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Westfalenpost: Energiewende / Netzausbau

Geschrieben am 27-11-2012

Hagen (ots) -

Man könnte es sich leicht machen und sagen: Wer
die Energiewende will, der muss auch Stromautobahnen über
Wohngebieten tolerieren. Das aber wäre zu kurz gesprungen. Denn die
Energiewende ist viel mehr als der Ersatz von Kernkraftwerken durch
Windräder, die in der Nordsee stehen. Energiewende bedeutet ein
Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit und Verantwortung für nächste
Generationen.

Wer diese Verantwortung ernst nimmt, der muss
bereit sein, das gesamte System der Erzeugung und Verteilung von
Strom anzusehen. Nun wollen wir nicht gleich vorschlagen, die
stromintensiven Produktionen von Stuttgart nach Emden zu verlagern.
(Obwohl eine solche Ansiedlungspolitik dem deutschen Nordosten
sicherlich gut täte.) Aber wir sollten darüber nachdenken, ob eine
Stärkung der dezentralen Erzeugung und Verteilung am Ende nicht
effektiver und stabiler ist.

Durchsetzbarer wäre eine
solche regionale Strategie schon. Denn jemand, der Öko-Strom nutzt,
wird im Zweifel auch ein Windrad an der Autobahn oder am Waldrand
tolerieren. Ungleich schwieriger dürfte der Versuch sein, Bürgern zu
erklären, dass sie Stromautobahnen über ihrem Grund und Boden
zulassen müssen, damit Energie von Emden nach Philippsburg
fließt.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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