Hagen (ots) - Das Theater Hagen hat zwei Weltkriege überlebt; ob
es auch die kommunale Finanzkrise überlebt, wird von der Beherztheit
abhängen, mit der die Bürger für ihre geliebte Bühne eintreten.
Natürlich ist der Hagener Verwaltungsspitze und der Kommunalaufsicht
klar, dass eine Schließung des Theaters den defizitären Haushalt
nicht retten kann - im Gegenteil. Im Ringen um eine
Haushaltssanierung sind Forderungen nach Theaterschließungen also
Alibi-Diskussionen.Die schwierige Situation der
Innenstädte und die demografisch bedingte, nachlassende
Standortattraktivität gehören mit zum Paket der Sorgen, die die
kommunale Finanznot flankieren. Hier eine funktionierende und
publikumsstarke Komponente herauszubrechen, dürfte mehr Probleme
schaffen, als es löst.
Wie die NRW-Kommunen über die
Zukunft ihrer Bühnen entscheiden, davon wird auch ihr Überleben
abhängen. Es geht darum, den Bestand für kommende Generationen zu
erhalten. Zumal Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der nächsten Wahl
nicht umhin kommen wird, die Situation der Städte endlich zur
Kenntnis zu nehmen. Es ist nicht einzusehen, dass Banken und die
halbe EU mit Steuermilliarden gerettet werden, über hundert Jahre
alte Bürgerwerte dagegen nicht.
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