Experten-Sprechstunde: Tipps für Gehirn und Gedächtnis / Die renommierte Ernährungsmedizinerin Dr. Stephanie Grabhorn beantwortet die wichtigsten Fragen zum Wunderwerk Gehirn (BILD)
Geschrieben am 07-12-2012 |
Langenfeld (ots) -
Was kann man tun, um das Gehirn fit zu halten?
Damit das Gehirn fit bleibt, muss es trainiert werden - das ist
genauso wie bei Muskeln. Ab und zu mal ins Fitness-Studio zu gehen
reicht für einen Trainingserfolg nicht aus. Und so muss auch das
Gehirn ständig in Bewegung bleiben, damit es nicht einrostet. Deshalb
wurde zum Beispiel "Gehirnjogging" entwickelt: Mit speziellen Übungen
werden verschiedene geistige Fähigkeiten wie Konzentration und
Erinnerungsvermögen gezielt trainiert. Die regelmäßige Anwendung
solcher Übungen hat nachweislich einen günstigen Effekt auf die
geistige Leistungsfähigkeit. Solche Übungen sind jedoch nicht
jedermanns Sache. Was immer man tut, um das Gehirn fit zu halten, man
sollte es gern tun. Sonst wird man nicht lange bei der Stange
bleiben. "Öfter mal was Neues", lautet die Devise. Unsere grauen
Zellen wollen gefordert werden. In fremde Länder reisen, eine
Fremdsprache lernen oder einen Tanzkurs belegen - das alles hält das
Gehirn in Schwung. Standardtänze oder lateinamerikanische Tänze
beispielsweise sind besonders gute Gehirntrainer, weil sie eine
Vielzahl verschiedener Hirnfunktionen aktivieren: Man muss sich
Schrittfolgen merken, und gleichzeitig sind räumliche Orientierung
und Reaktionsvermögen gefragt.
Sind Kreuzworträtsel ein gutes Training für die Merk- und
Denkfähigkeit?
Nicht, wenn Sie regelmäßig Kreuzworträtsel ausfüllen und die
Antworten in der Regel auf Anhieb kennen. Für einen Trainingserfolg
bzw. -fortschritt ist es entscheidend, dass Sie sich anstrengen
müssen. Versuchen Sie es mit Rätseln, die ein oder zwei Stufen
schwieriger sind.
Um nichts zu vergessen, habe ich inzwischen überall in der Wohnung
Zettel verteilt. Muss ich mir schon Sorgen machen?
Die Zettel allein sind zunächst eine praktische Möglichkeit,
nichts zu vergessen. Wenn Sie aber häufiger Konzentrationsprobleme
haben oder vergesslicher werden, empfehle ich Ihnen, Ihrem Arzt
davon zu berichten. Aber in der Regel ist eine leichte
Vergesslichkeit im Alter als normal zu betrachten.
Wie kann ich, abgesehen vom konkreten Training, mein Gehirn noch
unterstützen?
Ein gesundes Gehirn profitiert von einem gesunden Körper. Ein
ganzheitliches Training ist daher sinnvoll. Frische Luft und Bewegung
tragen dazu bei, die Durchblutung zu verbessern. Ausreichend Schlaf
dient auch dem körperlichen Wohlbefinden. Als wichtige Unterstützung
kommt eine gesunde und ausgewogene Ernährung hinzu.
In diesem Zusammenhang hört man häufig von "Brainfood". Was ist
dran an diesem Konzept?
Durch die Gehirnforschung der letzten Jahre weiß man inzwischen
sehr genau, welche Mikronährstoffe das Gehirn benötigt. Es spricht
einiges dafür, dass man durch gezielte Ernährung dazu beitragen kann,
das Gehirn auch im Alter aktiv zu unterstützen. Vor diesem
Hintergrund wurde der Begriff "Brainfood" geprägt. Zu den wichtigen
Mikronährstoffen gehören vor allem verschiedene B-Vitamine und
Omega-3-Fettsäuren für die normale Funktion der Nervenzellen im
Gehirn. Aber auch Spurenelemente wie Pantothensäure, Zink und
Magnesium sind wichtige Bausteine für Gehirn, Konzentration und
Gedächtnis.
Wie also sollte man sich ernähren?
Nicht nur für Herz und Gefäße, auch im Hinblick auf das Gehirn ist
eine mediterrane Ernährung, wie sie in den Mittelmeerländern üblich
ist, sehr empfehlenswert. Hauptlieferant für Omega-3-Fettsäuren ist
Fisch, und zwar fette Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering.
Außerdem werden in der mediterranen Küche hochwertige Öle verwendet,
die ebenfalls reich an ungesättigten Fettsäuren sind. Da
Omega-3-Fettsäuren auch für die Elastizität der Blutgefäße wichtig
sind, wird durch eine omega-3-fettsäurereiche Ernährung die
Durchblutung günstig beeinflusst. Durchblutungsstörungen sind eine
häufige Ursache zum Beispiel für Vergesslichkeit. Reich an
B-Vitaminen sind Milch- und Vollkornprodukte sowie grüne
Gemüsesorten. Besonders empfehlenswert für die Nerven sind Avocado,
Mango, Datteln, Haselnüsse und Dinkelprodukte. Zusätzlich gibt es
speziell abgestimmte Mikronährstoffkombinationen in der Apotheke,
z.B. Orthomol Mental®.
Wann sollte man im Hinblick auf das Gehirn mit der Altersvorsorge
beginnen?
Das ist nicht anders als bei anderen Aspekten der Altersvorsorge:
Man kann nicht früh genug damit beginnen. Andererseits: Für
gesundheitsbewusstes Verhalten ist es nie zu spät. Offenheit für das
Neue ist ein gutes Lebensmotto, das auch dem Gehirn zugute kommt. Das
Gehirn ist bis ins Alter hinein in der Lage, neue Nervenverbindungen
herzustellen. Um diese besondere Fähigkeit des Gehirns optimal zu
nutzen, ist es wichtig, neugierig zu bleiben.
Pressekontakt:
Borchert & Schrader PR GmbH, Antwerpener Straße 6-12, 50672 Köln,
Anne Rauen, Tel. 0221 92 57 38 40, Fax. 0221 92 57 38 44,
E-Mail: a.rauen[at]borchert-schrader-pr.de
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