Schwäbische Zeitung: Trost von Gauck und Kretschmann - Leitartikel
Geschrieben am 02-12-2012 |
Leutkirch (ots) - Ein evangelischer Pastor und ein katholischer
Lehrer taten bei der Gedenkveranstaltung in Titisee-Neustadt ihre
Arbeit: Sie hörten zu, trösteten, gaben Orientierung, beteten mit den
Menschen, die an dem kalten Samstagmorgen im Münster St. Jakobus in
Neustadt zusammengekommen waren, weil ein Verwandter, ein Freund oder
ein Kollege ums Leben gekommen war. Bundespräsident Joachim Gauck, er
war zu DDR-Zeiten evangelischer Pastor, und Ministerpräsident
Winfried Kretschmann, der Lehrer und bekennende Katholik, wurden für
die vielen von der Brandkatastrophe im Schwarzwald betroffenen
Menschen zu Stützen: Sie gaben Halt und Kraft.
In dieser Situation versuchen sich Gauck und Kretschmann ebenso
wenig wie die Bischöfe Robert Zollitsch und Ulrich Fischer an
Erklärungen für das Unerklärliche. Denn das kriminaltechnische
Untersuchungsergebnis zur Frage, warum eine Gasflasche in einer
Behindertenwerkstatt stand, mag wichtig sein, gibt aber keine Antwort
auf die vielen Fragen, die die Menschen bewegen.
Politiker wie Bundespräsident Gauck und Ministerpräsident
Kretschmann braucht unser Land gerade jetzt. Gestandene Frauen und
Männer, die auch mal an Mikrophonen und Reportern vorbei gehen
können, ohne dabei automatisch Sprechblasen abzusondern. Politiker,
die es aushalten, dass sie zwar gefragt sind, aber in diesem Fall
nichts zu sagen haben. Und die das auch zugeben können. Sie sind die
Gegenentwürfe zu den blassen Politiker-Technokraten, die in einem
Atemzug vom Klimaschutz über die Euro-Finanzkrise bis hin zu
demographischen Wandel alles erklären und den politischen Gegner
gleich noch mit abbügeln.
Die Erkenntnis bleibt nach der Tragödie von Titisee-Neustadt -
nicht nur als Hinweis in die Politik hinein, sondern auch an Kirchen,
Wirtschaft, Medien: Wähler, Gläubige, Kunden und Leser wünschen sich
stärker denn je Glaubwürdigkeit und Authentizität. Das sind Werte,
die von den jeweils Handelnden Rückgrat, Glauben und Überzeugung
erfordern.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
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