Die chemische Industrie tritt auf der Stelle / Chemie 2012: Gesamtumsatz stagniert / Beschäftigung trotz Produktionsrückgang weiter gestiegen / Prognose 2013: Umsatz +2%, Produktion +1,5%
Geschrieben am 12-12-2012 |
Frankfurt/Main (ots) - Die Erwartungen der deutschen
Chemieindustrie an das Jahr 2012 haben sich nicht erfüllt. Die
Produktion sank, der Umsatz stagnierte. Deutschlands drittgrößte
Branche musste einem schwierigen globalen Umfeld Tribut zollen. Die
Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft und die Rezession in Südeuropa
hinterließen Bremsspuren im Chemiegeschäft. Für 2013 rechnet der
Verband der Chemischen Industrie (VCI) aber wieder mit einem Anstieg
der Produktion. Dass die Branche auch langfristig zuversichtlich
bleibt, unterstreicht der erneute Zuwachs von 2 Prozent bei der
Beschäftigung.
Der VCI erwartet, dass die Chemieproduktion 2013 um 1,5 Prozent
zulegen wird. Die Erzeugerpreise sollen mit 0,5 Prozent nur noch
leicht steigen. Beim Umsatz geht der Branchenverband von einem Plus
von 2,0 Prozent aus. VCI-Präsident Dr. Karl-Ludwig Kley erklärte:
"2012 war ein durchwachsenes Jahr für die deutsche Chemie. Der
rückläufigen Nachfrage aus Europa stand eine hohe Dynamik in den
Schwellenländern gegenüber. Das Exportgeschäft blieb der
Wachstumstreiber der deutschen Chemie. Die Politik muss nun die
Voraussetzung dafür schaffen, dass die deutschen Chemieunternehmen
ihre globale Wettbewerbsfähigkeit auch im kommenden Jahr verbessern
können."
Das Chemiejahr 2012: Zahlen und Fakten
Umsatz und Preise: Dank einer Preissteigerung von 2,5 Prozent
konnte die deutsche Chemie ihren Gesamtumsatz konstant bei 184,2
Milliarden Euro halten. Im Inland ging der Umsatz gegenüber dem
Vorjahr um 2,5 Prozent auf 73,3 Milliarden Euro zurück. Beim
Auslandsgeschäft lebte die Branche von der weiterhin guten Nachfrage
außerhalb Europas, die das schleppende Geschäft auf dem Kontinent
mehr als kompensieren konnte. Insgesamt stieg der Absatz ins Ausland
um 2 Prozent und erreichte mit einem Volumen von 110,9 Milliarden
Euro einen neuen Rekordwert. Nahezu alle Sparten konnten
Preiszuwächse verbuchen. Nur die Preise für Arzneimittel waren
rückläufig.
Außenhandel: Die Exporte, die neben den Auslandsumsätzen der
Chemieunternehmen auch Re-Exporte sowie Exporte von Chemikalien aus
anderen Wirtschaftszweigen ins Ausland enthalten, stiegen 2012 um 5
Prozent auf 160,9 Milliarden Euro. Die Verkäufe ins europäische
Ausland waren rückläufig. Die Zuwächse kamen ausschließlich aus
Asien, Südamerika und den USA. Die Einfuhr chemischer Erzeugnisse
erhöhte sich nur um 2 Prozent auf 113,5 Milliarden Euro. Die
Außenhandelsbilanz der deutschen Chemie blieb mit einem
Exportüberschuss von über 47 Milliarden erneut stark positiv.
Investitionen: Auch 2012 hat die chemische Industrie kräftig
investiert. Der größte Teil des Zuwachses von 5 Prozent auf 6,6
Milliarden Euro entfiel auf Ersatzbeschaffungen, gefolgt von
Kapazitätserweiterungen. Die Mehrzahl der Unternehmen ging bei der
Planung ihrer Investitionen für Sachanlagen im Inland davon aus, dass
sich die Konjunktur nur kurzfristig eintrübt. Das niedrige Zinsniveau
begünstigte die Umsetzung von Investitionsvorhaben.
Beschäftigung: Ungeachtet der Konjunktureintrübung hat die
deutsche Chemieindustrie auch 2012 Beschäftigung aufgebaut. Aktuell
zählt die Branche rund 437.000 Mitarbeiter, das entspricht einem
Anstieg von 2 Prozent oder 9.000 Personen gegenüber 2011. "Der
Beschäftigungszuwachs ist ein Beleg dafür, dass die Chemieunternehmen
grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft blicken", sagte
VCI-Präsident Kley. Der Beschäftigungsaufbau sei aber nicht als
dauerhafter Trend zu werten. Für 2013 rechnet der VCI nicht mit einer
weiteren Zunahme der Arbeitsplätze.
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2011
über 184 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 428.000
Mitarbeiter.
Pressekontakt:
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1496
E-Mail: presse@vci.de
HINWEIS: Nachrichten des VCI auch auf Twitter:
http://twitter.com/chemieverband
Alle Unterlagen zur Pressekonferenz finden Sie auf der VCI-Homepage:
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