Abschlussbericht zur Inhousekoordination der Organspende: Grundlage zur Tätigkeit und Fortbildung von Transplantationsbeauftragten
Geschrieben am 15-11-2012 |
Frankfurt am Main (ots) - Der Abschlussbericht des Deutschen
Krankenhausinstitutes über das von der Deutschen Stiftung
Organtransplantation (DSO) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft
(DKG) seit 2010 durchgeführte Projekt "Inhousekoordination" hat eine
flächendeckende Analyse und Datenerhebung zur Organspende
vorgenommen. Von den 155 großen Kliniken haben sich 112 am
Pilotprojekt Inhousekoordination beteiligt. Damit konnten wertvolle
Grundlagen für die Tätigkeitsbeschreibung und die Fortbildung der
Transplantationsbeauftragten nach dem Transplantationsgesetz
geschaffen werden, um so eine maßgebliche Verbesserung der
Organspendesituation in Deutschland zu erreichen.
Durchschnittlich hat jedes Projektkrankenhaus sechs
Verbesserungsmaßnahmen im Projektzeitraum geplant oder durchgeführt.
Im Fokus standen die Mitarbeitersensibilisierung und
Mitarbeiterausbildung sowie die Verbesserung der für eine Organspende
notwendigen Abläufe.
In den 112 Projektkrankenhäusern waren die Spenderzahlen im
Vergleich etwas höher als in den 43 vergleichbaren
Nicht-Projekt-Krankenhäusern. Von insgesamt rund 23.000 betrachteten
Todesfällen mit primärer oder sekundärer Hirnschädigung in den
Projektkrankenhäusern wurden 8.906 Fälle im Rahmen der strukturierten
Dialoge eingehender auf ein mögliches Spenderpotenzial analysiert.
Bei 411 Fällen (4,6% der 8.906 gemeinsam von der Inhousekoordination
und den DSO-Koordinatoren beratenen Fälle) stimmten
Inhousekoordination und DSO-Koordinatoren überein, dass die
Durchführung der Hirntoddiagnostik bzw. die Klärung einer möglichen
Organspende sinnvoll gewesen wäre, aber nicht stattgefunden hat.
Dennoch können diese möglichen Spender nicht mit tatsächlichen
Spendern gleichgesetzt werden, da bei diesen Patienten weder
feststeht, dass der Hirntod festgestellt worden wäre, noch dass die
medizinischen und rechtlichen Voraussetzungen zur Organspende
vorgelegen hätten.
Allerdings reichen diese zusätzlichen Spender nicht aus, um die
Spenderzahlen in Deutschland dem europäischen Durchschnitt oder gar
dem europäischen Spitzenniveau anzugleichen. Als Gründe für die in
Deutschland geringere Zahl von Organspenden identifiziert das
Deutsche Krankenhausinstitut als wissenschaftlicher Begleiter des
Projektes vor allem die fehlende Zustimmung zu den für eine
Organspende erforderlichen diagnostischen Maßnahmen - u. a. auch
bewirkt durch Patienten-verfügungen - sowie im Vorfeld vereinbarte
Therapiebegrenzungen bei schicksalhaften Krankheitsverläufen.
Für DSO-Vorstand Prof. Dr. Günter Kirste und
DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum ergeben sich aus der Studie
außerdem maßgebliche Ansatzpunkte für eine verbesserte Aufklärung der
Bevölkerung. "Zum einen gibt es immer noch viel zu viele
Wissensdefizite was die Organspende selbst betrifft, und zum anderen
müssen wir uns intensiv mit der Frage auseinandersetzen, auf welcher
Basis Entscheidungen am Ende des Lebens getroffen werden", so Kirste.
Wichtig sei hier insbesondere die Aufklärung über eine Vereinbarkeit
von Patientenverfügung und Organspende. Laut DSO sind es in den
meisten Fällen die Angehörigen, die im Falle einer möglichen
Organspende um eine Zustimmung oder Ablehnung im Sinne des
Verstorbenen gebeten werden. "Eine schriftliche Entscheidung des
Verstorbenen bedeutet eine Erleichterung für die Angehörigen, die
diese Entscheidung dann nicht mehr in einer emotional sehr belasteten
Situation und möglicherweise unter Zeitdruck treffen müssten", so
Baum.
Gute Chancen für eine Verbesserung sehen DSO und DKG daher mit der
Umsetzung der Entscheidungslösung. Beide Organisationen appellieren
daher an alle Bundesbürger, sich über das Thema Organspende zu
informieren und eine selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen eine
Organspende zu dokumentieren.
Die Studie "Inhousekoordination bei Organspenden" ist als
kostenloser Download verfügbar unter www.dso.de und www.dki.de.
Pressekontakt:
Birgit Blome, Bereichsleiterin Kommunikation
Nadine Körner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Deutschherrnufer 52, 60594 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 677 328 9400 oder -9411, Fax: +49 69 677 328 9409,
E-Mail: presse@dso.de, Internet: www.dso.de, www.fuers-leben.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
429383
weitere Artikel:
- Der stern will in den kommenden Jahren 50 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzen Hamburg (ots) - Die stern-Chefredaktion unterzeichnet die
Zielvereinbarung zur Verbesserung der Chancengleichheit bei
Schlüsselpositionen - im Interesse der Redaktion und der Leser.
Um das ehrgeizige Ziel der 50 Prozent zu erreichen, schlägt das
Papier konkrete Schritte vor. Beispielsweise sollen bei der
Endauswahl für Führungspositionen künftig mindestens 30 Prozent
Frauen berücksichtigt werden. Ein Mentoring-Programm ermöglicht
weiblichen Nachwuchskräften, sich für Führungspositionen zu
qualifizieren. Viele dieser Maßnahmen mehr...
- 94 Prozent der Deutschen wünschen sich Transparenz beim Spenden /
PHINEO-Studie zeigt Nachholbedarf bei vielen Organisationen / Magazin Capital veröffentlicht Transparenztest mit 50 Organisationen Berlin (ots) - Gerade in der Weihnachtszeit fragen sich Spender,
wem sie ihr Geld anvertrauen können. 94 Prozent der Bundesbürger
wünschen sich, laut aktueller Forsa-Umfrage, von einer
Spendenorganisation umfassende Informationen über Aufbau und
Arbeitsweise sowie die Verwendung der Spenden. Doch längst nicht alle
Organisationen erfüllen diesen Wunsch: Das gemeinnützige Analyse- und
Beratungshaus PHINEO hat für das Wirtschaftsmagazin Capital die
Transparenz von 50 großen Spendenorganisationen analysiert, die
gemeinsam immerhin rund mehr...
- Lästiges Preisportal-Hopping entfällt: vergleichen.de weist den Weg zum besten Angebot in (fast) allen Sparbereichen Bonn (ots) - Preisvergleiche sind beliebt - schließlich möchte
niemand gern mehr für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlen
als nötig. Unschöner Begleitumstand ist jedoch meist, dass die
Preisvergleichsmöglichkeiten auf unzählige Websites verteilt sind und
selbst größere Portale oft nur ein verhältnismäßig enges
Themenspektrum bieten. Mit vergleichen.de (http://www.vergleichen.de)
steht Verbrauchern nun erstmals ein Vergleichsportal zur Verfügung,
das nahezu alle Lebens- und Sparbereiche abdeckt.
"vergleichen.de ist das mehr...
- Die lieben Kollegen: Die Mehrheit der Singles ist offen für einen heißen Flirt am Arbeitsplatz Hamburg (ots) - PARSHIP Umfrage zeigt: Rund die Hälfte der Singles
hatte schon einmal einen Flirt, eine Affäre oder eine Beziehung im
Büro. Nur wenige Singles schließen ein Techtelmechtel im Job aus.
16 Prozent der Singles haben schon für einen Kollegen oder eine
Kollegin geschwärmt. Weitere 47 Prozent blicken auf einen Flirt, eine
Affäre oder eine Beziehung am Arbeitsplatz zurück. Das ergab eine
Umfrage von PARSHIP (www.parship.de), Europas führender
Online-Partneragentur, unter rund 400 Singles. Demnach ist das Büro
für die mehr...
- Das Erste / Entweder Broder - Die Europa-Safari! Vier Folgen ab Sonntag, 18. November 2012 im Ersten München (ots) - Der Publizist Henryk M. Broder und der
Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad gehen wieder mit "Entweder
Broder"(hr, BR, SR) auf Forschungsreise. Doch Hamed, Henryk und
Foxterrierin Wilma sind diesmal nicht nur in Deutschland, sondern in
Europa unterwegs. Mit der Europa-Safari sind sie auf der Suche nach
der Seele Europas.
Die erste Folge am Sonntag, 18. November 2012, um 23.50 Uhr steht
unter dem Motto: Auf nach Europa! Zu Beginn ihrer Europa-Safari
weihen Henryk, Hamed und Wilma den neuen Berliner Groß-Flughafen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|