Bain-Analyse "Unternehmensführung in turbulenten Zeiten": Integrierter Ansatz zur Unternehmensführung hilft Unternehmen auch in Krisenzeiten Kurs zu halten (BILD)
Geschrieben am 13-11-2012 |
München (ots) -
- Risiko und Chance: Die Weltwirtschaft wird langfristig wachsen,
jedoch bleibt die hohe Volatilität der Finanz- und Realmärkte
weiterhin bestehen
- Unternehmen sollten auf Basis von Szenarien eine
ganzheitliche Strategie entwickeln, um Risiken zu minimieren und
Chancen zu nutzen, die sich in Krisen bieten
- Bain & Company's integrierter Ansatz aus Corporate Strategy und
Corporate Finance hilft gerade in Krisenzeiten, das Unternehmen
auf Kurs zu halten
Kurzfristige externe Herausforderungen durch die volatile
Weltwirtschaft durchkreuzen in der laufenden Dekade immer wieder
langfristige Wachstumspläne von Unternehmen. Mit einer ganzheitlichen
Strategie können Unternehmen Kurs halten und konsequent Chancen
nutzen, die sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten bieten. Neben der
strategischen Ausrichtung des operativen Geschäfts betrachtet Bain &
Company in einem integrierten Ansatz zusätzlich die Perspektive der
Kapitalmarkt-, Finanz- und Transaktionsstrategie.
Die Kapitalmärkte sind aktuell stark von der expansiven
Geldpolitik der Notenbanken (Quantitative Easing) beeinflusst. Dabei
trieb in den vergangenen Monaten die Hoffnung auf eine von den
Notenbankern erreichte wirtschaftliche Stabilisierung, verbunden mit
der hohen Liquidität auf den Geldmärkten, die Aktienkurse in die
Höhe. Dieser positiven Entwicklung an den Kapitalmärkten steht eine
Eintrübung der realwirtschaftlichen Indikatoren gegenüber. Der
Ifo-Index, als wichtigster deutscher Konjunkturfrühindikator,
spiegelt die zunehmend pessimistische Stimmung der Unternehmer wider.
Der Index sackte zum sechsten Mal in Folge ab und liegt aktuell auf
dem niedrigsten Stand seit Februar 2010.
Langfristig werden gegensätzliche Entwicklungen das
wirtschaftliche Umfeld prägen: Auf der einen Seite setzt sich das
Wachstum der Weltwirtschaft fort. So kommt Bain & Company in einer
Langfristprognose zu dem Ergebnis, dass das globale
Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2020 jährlich um durchschnittlich
knapp 4 Prozent auf 90 Billionen US-Dollar steigen wird. Auf der
anderen Seite werden die Instabilität des Finanzsystems und die hohe
Verschuldung von Staaten - sowie regional auch von Unternehmen und
Privathaushalten - zu weiterhin hoher Volatilität auf den Real- und
Finanzmärkten führen.
Bain & Company's integrierter Ansatz der Unternehmensführung hilft
dem Top-Management, auch in diesem Umfeld Kurs zu halten und sich
bietende Wachstumschancen konsequent zu nutzen. Er umfasst neben der
klassischen Unternehmensstrategie auch die Kapitalmarktstrategie und
-kommunikation sowie die Finanz- und Transaktionsstrategie und
vereint damit die Perspektiven von Corporate Strategy und Corporate
Finance. Dieser ganzheitliche Ansatz gilt grundsätzlich zu allen
Zeiten, dient jedoch insbesondere in einem unsicheren
wirtschaftlichen Umfeld dazu, die Wechselwirkungen verschiedener
Aspekte der Unternehmensführung zu erfassen. Die Entwicklung von
Szenarien und die Durchführung von Stresstests helfen, Risiken
aufzudecken und zu bewerten.
Corporate Finance-Experte und Bain-Partner Dr. Olaf Wandhöfer ist
davon überzeugt, dass die Verbindung von Unternehmensstrategie mit
Corporate Finance das Gebot der Stunde ist: "Die laufende Dekade
stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen: Sie müssen
langfristige Wachstumsstrategien verfolgen und zugleich auf
Konjunkturabschwünge und kurzfristige Schocks schnell und flexibel
reagieren. Das gelingt nur mit einem integrierten Ansatz."
Unternehmensstrategie:
Marktführerschaft durch Konzentration auf das Kerngeschäft
Die Eckpfeiler der Unternehmensstrategie bleiben im aktuellen
Marktumfeld unverändert: Unternehmen sollten sich auf ein starkes
Kerngeschäft konzentrieren, die Marktführerschaft gewinnen und
verteidigen und sich zugleich behutsam in eng verwandte
Geschäftsfelder ausbreiten. Marktführende Unternehmen erwirtschaften
gegenüber dem Marktdurchschnitt eine fast zweimal höhere
Kapitalrendite sowie zweieinhalb bis dreimal höheres Wachstum. Zudem
meistern sie die Konjunkturzyklen erheblich besser als ihre
Wettbewerber.
Kapitalmarktstrategie und -kommunikation:
Die Maximierung des Total Shareholder Return (TSR)
Mit dem Ziel, den TSR zu maximieren, sollte die
Unternehmensstrategie um eine umfassende Kapitalmarktstrategie und
-kommunikation ergänzt werden. Am Beginn einer TSR-Strategie steht
eine systematische und umfassende Analyse. Diese hilft dabei, die
entscheidenden TSR-Werttreiber eines Unternehmens und seiner
Wettbewerber herauszuarbeiten und auf dieser Basis zu entscheiden, wo
Stellhebel für die Wertmaximierung liegen können. Ein klares Bild
über die relevanten Hebel kann vor allem dazu dienen, strategische
Szenarien mit Blick auf deren möglichen TSR-Beitrag zu bewerten.
Eine TSR-Strategie umfasst drei zentrale Management-Ansätze, mit
denen die Unterneh-mensführung wesentlichen Einfluss auf den TSR
nehmen kann: (A) Die Erarbeitung einer klaren Strategie und deren
konsequente Implementierung, (B) Kapitalmarktmanagement - die
Optimierung der Bewertung des Unternehmens am Kapitalmarkt durch eine
klare Equity Story und Kommunikation sowie (C) die technische
Aktienkursunterstützung durch Verwendung von Barmitteln für
Dividenden, Aktienrückkäufe oder Schuldenrückführung.
Die Finanzstrategie:
Im Spannungsfeld zwischen Handlungsfähigkeit und Risikobereitschaft
Der Finanzstrategie kommt gerade in wirtschaftlich unbeständigen
Zeiten eine große Bedeutung zu. Auf Basis strategischer Ziele und
finanzieller Rahmenbedingungen müssen Unternehmen festlegen, wie viel
Kapital aus welchen Quellen sie für die Finanzierung einzelner Teile
ihres Kerngeschäfts, den Vorstoß in eng benachbarte Geschäftsfelder
und Zukäufe, bereitstellen wollen und wie viel Mittel sie für die
Beteiligung der Eigentümer am Unternehmenserfolg benötigen. Die
Entwicklung von Szenarien sowie Stresstests helfen dabei, Risiken
aufzudecken und zu bewerten.
Die Einschätzung des vertretbaren Risikos hängt unter anderem von
der Krisenanfälligkeit des Geschäfts ab. Neben den Banken und
Versicherungen, deren Risiken im Geschäftsmodell die globale
Finanzkrise offenbarte, sind die Automobil- und Luftfahrtbranche
einem besonders hohen wirtschaftlichen Risiko ausgesetzt. Aber auch
der Maschinenbau sowie die Chemieindustrie tragen
überdurchschnittlich hohe wirtschaftliche Risiken. Ein traditionell
hoher Verschuldungsgrad sowie die hohe Zyklizität der Nachfrage in
den zugrunde liegenden Geschäften treibt das Risikoprofil. Andere
Industrien sind dagegen weit weniger riskant aufgestellt: Hierzu
zählt der Technologiesektor, aber auch die Pharma- und
Konsumgüterbranche. Eine vergleichsweise hohe Profitabilität, eine
geringe Zyklizität des Geschäfts sowie eine solide Finanzierung
sorgen hier für Stabilität.
Nach Überzeugung von Finanzexperte Olaf Wandhöfer ergeben sich
hieraus Wachstumschancen: "Wer in diesen Branchen eine weitsichtige
Finanzstrategie entwickelt und beherrschbare Risiken eingeht, kann
mit einer antizyklischen Strategie und entsprechenden Investitionen
in einem volatilen Umfeld eine Führungsposition im Markt erreichen
oder ausbauen."
Transaktionsstrategie:
Chancen und Risiken durch anorganisches Wachstum
Transaktionen bieten gerade in Krisenzeiten attraktive
Wachstumschancen. Hierbei sollten alle Optionen der
Transaktionsstruktur und -strategie sowie die potenziellen
Auswirkungen auf die Finanz- und Kapitalmarktposition eines
Unternehmens beleuchtet werden. Die angespannte Situation bei der
Eigen- und Fremdkapitalbeschaffung sowie die Volatilität der
Aktienmärkte erhöhen die Bedeutung einer solchen Betrachtungsweise.
Gerade in den Krisenjahren 2008/2009 hat sich gezeigt, dass
kurzfristige Schocks Über-nahmen zu attraktiven Konditionen erlauben,
da die "Valuation Multiples" in einem solchen Umfeld niedriger liegen
und die Verkaufsbereitschaft typischerweise höher ist. Insbesondere
in einem volatilen Marktumfeld ist der Zeitpunkt von Transaktionen
entscheidend. Die Zeitfenster für rentable Unternehmenskäufe und
-verkäufe werden kürzer, wodurch Chancen, aber auch signifikante
Risiken entstehen können. Mit dem integrierten Ansatz und einer
konsequenten Planung in Szenarien können sich Unternehmen strategisch
auf die sich bietenden Chancen vorbereiten und kurzfristig
antizyklisch handeln.
Die fünf wichtigsten Handlungsempfehlungen für volatile Zeiten
1. Konzentration auf das Kerngeschäft
Marktführende Unternehmen meistern Konjunkturzyklen erheblich
besser als andere Anbieter und weisen höhere Wachstumsraten auf. Sie
expandieren selektiv und behutsam in ver-wandte Geschäftsfelder.
2. Ein weitreichendes Verständnis für die Treiber des Shareholder
Value
Eine gezielte Kapitalmarktstrategie auf Basis einer fundierten
Analyse der TSR-Treiber, Investorenbasis und
Kapitalmarktkommunikation unterstützt die Generierung zukünftiger
Werte für Aktionäre.
3. Integrierte Berücksichtigung der Finanzstrategie
Ein integrierter Ansatz unter Berücksichtigung von Szenarien
behält den finanziellen Spielraum im Blick, deckt Risiken in der
Finanzierung strategischer Maßnahmen auf und bildet damit die Basis
für die effektive Nutzung sich bietender Chancen.
4. Einbindung der Transaktionsstrategie
Akquisitionen, Desinvestitionen und Zusammenschlüsse - nur wer
frühzeitig alle strategischen Optionen durchdenkt, ist kurzfristig
handlungsfähig und kann beispielsweise bei Zukäufen von niedrigen
Bewertungen in einem schwierigen Marktumfeld profitieren.
5. Handlungsflexibilität bewahren
Bis zum Ende der Dekade ist die Konjunktur immer wieder von
Abschwüngen oder dem Auftauchen eines "schwarzen Schwans" bedroht.
Ungeachtet langfristiger Strategien sollten Unternehmenslenker daher
in Szenarien denken, auf Sicht fahren und bereit sein, bestehende
Pläne zu revidieren.
Bain & Company und Corporate Finance
Corporate Finance ist ein wesentlicher Bestandteil des
Beratungsangebots von Bain. In den vergangenen Jahren hat Bain die
Hälfte aller weltweiten Private Equity Deals begleitet und in
zahlreichen Projekten eine Brücke zwischen Unternehmens-,
Kapitalmarkt-, Finanz- und Transaktionsstrategie geschlagen. Bain
nutzt hierbei proprietäre Instrumente, darunter eine
Kapitalmarktdiagnostik, ein Rahmenwerk für das strategische Investor
Relations Management sowie eine umfassende Toolbox für Transaktionen
(z. B. Buy-/Sell-Side M&A, IPO, Carve-out, Spin-off). Dank
jahrelanger Erfahrung können die Bain-Experten damit auch kurzfristig
und unabhängig das Management bei der Entscheidungsfindung
unterstützen und beispielsweise integrierte Portfoliostrategien
erarbeiten, Kapitalmarktstrategien optimieren sowie Transaktionen
umfassend begleiten. Bain setzt auch im Corporate Finance-Bereich auf
das bewährte Modell und agiert objektiv und unabhängig. So sind
beispielsweise Beratungsvergütungen nicht daran gebunden, ob eine
Transaktion tatsächlich zustande kommt.
Bain & Company
Strategische Beratung, operative Umsetzung, messbare Ergebnisse:
Mit diesem unternehmerischen Ansatz ist Bain & Company eine der
weltweit führenden Managementberatungen. Gemeinsam mit seinen Kunden
arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erreichen und
damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der
ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft der Kunden und
Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu
erschließen. Seit Gründung 1973 lässt sich Bain dabei an den
Ergebnissen seiner Beratungsarbeit finanziell messen. Bislang waren
Bain-Berater weltweit für über 4.900 große und mittelständische
Unternehmen tätig. Insgesamt unterhält die Beratung 48 Büros in 31
Ländern und beschäftigt 5.400 Mitarbeiter, 600 davon im
deutschsprachigen Raum. www.bain.de, www.bain-company.ch
Pressekontakt:
Julia Henry, Bain & Company Germany, Inc., Karlsplatz 1, 80335
München
Tel: +49 (0)89 5123 1428, Mobil: +49 (0)151 5801 1428, E-Mail:
julia.henry@bain.com
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