"Matheliebe": Mathematik zum Anfassen und Be-greifen/
Zur spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik lädt die neue Wanderausstellung des Liechtensteinischen Landesmuseums ein.
Geschrieben am 19-11-2012 |
Vaduz (ots) - Vaduz, 19. November 2012 - Die Schatzkiste der
Mathematik öffnet die Wanderausstellung
"Geopythafibotonpolyhypotesaeder! Matheliebe." ab 22. November 2012
im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz (bis 7. April 2013).
Mathematik erklärt die Welt Mathematik ist schön, sie ist sinnlich
- und als lebendige Geisteswissenschaft ist sie allgegenwärtig. Die
heutige Mathematik hat sich über Jahrtausende entwickelt, viele ihrer
Wurzeln liegen in den Naturwissenschaften. Sie fasst die Welt in
abstrakte Präzision, unser Alltag wird von ihr durchdrungen - in
jeder Brückenkonstruktion, in jedem "smarten" Gerät steckt
Mathematik. Mit ihrer Hilfe ist demografischer Wandel genauso zu
erklären wie das Zinswachstum - oder weshalb Kürbisse am Boden liegen
müssen, wieso der Polarfuchs kurze und der Wüstenfuchs aber lange
Ohren hat.
"Überall wirkt die Natur massstabgerecht, und alles hat
dementsprechend seine richtige Grösse." D'Arcy Wentworth Thompson
(1860-1948), Zoologe, gilt als erster Biomathematiker
400 Quadratmeter zum Mitmachen und Verstehen
Mathematik lässt sich inspirieren - von Wolken, Bewegungen, Ideen.
Und Mathematik inspiriert. Das beweisen auf 400 Quadratmetern
Ausstellungsfläche rund einhundert physische Modelle, Gegenstände aus
Natur und Alltag, Computergrafiken und Computeranimationen, Bilder,
Münzen und Medaillen mit mathematischen Motiven.
Weil die Sinne Nahrung für das Denken sind, wurde auf Formeln
möglichst verzichtet. Dafür sind die Besucher zum Mitmachen
eingeladen, zum Entdecken mathematischer Gesetze hinter
Alltagsphänomenen. So zeigt das "Spiegelkabinett der Unendlichkeit"
eindrucksvoll eine berechenbare Illusion des Vielfachen Ichs. Die
Autorennbahn veranschaulicht, warum elegante Übergangsbögen -
Klothoidenkurven - den Verkehr sicherer machen. Es gilt zu erkunden,
warum Polyeder Mathematiker seit 3.000 Jahren faszinieren, wie
Archimedes sich an die geheimnisvolle, "funkensprühende Zahl" Pi
(Jean-Paul Delahaye, französischer Mathematiker und Informatiker)
herantastete und wie Pi mit der Monte-Carlo-Methode "erwürfelt" wird.
Die Ausstellung verrät zudem, warum es quadratische Bohrlöcher und
"paradoxe Monstergebilde" mit endlicher Fläche und unendlichem Umfang
gibt oder weshalb der Romanesco ein Fraktal ist.
"Das entscheidende Kriterium ist Schönheit; für hässliche
Mathematik ist auf dieser Welt kein beständiger Platz." Godfrey
Harold Hardy (1877-1947), britischer Mathematiker
Selbsttätigkeit: Die App zur "Matheliebe"
Eine extra für die Ausstellung programmierte
Smartphone-Application ("App") begleitet die Besucher. Sie hält die
Antworten für die vielen spannenden, als "Selbsttätigkeit"
gekennzeichneten Fragen bereit. Auf den Selbsttätigkeitsblättern, die
es zu allen Bereichen gibt, sind QR-Codes zu jeder Frage abgedruckt:
Smartphone vor den Code halten, scannen - und die Lösung wird
angezeigt.
"Die Mathematik allein befriedigt den Geist durch ihre
ausserordentliche Gewissheit." Johannes Kepler (1571-1630), deutscher
Astronom und Mathematiker
Liebe für Mathematik
Initiator und Kurator der Ausstellung ist der engagierte ehemalige
Mathematiklehrer Georg Schierscher. Seine Mission: Spass an der
Mathematik wecken. Doch oft sind es die Lehrmethoden, die verhindern,
dass der "Mathefunke" überspringt: "Leider ist das Angebot an
anschaulichem Lehrmaterial dürftig", erklärt der Pädagoge. Deshalb
beschaffte er für seinen Unterricht am Liechtensteinischen Gymnasium
in Vaduz eigene Modelle, in denen sich Mathematik materialisiert. Zum
Teil baute er diese selbst, erhielt Hilfe von Lehrlingswerkstätten
weltweit bekannter, Liechtensteiner Gewerbe- und Industriebetriebe
oder entdeckte seine Objekte im Alltag: Da entpuppt sich der Fussball
als abgestumpftes Ikosaeder oder der Autoscheinwerfer als
Parabolspiegel.
"Die Sinne sind Futter für das Denken, daher sollten die Schüler
Mathematik möglichst sinnlich erfahren können. Verstehen beginnt,
wenn man die gesamte Wirklichkeit vor Augen hat", betont Schierscher.
Und auch die Wirtschaft profitiere von mathebegeisterten Absolventen.
Inzwischen in Pension, möchte er seine Sammlung deshalb für künftige
Schülergenerationen erfahrbar machen. Darum ist
"Geopythafibotonpolyhypotesaeder! Matheliebe." als Wanderausstellung
konzipiert - unter anderem für Schulen und öffentliche Gebäude.
Die Ausstellung in Kürze
"Geopythafibotonpolyhypotesaeder! Matheliebe."
22. November 2012 bis 7. April 2013
Liechtensteinisches Landesmuseum
Städtle 43, Postfach 1216
9490 Vaduz/Fürstentum Liechtenstein
www.matheliebe.li
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr und
Mittwoch 10 bis 20 Uhr
Die Exponate sind in sieben Themenschwerpunkte geordnet: Wachstum
und Form (Wachstumsprozesse), Filigran, fraktal, dynamisch (von
Blumenkohl, Wolken und Börsenkursen inspirierte Mathematik),
Ingenieuren auf der Spur (Mathematik in der Technik, im Strassenbau
und Hochbau), Goldgrube (Geometrie rund um den Goldenen Schnitt), Und
nochmals Archimedes (geniale Ideen zu Kreis und Kugel), Typen mit
Ecken und Kanten (Vielflächner und deren geometrische Eigenschaften),
Spieglein, Spieglein an der Wand,... (Spiegelungen, Symmetrie).
Die Ausstellung wird realisiert dank der Hauptsponsoren Oerlikon
Balzers, Bank Frick Liechtenstein und RHW-Stiftung sowie durch die
Unterstützung von rund 50 Liechtensteiner Gemeinden, Firmen,
Privatpersonen und Stiftungen.
Das Liechtensteinische Landesmuseum ist eine öffentlich-rechtliche
Stiftung des Fürstentums Liechtenstein mit Hauptsitz in Vaduz.
Fotos zur Ausstellung "Geopythafibotonpolyhypotesaeder!
Matheliebe" sind verfügbar im Bereiche "Medieninfo" unter:
www.landesmuseum.li oder auf Flickr http://www.flickr.com/photos/land
esmuseum-liechtenstein/sets/72157631619631372/
Pressekontakt:
Liechtensteinisches Landesmuseum
Prof. Dr. Rainer Vollkommer
Direktor
Städtle 43, Postfach 1216
9490 Vaduz/Fürstentum Liechtenstein
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