Hagen (ots) - Eine Überwachungskamera hat die Täter erfasst.
Ihre Nagelbombe wies Merkmale auf, die die Polizei von Sprengsätzen
rechtsextremer Terroristen bereits kannte. Wann, wenn nicht nach dem
Kölner Anschlag vor acht Jahren hätte es eine Chance gegeben, den
wahren Urhebern der NSU-Morde auf die Spur zu kommen? Sie ist auch
damals nicht genutzt worden. Statt dessen, wie gehabt, suchte man im
Migranten-Milieu.
Warum, das ist nach
einem Jahr intensiver Selbsterforschung der Behörden noch immer die
große Frage. Der für das Kölner Fahndungsdesaster politisch
Verantwortliche, der damalige SPD-Innenminister von NRW, hat gestern
vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages immerhin seine
Zerknirschung zu Protokoll gegeben. Das ist schon mehr als andere in
seiner Lage sich abringen mochten.
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Zugleich hat der Zeuge Behrens versucht, in eigener Sache
etwas richtigzustellen: Er habe zu keinem Zeitpunkt einen
rechtsterroristischen Hintergrund ausgeschlossen, wie ihm seither
nachgesagt wird. Das war in der Tat der damalige Bundesinnenminister
Schily.
Und wieder die Frage: Warum
nur? Hatte es bis dahin nie Morde von Neonazis an Migranten gegeben?
Vielleicht Brandanschläge? Einen gottlob vereitelten Bombenanschlag
auf die Münchener Synagoge? War es wirklich so abwegig, an
rechtsextreme Täter zu denken?
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Hinterher sind wir klüger. Und betroffen. Seit einem Jahr
besteht die Arbeit des Ausschusses in der Dokumentation unfassbarer
Pannen, geben sich Ratlose und Zerknirschte die Klinke in die Hand.
"Ich entschuldige mich", sagt Behrens. Das ist in der Tat das
Mindeste.
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