Schwäbische Zeitung: Roth hat sich verzockt - Leitartikel
Geschrieben am 11-11-2012 |
Leutkirch (ots) - Die kommende Woche dürfte innenpolitisch
interessant, wenn nicht gar spannend werden. Was geschieht mit
Claudia Roth?
Die Grünen-Vorsitzende hat sich mächtig verzockt. Sie wollte vor
Monaten die Dominanz von Jürgen Trittin als alleinigem Zampano der
Grünen verhindern. Deshalb setzte sie im Machtkampf um die
Spitzenkandidatur bei der kommenden Bundestagswahl eine Urwahl durch.
Sie wollte die Top-Grüne 2013 werden, doch weit abgeschlagen landete
sie auf Platz vier. Je nach Gusto nennt man das politisches Erdbeben,
Erdrutsch oder Desaster. Dass bei dieser basisdemokratischen
Kandidatenkür niemand politisch beschädigt worden sei und lediglich
die Basis weise entschieden habe, ist rhetorischer Blödsinn.
Roth galt immer als Frau der Kreis- und Ortsverbände, mit den
besten Kontakten und Sensoren dorthin. Manchmal ist die Realität eben
doch brutaler als die erhofften Ergebnisse einer Strategie, die auf
den ersten Blick Erfolg verspricht. Roth steht jetzt unter Druck, ob
sie als Vorsitzende weitermachen will oder nicht. Das Amt einer
Bundesvorsitzenden ist kein Trostpflaster für gescheiterte
Politikerinnen. Wenn nun das Partei-Establishment alles Mögliche
unternimmt, um Roth zu halten, dann sei der Einwurf gestattet: Warum
fragt Ihr die Basis, um sie dann doch wieder zu ignorieren? Denn die
Entscheidung der Grünen-Mitglieder um die Spitzenkandidatur ist
tatsächlich klug. Der künftige Wahlkampf wird vom Duell
Merkel-Steinbrück dominiert werden. Die kleineren Parteien werden es
schwer haben, überhaupt Gehör zu finden. Da braucht es einen
Politprofi wie Trittin, der bei Freund und Gegner polarisiert und
rhetorisch weder die Kanzlerin noch deren Herausforderer fürchten
muss.
Katrin Göring-Eckardt wiederum repräsentiert die gewisse neue
Bürgerlichkeit bei der Ökopartei, die sie auch für Anhänger anderer
Strömungen wählbar macht. Renate Künast dürfte nach ihrer jüngsten
Niederlage kaum mehr eine Rolle spielen. Konsequent weitergedacht
müsste das auch für Claudia Roth gelten.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
428379
weitere Artikel:
- Rheinische Post: CDU-Arbeitnehmer sehen Signal für Schwarz-Grün Düsseldorf (ots) - Die Wahl von Katrin Göring-Eckardt zur
Spitzenkandidatin der Grünen eröffnet aus Sicht des
Arbeitnehmerflügels der CDU/CSU die Option auf ein schwarz-grünes
Bündnis im Bund 2013. "Bei unklaren Mehrheitsverhältnissen nach der
Wahl 2013 wäre Katrin Göring-Eckardt sicher jemand, der sich
Schwarz-Grün nicht verweigern würde", sagt der Vorsitzende der
Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Peter Weiß, der
in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe) "Wenn
eine Mehrheit nur mit den Grünen mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Wohltuend normal Karlsruhe (ots) - Basisdemokratie ist eine feine Sache - wenn nur
die Basis nicht wäre. Dass Claudia Roth sich mehr als ein Jahrzehnt
lang an der Spitze der Grünen behaupten konnte, verdankt sie nicht
zuletzt ihrem guten Draht in die Partei. Anders als viele Abgeordnete
und Funktionäre, die schon mit den Augen zu rollen begannen, wenn
auch nur ihr Name fiel, hat die grüne Basis die schwäbische Powerfrau
gerade für ihre temperamentvolle, unkonventionelle Art geschätzt und
sie auf Parteitagen meist mit guten Wahlergebnissen belohnt. Umso mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: NPD-Verbot
CDU-Innenexperte Bosbach hält neues Verfahren für unausweichlich Halle (ots) - Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses,
Wolfgang Bosbach (CDU), hält ein neues NPD-Verbotsverfahren für
unausweichlich. "Meiner Überzeugung nach wird ein erneutes
NPD-Verbotsverfahren kommen", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe) - "und zwar auch deshalb,
weil es einige gibt, die sagen: Wenn wir den Antrag nach monatelangen
Vorbereitungen nicht stellen, dann hat das schon fast die Qualität
einer erneuten Niederlage in Karlsruhe." Bosbach fügte aber hinzu:
"Meine Begeisterung mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Göring-Eckardt will um enttäuschte Wähler von Union und FDP werben Saarbrücken (ots) - Die neue Spitzenkandidatin der Grünen für die
Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, will im Wahlkampf verstärkt um
enttäuschte Wähler der schwarz-gelben Koalition werben.
Göring-Eckardt sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montag), die Grünen
müssten die Menschen ansprechen, die den gesellschaftlichen
Zusammenhalt wollten. "Dazu gehören enttäuschte Wähler der Union und
der FDP. Wir wären verrückt, denen zu sagen, wir machen es mit den
Schwarzen."
Mit der Union gebe es weder in der Familienpolitik noch bei der mehr...
- WAZ: Polizisten fühlen sich überfordert Essen (ots) - Die Gewerkschaft der Kriminalpolizisten in NRW wirft
Innenminister Ralf Jäger (SPD) vor, die Beamten mit immer neuen
Kriminalitäts-Bekämpfungsprogrammen zu überfordern. Die jüngsten
Initiativen gegen Salafisten, Rocker, Computer-Hacker, Rechtsextreme
und andere Gruppen hätten die Belastung der Polizisten auf die Spitze
getrieben. Dem Land fehlten Tausende Polizisten. Der designierte
Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, sagte
den NRW-Zeitungen der WAZ Mediengruppe (Montagsausgaben): "Oft können mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|