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Deutscher Hörspielpreis der ARD für "Alfred C." (DKultur/HR) / Jury würdigt Radiostück von Hermann Bohlen / ARD Online Award geht an "Wann wo oder Eine gewisse Anzahl Gespräche" (HR/DLF) (BILD)

Geschrieben am 11-11-2012

Karlsruhe/Baden-Baden (ots) -

Das Hörspiel "Alfred C. - Aus dem Leben eines Getreidehändlers"
von Hermann Bohlen, eine Produktion von Deutschlandradio Kultur
(Federführung) mit dem HR, wurde heute (Samstag, 10.11.) in Karlsruhe
mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet. Eine lobende
Erwähnung der Jury ging an das Hörspiel "Wann wo oder Eine gewisse
Anzahl Gespräche" von Oliver Sturm nach einem Text von Aleksandr
Vvedenskij (HR/DLF 2012). Dieses Hörspiel erhält zugleich den
Publikumspreis ARD Online Award, der durch die Nutzer des
Internetportals www.radio.ARD.de bestimmt wurde. Der Deutsche
Hörspielpreis der ARD ist mit 5.000 Euro dotiert und zudem mit der
Ausstrahlung in den Kulturprogrammen aller ARD-Rundfunkanstalten
verbunden. Die Jury hat ihre Entscheidung nach öffentlicher
Vorführung aller zehn eingereichten Wettbewerbsstücke bei den
diesjährigen ARD Hörspieltagen getroffen. Der ARD Online Award ist
mit 2.500 Euro dotiert. Die Landesrundfunkanstalten der ARD und das
Deutschlandradio konnten jeweils ein Hörspiel für den Wettbewerb
einreichen.

Die Preisverleihung wurde live oder zeitversetzt in neun
ARD-Radioprogrammen übertragen. Insgesamt fünf Auszeichnungen wurden
dabei heute Abend (Samstag, 10.11.) im Rahmen der ARD Hörspieltage im
Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe vergeben. Das
Autorenduo Tristan Vostry und Christian Udo Eichner hat den Preis für
die freie Hörspielszene "Premiere im Netz" für ihr Kurzhörspiel "Ins
Wasser" erhalten. Die beiden Nachwuchsautoren gewinnen eine
professionelle Hörspielproduktion in einem ARD-Studio. Der Deutsche
Kinderhörspielpreis ging an Milena Baisch für ihr Stück "Anton taucht
ab" (SWR/WDR). Den Kinderhörspielpreis der Stadt Karlsruhe vergab
eine Kinderjury an das Hörspiel "Der große Baresi" von Heidi Knetsch
und Stefan Richwien nach dem Buch von Jimmy Docherty (Produktion:
NDR).

Hermann Bohlen erweckt in seinem Hörspiel einen alten
Getreidehändler wieder zum Leben: Alfred C. hat sein Leben lang dem
Gemeinwesen gedient, nach dem Krieg hunderte Millionen Mark gespendet
und eine Naturparkbewegung für die Lüneburger Heide ins Leben
gerufen. Sein Name wird überall genannt. Aber wieso hört oder liest
man nirgendwo einen Ausspruch von ihm, wieso ist von seinen Schriften
alles getilgt? Die Antwort führt zurück in die Zeit des
Nationalsozialismus. Die Entscheidung für dieses Hörspiel traf eine
unabhängige Jury unter Vorsitz von Jochen Hieber, Feuilletonredakteur
bei der FAZ.

In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: "Wir hören
einem deutschen Männerleben zu - vom Wandervogel zum Herrenmenschen,
vom Heideburschen zum Großmäzen. Mit den Mitteln der Persiflage, der
Groteske und aus Versatzstücken von Alfred C. Töpfers
unveröffentlichter Autobiographie erfindet Bohlen diesen autoritären
Charakter neu, indem er ihn ganz zu sich selbst kommen lässt.
Zugleich verspottet er auch das selbstgerechte Ritual der
bundesdeutschen Enthüllungsindustrie. All dies ist originell und
originär, ist so abgründig wie humoresk. Um den Schauspieler Harald
Halgardt, den großartigen Sprecher der Hauptfigur, kreieren Bohlen
und die Regisseurin Judith Lorentz zudem ein Stimmenspektrum, das bis
in kleinste Nebenrollen hinein, etwa Otto Sander als Chauffeur Kurt,
staunenswert ist. 'Alfred C. - Aus dem Leben eines Getreidehändlers'
ist ein herausragendes Hörspiel von heiterer Hintergründigkeit. Es
schöpft die Möglichkeiten des Genres aus und erweitert sie mit der
leichten Hand des Könners Hermann Bohlen."

Die ARD Hörspieltage präsentieren seit dem 7. November im ZKM
sowie in der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe mehr als 50
Hörspiele, Konzerte, Diskussionen und Vorträge. Sie sind die größte
Veranstaltung rund um das Hörspiel in Deutschland. Die Hörspieltage
enden am Sonntag, 11. November 2012, mit dem ARD Kinderhörspieltag.

Informationen zum Programm und die "Premiere im Netz"-Hörspiele
zum Nachhören unter www.radio.ARD.de



Pressekontakt:
Oliver Kopitzke, Telefon 07221/929-23854, während der ARD
Hörspieltage mobil unter 0172 / 7356335 (Angaben nicht zur
Veröffentlichung bestimmt!)


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