Hagen (ots) - Eines vorweg: Das Thema ist nicht eine drohende
Weltwirtschaftskrise. Die wird es so schnell nicht geben. Auf der
Tagesordnung stehen Angst und Verunsicherung, und was sie im
Wirtschaftsleben bewirken können.
Fakt ist, dass die
Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise auch die südwestfälischen
Unternehmen erreicht haben. Die exportorientierten unter ihnen, und
das sind nicht wenige, leiden bereits darunter, dass sie ihre
Produkte in die südeuropäischen Krisenstaaten nur noch schwer oder
überhaupt nicht mehr verkaufen können.
Ausmaß und Dauer
dieser Nachfrage- und Auftragsschwäche sind vielleicht in ihren
Ausmaß nicht früh genug erkannt worden. Natürlich ist ein
Auftragsrückgang oder gar -einbruch immer ein Grund zur Sorge.
Wenn man aber bedenkt, von welch hohem Niveau dieser
ausgeht, muss man nicht sofort Angst um den Fortbestand der
südwestfälischen Industrie haben, die in der Mehrzahl ihrer Betriebe
im übrigen hervorragend aufgestellt und gegen eine Krise gewappnet
ist.
Daher ist es zu früh, jetzt schon nach den
arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu rufen, die die
Weltwirtschaftskrise von 2008/2009 bewältigen halfen. Auch
Unternehmen tun dies, die sonst immer betonen, Wirtschaft werde von
der Wirtschaft gemacht und nicht vom Staat.
Die
Verlängerung des Kurzarbeitergeldes schon heute wäre also
ordnungspolitisch, aber auch psychologisch unklug. Sie würde den
Staat erpressbar machen und den Bürgern signalisieren: Rette sich,
wer kann.
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