Allg. Zeitung Mainz: Eingeklemmt / Kommentar zu Nahost
Geschrieben am 16-11-2012 |
Mainz (ots) - Was auf den ersten Blick wie eine scheinbar aus dem
Nichts kommende Eskalation der Gewalt - möglicherweise bis hin zu
einem Krieg - wirkt, ist in Wahrheit der Versuch eines
Befreiungsschlags. Die Rede ist von der in Gaza herrschenden
radikalislamischen Hamas. Denn ihr kommt seit dem Bürgerkrieg in
Syrien und der Isolierung des Iran immer mehr Unterstützung abhanden.
Und noch weit ernüchternder: Der Sieg der Muslimbrüder in Ägypten,
aus denen die Hamas einst hervorgegangen war, hat bislang nicht zu
der Unterstützung geführt, die man sich in Gaza erhofft hatte. Denn
Ägypten hält seine Grenze nach wie vor ziemlich dicht, was den
Nachschub für die Hamas weiter unendlich schwer macht. So ist der
Raketenhagel auf Israel der brutale Versuch, eine so heftige Reaktion
Israels zu provozieren, dass Ägypten keine andere Wahl mehr hat, als
sich offen auf die Seite der Hamas zu stellen. Da sich Israels
Ministerpräsident Netanyahu schon im Wahlkampf befindet, kommt ihm
die Strategie der Hamas zupass, kann er sich doch als entschlossener
Verteidiger des Landes profilieren, nachdem ihm mit der Wiederwahl
Obamas das Thema Iran, zumindest vorübergehend, abhanden kommt. Und
da Israel mit dem Militärchef der Hamas ohnehin noch eine Rechnung
offen hatte - er war der Drahtzieher bei der Entführung des
israelischen Soldaten Schalit - bot sich die perfekte Gelegenheit,
öffentlichkeitswirksam Rache zu nehmen, als der Geheimdienst ihn
mitten in Gaza lokalisiert hatte. Ägyptens Muslimbruder-Präsident
Mursi hat also gute Chancen, am Ende des Tages der eigentliche
Verlierer zu sein. Denn er wird zwischen den Forderungen seiner
Wähler und denen der USA und Europas eingeklemmt, die ihm postwendend
ihre finanzielle Hilfe entziehen werden, sollte er der Hamas
nachgeben, indem er sich gegen Israel stellt.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
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