Maria Furtwängler: "Ich genieße meine neue Freiheit"

München (ots) - "Meine beiden Kinder sind aus dem Haus und
studieren. Ich habe jetzt eine ganz neue Freiheit, die ich sehr
genieße", sagt Maria Furtwängler (46) im Interview mit der
Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL. "Es ist eine neue Lebensphase.
Sehr spannend, sehr aufregend." Als "Tatort"-Kommissarin will sie
freiwillig kürzertreten, um mehr Zeit für andere Projekte zu haben,
sich auszuprobieren und neuen Herausforderungen zu stellen. Zum
Beispiel wird sie Theater spielen. "Das erste Mal in meinem Leben."
Am 13. Januar ist Premiere von "Gerüchte... Gerüchte..." am Theater
am Kurfürstendamm in Berlin. Dies sei eine große Herausforderung und
erinnere sie ein bisschen an die Zeit vor ihrem ersten Film. Auf die
Frage, ob ihre Familie bei der Premiere im Publikum sitzen wird,
antwortet sie: "Das hoffe ich doch stark. Ansonsten wäre ich extrem
beleidigt." Ob sie das nicht nervös macht? - "Und wie! Aber mich wird
vor der Premiere alles schrecklich nervös machen. Vor Lampenfieber
werde ich sicher schlaflos in Berlin sein (lacht)."

In diesem Jahr war sie in Los Angeles und hatte dort einen
mehrwöchigen Workshop. "Dazu gehörten Stimmausbildung,
Körpertraining, aber auch Meditationsübungen. Vielleicht mache ich so
etwas nächstes Jahr wieder", erzählt die 46-Jährige. "Es ist ein
großer Luxus, dass ich solche Ausflüge nun machen kann." Darüber
hinaus sei ein Film über Leni Riefenstahl in Planung. "Ob der
zustande kommt, hängt aber davon ab, ob wir ein Drehbuch haben, das
allen Anforderungen entspricht." Sie interessiere das Motiv der durch
Hitler verführten Künstlerin, aber auch ihre Rolle als Verführerin.
"Und ich möchte endlich ein eigenes Drehbuch schreiben. Dafür fehlte
mir bislang die Zeit, die ich mir jetzt nehme." Neue Angebote und
Projekte stimmt sie mit ihrem Mann, dem Verleger Dr. Hubert Burda
(72), ab. "Wir reden über alles, und ich frage meinen Mann
selbstverständlich nach seiner Meinung", so Maria Furtwängler. "Aber
die Entscheidung treffe ich am Ende doch allein."

Die Weihnachtsfeiertage werden zu Hause mit den Kindern verbracht.
"Ich liebe die Tradition und die Wiederholung. Das macht für mich den
Charme des Weihnachtsfestes aus", verrät der Star. "Dazu gehören die
gleichen Lieder, die gesungen werden, die Art, wie der Baum
geschmückt wird, der Ablauf der Bescherung, das Brennen der
Bienenwachskerzen, der Duft der selbstgebackenen Plätzchen und das
gemütliche Zusammensein. Nur beim Weihnachtsessen schwanken wir
noch." Entweder gebe es an Heiligabend Karpfen, Loup de Mer, also
Wolfsbarsch in der Salzkruste, oder das badische Gericht Schäufele
und Kartoffelsalat.

Sohn Jacob ist inzwischen 22. Ob er eines Tages in das Unternehmen
ihres Mannes einsteigen wird? - "Da ist nichts geplant. Jacob
studiert genau wie Elisabeth und hat großen Spaß an seinem Studium",
sagt die Schauspielerin. "Mein Mann lässt unserem Sohn zum Glück alle
Freiheiten." Er wisse ja selber, wie es ist, einen mächtigen Vater
zu haben. "Mein Mann hat Kunstgeschichte studiert und darin seinen
Doktor gemacht. Es war nicht vorauszusehen, dass Hubert danach doch
noch in den Verlag des Vaters gehen würde. Sein Vater hat ihm alle
Freiheiten gelassen. Genauso macht es mein Mann bei Jacob." Sie finde
es "schrecklich, wenn man Kinder bei ihrer Berufswahl unter Druck
setzt". "Mein Mann ist da extrem gelassen und großzügig. Was Jacob
beruflich einmal macht, ist allein seine Entscheidung."

Im vergangenen Sommer hatte Maria Furtwängler erstmals öffentlich
erwähnt, dass ihr Vater an Alzheimer leidet. "Mein Vater ist sehr gut
umsorgt. Sein Zustand ist extrem schwankend", sagt sie. "An manchen
Tagen geht es ihm gut, und er hat einen starken inneren Antrieb. An
manchen Tagen ist er sehr müde." Es sei immer schwer vorherzusagen,
wie der nächste Tag wird. "Es tut weh, die Hilflosigkeit der eigenen
Eltern zu sehen", so Furtwängler. "Aber mein Vater wird Weihnachten
bei uns sein. Darauf freue ich mich."

Maria Furtwängler und ihre Tochter Elisabeth (20) engagieren sich
für missbrauchte Mädchen auf den Philippinen. Davon handelt auch die
TV-Reportage "Vor Ort" des BR, die am 11.12. um 21.15 Uhr
ausgestrahlt wird.

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Ulrike Reisch
Ressortleitung Aktuell
Frau im Spiegel
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