(Registrieren)

Rheinische Post: Düsseldorfer Uni-Rektor zu Plagiatsaffäre Schavan: Fakultät hat bei Entscheidung Ermessensspielraum/ Piper verteidigt Prüfverfahren: "Vorwürfe Zeile für Zeile geprüft"

Geschrieben am 01-12-2012

Düsseldorf (ots) - Bundesforschungsministerin Annette Schavan
(CDU) muss weiter auf das Ergebnis der Prüfung ihrer Doktorarbeit auf
mögliche Plagiate warten. Der Rektor der Düsseldorfer
Heinrich-Heine-Universität, Hans Michael Piper, sagte der
"Rheinischen Post" (Samstag-Ausgabe): "Frau Schavan hat ein Recht auf
ein sorgfältiges Verfahren." Es gelte, gerade im Fall Schavan mit
großer Sorgfalt vorzugehen. Aus der Union wie aus Teilen der
Wissenschaft war Kritik daran laut geworden, dass die Universität
bereits seit sechs Monaten die Einleitung eines Verfahrens zur
Aberkennung von Schavans Doktortitel prüft. Piper stellte sich auch
hinter das Urteil eines Erstgutachtens des Düsseldorfer
Hochschullehrers Stefan Rohrbacher, der Schavan in ihrer 1980
eingereichten erziehungswissenschaftlichen Doktorarbeit eine
"leitende Täuschungsabsicht" vorgeworfen hatte. Rohrbacher habe
"wissenschaftlich redlich" gearbeitet und berücksichtige die auch zum
Zeitpunkt des Erscheinens der Doktorarbeit gültigen Regeln. "Der Text
von Frau Schavan ist minutiös Seite für Seite, Zeile für Zeile
analysiert worden. Es sind akribische Textvergleiche angestellt
worden", unterstrich der Hochschulrektor. Piper kritisierte
seinerseits Stimmen aus der Wissenschaft, die Schavan in Schutz
genommen hatten. Diese Äußerungen stammten "von Meinungsträgern", die
keine wissenschaftliche Analyse von Schavans Dissertation vorgenommen
hätten. Bei der Beurteilung der Plagiatsvorwürfe gehe es jedoch nicht
um die Leistungen einer verdienten Ministerin, sondern einer jungen
Wissenschaftlerin. Über den möglichen Ausgang des Verfahrens wollte
sich Piper, der die Rechtsaufsicht über diesen Prozess innehat, nicht
äußern. Er verwies jedoch darauf, dass die zuständige Philosophische
Fakultät "einen Ermessensspielraum" habe, ob der Sanktion der Arbeit
auch der Titelentzug folge.

Anonym gebliebene Plagiatjäger hatten Ende April dieses Jahres im
Internet Vorwürfe erhoben, Schavan habe in ihrer 1980 im Fachbereich
Erziehungswissenschaften eingereichten Doktorarbeit "Person und
Gewissen" aus Quellen zitiert und dies nur unvollständig oder gar
nicht kenntlich gemacht. Die Bundesforschungsministerin hatte
daraufhin die Universität um die Prüfung ihrer Arbeit gebeten.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

433256

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Bündnisse Ex-FDP-Chef Genscher gegen Debatte über "Ampel-Koalition" Halle (ots) - Gegen Spekulationen über eine "Ampel-Koalition" aus SPD, FDP und Grünen hat sich der frühere FDP-Chef Hans-Dietrich Genscher ausgesprochen. "Das ist doch alles Spökenkiekerei", sagte Genscher der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Die Liberalen strebten ein "gutes Wahlergebnis" an. Genscher: "Dann wird das nicht gebraucht". Genscher warnte davor, das Ergebnis der Landtagswahl Ende Januar in Niedersachsen über zu bewerten. "Man sollte nicht einzelne Ereignisse zum Maßstab der Bundespolitik mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bündnisse Ex-FDP-Chef Genscher gegen Debatte über "Ampel-Koalition" Halle (ots) - Gegen Spekulationen über eine "Ampel-Koalition" aus SPD, FDP und Grünen hat sich der frühere FDP-Chef Hans-Dietrich Genscher ausgesprochen. "Das ist doch alles Spökenkiekerei", sagte Genscher der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Die Liberalen strebten ein "gutes Wahlergebnis" an. Genscher: "Dann wird das nicht gebraucht". Genscher warnte davor, das Ergebnis der Landtagswahl Ende Januar in Niedersachsen über zu bewerten. "Man sollte nicht einzelne Ereignisse zum Maßstab der Bundespolitik mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Alterssicherung Ex-FDP-Chef Genscher hat Verständnis für Unzufriedenheit ostdeutscher Rentner Halle (ots) - Der frühere FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher hat Verständnis für die Kritik ostdeutscher Rentner am nach wie vor unterschiedlichen Niveau der Altersbezüge in Ost- und Westdeutschland geäußert. Im Gespräch mit der in Halle erscheinden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe) erklärt er jedoch: "Man muss auch daran erinnern, dass das Rentenniveau heute mit Abstand höher ist als es in der DDR war." Der Regierungskoalition aus Union und FDP sei "auf dem Wege", die notwendigen Schritte zu Anpassung einzuleiten. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Alterssicherung Ex-FDP-Chef Genscher hat Verständnis für Unzufriedenheit ostdeutscher Rentner Halle (ots) - Der frühere FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher hat Verständnis für die Kritik ostdeutscher Rentner am nach wie vor unterschiedlichen Niveau der Altersbezüge in Ost- und Westdeutschland geäußert. Im Gespräch mit der in Halle erscheinden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe) erklärt er jedoch: "Man muss auch daran erinnern, dass das Rentenniveau heute mit Abstand höher ist als es in der DDR war." Der Regierungskoalition aus Union und FDP sei "auf dem Wege", die notwendigen Schritte zu Anpassung einzuleiten. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Euro-Krise Ex-Außenminister Genscher verteidigt Griechenlandhilfe Halle (ots) - Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer hat sich der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher für die Fortsetzung der Hilfe an Griechenland ausgesprochen. "Es geht um die Rettung Europas", sagt der 85jährige der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Scharf kritisierte der frühere FDP-Vorsitzende internationale Ratingagenturen, die mit ihren "erstaunlichen Urteilen" über europäische Länder Verunsicherung schüfen. "Wir brauchen Transparenz und klare Regeln auf den Weltfinanzmärkten", mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht