Südwest Presse: Kommentar zu Nahost
Geschrieben am 02-12-2012 |
Ulm (ots) - Wie soll man das bezeichnen, was sich am Wochenende
vor dem ägyptischen Verfassungsgericht abgespielt hat? Als
Fortsetzung von Präsident Mursis Dekreten mit anderen Mitteln?
Tausende Islamisten blockierten die Zugänge zu dem Gerichtsgebäude
und bildeten eine so handgreifliche Drohkulisse, dass seine Richter
um Leib und Leben fürchten mussten. In dem Machtkampf am Nil wird zu
immer härteren Bandagen gegriffen. Unter dem weiten Deckmantel
revolutionärer Rhetorik scheint inzwischen alles erlaubt. Zweifellos
hatten die obersten Richter vor, die Verfassungsgebende Versammlung
und das Oberhaus für nichtig zu erklären. Die Islamisten dagegen
wollen das mit Hilfe ihrer Straßenbataillone so lange verhindern, bis
sie die Verfassung in zwei Wochen per Referendum durchgeboxt haben.
Damit aber ist das neue Grundgesetz Ägyptens bereits vor seiner
Geburtsstunde von Gesetzlosigkeit und Anarchie überschattet. Was zum
krönenden Manifest der Selbstbefreiung des Volkes von Hosni Mubaraks
Diktatur werden sollte, ist nun beschmiert mit Gewaltmanövern und
politischen Intrigen sowie einem fundamentalen Unwillen zu
Kompromiss, Kooperation und Beteiligung der ganzen Bevölkerung.
Ausgerechnet die neue Verfassung spaltet Ägypten so tief wie nie
zuvor. Präsident Mursi versucht jetzt den Durchmarsch auf eigene
Rechnung. Politische Kompromisse mit der Opposition lehnt er ab,
ebenso die Rückkehr zu einem pfleglichen Umgang mit der Judikative.
Die Nation könnte das in heillose Turbulenzen stürzen und das
ägyptische Volk am Ende um das kostbare Erbe seines Arabischen
Frühlings bringen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
433421
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zu Nahost Ulm (ots) - Wie soll man das bezeichnen, was sich am Wochenende
vor dem ägyptischen Verfassungsgericht abgespielt hat? Als
Fortsetzung von Präsident Mursis Dekreten mit anderen Mitteln?
Tausende Islamisten blockierten die Zugänge zu dem Gerichtsgebäude
und bildeten eine so handgreifliche Drohkulisse, dass seine Richter
um Leib und Leben fürchten mussten. In dem Machtkampf am Nil wird zu
immer härteren Bandagen gegriffen. Unter dem weiten Deckmantel
revolutionärer Rhetorik scheint inzwischen alles erlaubt. Zweifellos
hatten die obersten mehr...
- Westfalenpost: Im Einzelfall ist Fairness oft schwierig
Von Winfried Dolderer Hagen (ots) - Das ist das Elend des Reformeifers. Gut gemeint ist
er immer. Welcher Politiker nimmt schon eine Reform in Angriff in der
erklärten Absicht, bestehende Verhältnisse zu verschlechtern? An
Risiken und Nebenwirkungen haben Betroffene oft nachhaltig zu tragen.
Als die Große Koalition vor fünf Jahren die Reform des
Unterhaltsrechts betrieb, da hatte auch sie nur das Beste im Sinn. Es
ging ihr ums Kindeswohl. Wenn ein Mann sich von seiner ersten Frau
abwandte, um mit einer anderen womöglich eine neue Familie zu
gründen, mehr...
- Westfalenpost: Im Einzelfall ist Fairness oft schwierig
Von Winfried Dolderer Hagen (ots) - Das ist das Elend des Reformeifers. Gut gemeint ist
er immer. Welcher Politiker nimmt schon eine Reform in Angriff in der
erklärten Absicht, bestehende Verhältnisse zu verschlechtern? An
Risiken und Nebenwirkungen haben Betroffene oft nachhaltig zu tragen.
Als die Große Koalition vor fünf Jahren die Reform des
Unterhaltsrechts betrieb, da hatte auch sie nur das Beste im Sinn. Es
ging ihr ums Kindeswohl. Wenn ein Mann sich von seiner ersten Frau
abwandte, um mit einer anderen womöglich eine neue Familie zu
gründen, mehr...
- Westfalenpost: Die Stärke der Kanzlerin
Von Andre Schweins Hagen (ots) - Stärke konservieren. Das bleibt die Herausforderung
für Angela Merkel. Weniger vor dem heute beginnenden CDU-Parteitag
als vielmehr für den langen Bundestagswahlkampf. Die Diskussion über
eine Zweitstimmen-Kampagne für den schwächelnden Partner FDP kann sie
sich nicht aufzwingen lassen. Das frühzeitige Stemmen gegen solche
Spielchen war schon für Helmut Kohl eine Wiederholungsübung.
An Angela Merkels Union würde für regierungsfähige Parteien nach
der Wahl im September nur dann ein Weg vorbei führen, wenn die CDU mehr...
- Westfalenpost: Die Stärke der Kanzlerin
Von Andre Schweins Hagen (ots) - Stärke konservieren. Das bleibt die Herausforderung
für Angela Merkel. Weniger vor dem heute beginnenden CDU-Parteitag
als vielmehr für den langen Bundestagswahlkampf. Die Diskussion über
eine Zweitstimmen-Kampagne für den schwächelnden Partner FDP kann sie
sich nicht aufzwingen lassen. Das frühzeitige Stemmen gegen solche
Spielchen war schon für Helmut Kohl eine Wiederholungsübung.
An Angela Merkels Union würde für regierungsfähige Parteien nach
der Wahl im September nur dann ein Weg vorbei führen, wenn die CDU mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|