EANS-Zwischenmitteilung: CineMedia Film AG - Geyer-Werke / Zwischenmitteilung
Geschrieben am 15-11-2012 |
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Zwischenmitteilung der Geschäftsführung gemäß § 37x WpHG übermittelt durch
euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung II 2012
Zwischenmitteilung der CineMedia Film AG vom 15. November 2012
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
die Geschäftsentwicklung im 3. Quartal war im Wesentlichen vom stark
rückläufigen Filmbearbeitungsvolumen durch die schnelle Umstellung
vom Filmdreh auf die digitale Aufzeichnung und die fortschreitende
Digitalisierung der Kinos geprägt.
Kinodigitalisierung
Nachdem die Kinodigitalisierung in 2010 noch durch 3D-Filme vor allem
aus den USA getrieben war, hat sich der Trend zur flächendeckenden
Digitalisierung verfestigt. In den ersten 9 Monaten 2012 wurden ca.
650 weitere Kinosäle digitalisiert, davon die Mehrzahl für die
Projektion in 2 D. Damit sind rund 60 Prozent der deutschen
Kinosäle umgestellt. Diese Entwicklung spiegelt sich im weiteren
Rückgang der bei uns bearbeiteten Filmmeter für die Herstellung von
analogen Kinokopien wider. Parallel haben wir weiter starke Zuwächse
in der Herstellung von digitalen Kinokopien verzeichnet. Obwohl das
Kopierwerk als Wettbewerbsvorteil entfällt, konnten wir unsere
Verleihkunden durch das umfassende Dienstleistungs- und
Serviceangebot in diesem Bereich überzeugen.
Entwicklungen in der Film- und Fernsehproduktion
Aufgrund steigender Kosten und stagnierender Programmbudgets stehen
die TV-Produzenten seit Jahren unter einem hohen Kostendruck. Ein
Indiz für den gestiegenen Kostendruck sind unter anderem die
Ankündigungen des ZDF, zusätzliche Einsparungen über Personalabbau zu
verwirklichen. Zudem hat das Produktions- und
Lizenzierungsunternehmen der ARD, die DEGETO, die Anzahl der
Neuproduktionen im laufenden Jahr deutlich reduziert. Parallel suchen
Sender nach ergänzenden internetbasierten Formaten für ihr
klassisches Programm, um den veränderten Nutzergewohnheiten durch die
neuen Medien Rechnung zu tragen. Produzenten stehen hier unter einem
hohen Innovationsdruck, ohne dass entsprechende Erlösmodelle
bestehen.
Der Kostendruck vor allem in der TV-Produktion hat die Verbreitung
der digitalen Aufnahmetechnik und den Rückgang des Filmvolumens
beschleunigt. Die wegfallenden filmtechnischen Bearbeitungsschritte
im Kopierwerk werden zwar teilweise durch neue digitale
Dienstleistungen am Drehort ersetzt. Allerdings hat sich in der
TV-Auftragsproduktion, anders als bei aufwendig inszenierten
TV-Events und Kinospielfilmen, der Trend verfestigt, aus
Kostengründen auf wichtige Bearbeitungsschritte zu verzichten und
dabei Qualitätseinbußen in Kauf zu nehmen. Einer der drei Hersteller
von Rohfilm hat kürzlich angekündigt, die Produktion von
Filmaufnahme- und Abspielmaterial einzustellen. Mit der Ablösung von
Film im Bereich der Aufzeichnung sind Produzenten nicht mehr auf das
Kopierwerk angewiesen, so dass wir in Kombination mit dem hohen
Preisdruck mit kleineren lokalen Wettbewerbern in der TV-Bearbeitung
konfrontiert sind.
Die Kinofilmproduktion steht anders als der Fernsehfilmbereich auf mehreren
Finanzierungssäulen: der Filmförderung des Bundes und der Länder, wobei erstere
sich insbesondere aus Umlagen der Kino-, Videowirtschaft und der Beiträge von
Fernsehsendern zusammensetzt, den Mitteln des Deutschen Filmförderfonds DFFF und
der Finanzierung über Banken und Dritte. Insgesamt ist die Filmfinanzierung
schwieriger geworden, seit sich im Zuge der letzten Finanzkrise viele Banken aus
diesem Bereich zurückgezogen haben. Andererseits sind die Fernsehsender auch als
Koproduzenten für Kinofilme tätig, so dass sich dortige Kosteneinsparungen auch
in der Kinofilmproduktion bemerkbar machen. Der Erfolg an den Kinokassen und
damit die Refinanzierung ist für Produzenten und Verleiher schwierig planbar,
wie auch die schwankenden Marktanteile deutscher Produktionen und Koproduktionen
verdeutlichen: Im dritten Quartal schaffte es kein deutscher Film unter die
besten 50, so dass deren Marktanteil am Kinoumsatz nach 9 Monaten nur bei 14,8
Prozent lag. Aber auch vermeintliche Publikumserfolge aus Hollywood blieben im
3. Quartal hinter den Erwartungen zurück, so dass Umsatzerlöse der Kinos und
Besucherzahl nach neun Monaten 2,5 bzw. knapp 3 Prozent unter dem Vorjahreswert
lagen.
Geschäftsentwicklung
Während wir im anspruchsvollen Bereich für TV-Spielfilme, dazu zählt
beispielsweise der erfolgreiche ARD-Zweiteiler "Der Turm", zugewinnen konnten,
verzeichneten wir insgesamt in der TV-Postproduktion aufgrund des geringeren
Produktionsvolumens in 2012 und des hohen Preis- und Wettbewerbsdrucks in den
ersten 9 Monaten ein geringeres Bearbeitungsvolumen in der digitalen
Postproduktion. Dahingegen haben wir die Auslastung in der digitalen
Kinospielfilmbearbeitung weiter steigern können. Hier ist es uns mit unseren
neuartigen Dienstleistungen für die Drehbegleitung wie dem mobilen Cinema
Trailer auch gelungen, aufwendige deutsche Produktionen wie "Der Medicus" in der
On-Set-Betreuung und Postproduktion zu gewinnen, aber auch namhafte
internationale Produktionen wie "Rush" von unseren On-Set-Services zu
überzeugen. Auch im Stereo 3D-Workflow wie zum Beispiel für den gerade im Kino
gestarteten Film "Die Vermessung der Welt" erweist sich unser mobiles Kino als
wichtiger Zusatznutzen für unsere Kunden.
Das analoge Filmbearbeitungsvolumen war durch die breite Umstellung auf die
digitale Aufzeichnung und die weitere Digitalisierung der Kinos stark
rückläufig. Das analoge Kopierwerk in Hamburg haben wir wie geplant zum
31.07.2012 geschlossen. Die filmtechnische Bearbeitung am Münchner Standort wird
wie vorgesehen zum 31.12.2012 beendet, so dass wir ab 2013 nur noch am Standort
Berlin die analoge Filmbearbeitung für die verbleibende Aufzeichnung auf Film
und für die Herstellung von Kinokopien für analog projizierende Kinos anbieten
werden.
Insgesamt haben wir in den ersten neun Monaten 2012 einen Konzernumsatz von 25,3
Mio. EURO erzielt gegenüber 28,4 Mio. EURO im Vergleichszeitraum 2011.
Zum 30.09.2012 beliefen sich die Aufwendungen für Abfindungen im Rahmen der
Schließung des Hamburger und Münchner Kopierwerks insgesamt auf 2,1 Mio. EURO.
Finanzlage und Investitionen
Der operative Cashflow war leicht positiv, die liquiden Mittel lagen
nach Investitionen von insgesamt 1,1 Mio. EURO bei 2,1 Mio. EURO.
Schwerpunkt der Investitionen war die weitere Erhöhung der
Speicherkapazitäten und laufende Upgrades in unsere
High-End-Digitaltechnik. Mit unserer Infrastruktur sind wir in der
Lage, so aufwendige Produktionen wie den komplett computeranimierten
3D-Film Tarzan zu bearbeiten, bei dem erstmals in einem deutschen
Kinofilm das Motion Capturing-Verfahren zum Einsatz kommt. Dabei
werden menschliche Bewegungsabläufe auf computeranimierte Charaktere
übertragen und lassen diese besonders realistisch wirken. Hier haben
wir eigens einen auf das Animationshaus zugeschnittenen
3D-Postproduktionsworkflow entwickelt.
Unser Schwerpunkt liegt auch weiterhin auf Eigenentwicklungen für die
komplexen Aufgabenstellungen in einer komplett digitalen
Produktionskette. Hier nutzen wir unsere Chancen,
Alleinstellungsmerkmale zu generieren, da das Kopierwerk als
Wettbewerbsvorteil und Markteintrittsbarriere entfällt. Wir sind
beispielsweise in der Lage, Bildkorrekturen bei der digitalen
Aufzeichnung in 2D und in Stereo-3D selbst bei problematischen
Aufnahmen vorzunehmen, die mit herkömmlichen Branchenlösungen nicht
mehr korrigierbar wären und damit einen Neudreh erforderten. Zum
anderen setzen wir Eigenentwicklungen ein, um in der digitalen
Restaurierung von Filmen wie jüngst "Die unendliche Geschichte" für
die im Dezember erscheinende Blu Ray-Edition zu Ehren Bernd
Eichingers, jedes einzelne Bild entsprechend des Zustands und
Restaurierungsbedarfs zu korrigieren. Damit können wir den
ursprünglichen Look wieder herstellen, ohne Artefakte durch den
Bearbeitungsprozess zu generieren, wie es mit branchenüblich
eingesetzten vollautomatischen Filtern häufig der Fall ist. Ausblick
Die Anzeichen deuten darauf hin, dass die Umstellung auf die digitale
Aufzeichnung bis zum Jahresende weitgehend vollzogen ist. Die Dynamik
der Digitalisierung der Kinos ist aufgrund der hohen
Investitionskosten für die Kinos schwieriger zu beurteilen. Die
Herstellung von analogen Kinokopien wird ebenso von der häufig
kurzfristigen Planung der Verleiher für die Platzierung und
Startauflage ihrer Filme beeinflusst.
Mit unseren Dienstleistungen über die eigentliche Postproduktion
hinaus sind wir überzeugt, in der Kinospielfilmproduktion weiter
hinzugewinnen zu können. Im TV-Markt bleibt die Situation für
Produzenten und Postproduzenten schwierig. Hier wollen wir uns mit
unseren Eigenentwicklungen und effizienten Bearbeitungsprozessen
gegenüber Wettbewerbern behaupten.
Grünwald, 15. November 2012
Christian Sommer
Vorstand
CineMedia Film AG Geyer-Werke
Ende der Mitteilung euro adhoc
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Emittent: CineMedia Film AG - Geyer-Werke
Bavariafilmplatz 7
D-82031 Grünwald
Telefon: +49(0)89 20607 0
FAX: +49(0)89 20607 111
Email: info@cinemedia.de
WWW: http://www.cinemedia.de
Branche: Film/Kino
ISIN: DE0005433007
Indizes: CDAX
Börsen: Freiverkehr: Hannover, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart,
Regulierter Markt/General Standard: Frankfurt
Sprache: Deutsch
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