUR 472,8 Mio. am Jahresende
2011 auf EUR 198,8 Mio. zum 30. September 2012. Nach der
erfolgreichen Platzierung eines Schuldscheindarlehens im zweiten
Quartal schloss Axel Springer im September 2012 erfolgreich eine
Vereinbarung zur Refinanzierung einer im August 2013 auslaufenden
Kreditlinie ab. Der Konzern verfügt damit weiterhin über ausreichende
Mittel zur langfristigen Finanzierung von organischem und
anorganischem Wachstum.
Die solide Finanzlage des Konzerns spiegelte sich auch in einer
Eigenkapitalquote per Ende September 2012 von 50,1 Prozent wider.
Durch organisches Wachstum und die Integration neu erworbener
Gesellschaften im Bereich der digitalen Medien stieg die
durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter von 12.779 im Vorjahr auf
13.504.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die
Konzern-Kennzahlen sowie der Quartalsfinanzbericht sind unter
www.axelspringer.de/9m-2012 abrufbar.
Pressekontakt:
Edda Fels
Tel: + 49 (0) 30 25 91-7 76 00
edda.fels@axelspringer.de
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