WDR Fernsehen / hier und heute: Winterreise / ab Samstag, 24. November 2012 / 18.20 bis 18.50 Uhr
Geschrieben am 19-11-2012 |
Düsseldorf (ots) - Winterreise
Eine 5-teilige hier und heute-Serie von Arnd Güttgemanns, Ina
Reuter, Marko Rösseler und Sophie Schulenburg
Dramaturgie/Regie: Marko Rösseler
Der Winter ist kalt, bitter und hart. Oder er ist heimelig, warm
und freundlich. Der Winter ist still, er schluckt den Lärm. Oder er
pfeift uns um die Ohren. Der Winter bringt uns die Idylle. Oder er
droht mit Kälte und Tod. Der Winter hat viele Gesichter. Wir haben
die spannendsten von ihnen gefunden und erzählen ihre Geschichten.
Über mehrere Monate haben die hier und heute-Autoren Menschen aus NRW
durch den Winter begleitet. Sie haben Träume und Ziele im Schnee
verfolgt, Wünsche auf-gespürt, die im eisigen Winter verwirklicht
werden wollen, Lebenskonzepte vorgefunden, die nur im Frost zu
erfüllen sind, den Aufbruch in die Kälte begleitet, Siege, Kampf und
Niederlagen gesehen und vor allem eine Idee von Heimat und
Geborgenheit bekommen.
Fünf Geschichten und Leidenschaften - ein Winter, erzählt in einer
mehrteiligen Doku-Serie.
Samstag, 24.11.2012, 18:20 - 18:50 Uhr
Folge 1: Winterreise - Stürmischer Aufbruch
Ein kräftiges Tiefdruckgebiet verdichtet sich über Nordeuropa und
zwingt den Hochseekutter "J. von Cölln" zum Abbruch seiner Fangreise.
Von der norwegischen Küste geht es zurück nach Hanstholm an der
Nordspitze Dänemarks. Im Hafen sitzen Kapitän Fritz Flindt und seine
Mannschaft fest, während sich an der Kaimauer die Brecher austoben.
Der Kapitän hadert: Sind die Netze nicht im Wasser, verdient der
Fischer kein Geld. Soll er trotz Sturm wieder die Ausfahrt wagen?
In der jungen Schafzucht von Dorit Eckert und ihrer Tochter Paula
nahe der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern werden die ersten Lämmer
geboren - endlich! Je mehr Tiere sie durch den Winter bekommen, desto
näher rückt das Ziel der beiden Frauen, mit der Zucht auch
ausreichend Geld zu verdienen. Jetzt müssen sie sich nur überlegen,
was sie mit den verstoßenen Lämmern tun - schaffen sie es, sie in der
Küche per Hand aufzupäppeln?
Seit Monaten zieht Martin Hülle emsig zwei Autoreifen durch den
Wuppertaler Forst. Er will seinen Körper trainieren für das, was ihn
erwartet. Schon bald soll der Expeditionsleiter eine kleine Gruppe
Abenteuerlustiger auf Skiern durch die Hardangervidda führen, eine
menschenleere, eiskalte Hochebene in Norwegen. An der Durchquerung
der "Vidda" im Winter sind schon viele gescheitert. Und kaum ist
Martins Gruppe losgezogen, zeigt sich: Es wird noch härter als
erwartet. Denn auch in der "Vidda" pfeift der Sturm.
Samstag, 01.12.2012, 18:20 - 18:50 Uhr
Folge 2: Winterreise - Eisige Abenteuer
Der 70-jährige Schlittenhundeführer Rudi Ropertz will es noch
einmal wissen. Vom heimischen Borken aus startet er mit 30 Hunden ins
Trainingslager nach Norwegen. Hier will er sich vorbereiten auf das
Rennen seines Lebens. Für den "Norway Trail" haben sich die besten
"Musher" der Szene angemeldet, und Rudi will beweisen, dass er noch
nicht zum alten Eisen gehört. Seine Frau Marlies sieht das manchmal
skeptisch. Hat er eine Chance?
Martin Hülle und seine Mitreisenden sitzen fest, mitten im weißen
Nichts in der Hardangervidda, der menschenleeren Eiswüste in
Norwegen. Bei Windgeschwindigkeiten von über 100 Kilometern in der
Stunde und heftigem Schneefall suchen sie Schutz in ihren Zelten. Es
rappelt an den Planen, es ist kalt, und bis zum Ziel sind es noch
zwei Tagesetappen auf Wanderskiern. Wie soll man das durchhalten?
Auch die Hochseefischer auf der "J. von Cölln" werden ordentlich
durchgeschüttelt. Heftige Stürme aus westlicher Richtung lassen den
kleinen Kutter auf den Wellen tanzen. Kapitän Flindt verzweifelt: Die
wenigen Seelachse, die er und seine Crew dem ruppigen Meer abtrotzen,
reichen gerade mal, um den Diesel für das Schiff zu bezahlen. Wo
bleibt die Hoffnung? Wo bleibt der Fisch?
Samstag, 08.12.2012, 18:20 - 18:50 Uhr
Folge 3: Winterreise - Große Jagd
Das Schneetraining in Norwegen läuft für den Schlittenhundeführer
Rudi Ropertz zunächst perfekt. Sein Ziel: das Rennen der Superlative
in Norwegen zu gewinnen. Doch auf einmal schwächt eine Infektion
seine Hunde - der Start beim "Norway Trail" gerät in Gefahr. Rudis
Frau Marlies will mit den kranken Tieren am liebsten sofort nach
Hause ins heimische Borken, doch Rudi hofft, dass sich die Tiere
erholen.
Unruhige Zeiten auf der "J. von Cölln": Seit Tagen schaukelt die
Besatzung auf den Wellen der Nordsee, und bisher verfing sich kaum
ein Fisch im Netz. Da ortet der Kapitän einen Schwarm! Jetzt zählt
jede Minute, sonst sind die Fische wieder weg - und damit die
dringend benötigten Einkünfte. Die "J. von Cölln" nimmt die
Verfolgung auf.
Auch die Schäferinnen Dorit und Paula Eckert sind auf der Jagd -
nach ihren eigenen Schafen. Die jungen Lämmer wollen nicht in den
Stall und wenig später verläuft sich auch noch die Herde im Wald. 100
Schafe sind auf Abwegen und müssen zurück aus dem Dickicht getrieben
werden. "Ich hab mir das alles leichter vorgestellt," stöhnt Dorit
Eckert.
Samstag, 15.12.2012, 18:20 - 18:50 Uhr
Folge 4: Winterreise - Bittere Entscheidung
Rudi Ropertz hat noch einmal Glück gehabt: Kurz vor dem Rennen
sind seine Hunde wieder auf dem Damm. Und der erste Teil des
Schlitten-hunderennens in Norwegen wird für ihn zu einem Triumph! Mit
seinen 70 Jahren hat Rudi es noch einmal allen gezeigt! Doch schon am
zweiten Renntag scheint sich das Blatt zu wenden. Heftiger Schneefall
zwingt die "Musher" beim "Norway Trail" zu einem hohen körperlichen
Einsatz. Wird Rudi das packen?
Im Sauerland haben sich Bärbel Michels und ihr Mann Peter vor vier
Jahrzehnten ihren Wintertraum verwirklicht. Sie haben sich ein altes
Forsthaus gekauft, fernab der Zivilisation, 600 Meter hoch auf dem
Berg. Hier, wo kaum noch jemand zufällig vorbeikommt, hält der Winter
so manche Überraschung für sie bereit.
Unterdessen ärgern sich die Wanderschäferinnen Dorit und Paula
Eckert nahe der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern über ihren Trecker:
Wieder einmal springt das alte Ding nicht an. Es ist doch ein Kreuz
mit dieser Mangelwirtschaft! "Klar wünsch ich mir einen neuen
Traktor", schimpft Mutter Dorit. Aber wovon bezahlen? Wer mit einer
Schafzucht aus "Hartz IV" herauskommen will, der muss halt
Kompromisse machen.
Samstag, 22.12.2012, 18:20 - 18:50 Uhr
Folge 5: Winterreise - Stille Nacht
Auf der "J. von Cölln" laufen die Vorbereitungen für die Rückkehr
auf Hochtouren. Heiligabend auf See - das gibt es für die Fischer
nicht. "Haben wir noch nie gemacht," sagt Kapitän Flindt. Wer seine
Familie selten sieht, für den hat dieses Fest eine ganz besondere
Bedeutung. Noch dazu will seine Frau heute an Bord kommen. Also wird
der Kutter noch einmal ordentlich geschrubbt. Und auch der Bart kommt
ab - endlich. Auf See darf sich kein Fischer rasieren, das bringt
Unglück. "Aber meine Frau findet, das kratzt!"
"Musher" Rudi Ropertz und seine Frau Marlies feiern in diesem Jahr
wieder im hohen Norden Norwegens Weihnachten. Klar, so ein bisschen
Sehnsucht nach den Enkelkindern in Borken haben sie schon. Wenigstens
steht ganz Norwegen voller Tannenbäume - da könnte Rudi seiner Frau
doch einen aus dem Wald holen.
"Heiliger Abend?" - So recht können sich die Schäferinnen Paula
und Dorit Eckert dafür nicht begeistern. Der heilige Abend scheint
recht unheilig zu verlaufen, so ganz ohne Krippe und Weihnachtsbaum -
aber dann schaut das Christkind doch noch vorbei.
Bärbel Michels hat dagegen im Forsthaus im Sauerland tagelang ihre
selbst gebastelte Krippe aufgebaut und geschmückt. Für sie und ihren
Mann ist Weihnachten seit der Kindheit das Fest des Jahres, im
Forsthaus, eingebettet in Tannengrün und Schneelandschaft. Fast
scheint es, als wohne das Christkind persönlich hier.
Redaktion: Dorothee Pitz
Fotos von der Winterreise finden Sie unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Sonja Steinborn, WDR Presse und Information, Regionalfernsehen
0211 8900 506 presse.duesseldorf@wdr.de
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