Rheinische Post: Kommentar zur Spionage im Gesundheitsministerium: Apotheken-Krimi
Geschrieben am 12-12-2012 |
Düsseldorf (ots) - In keiner anderen Branche wird mit derart
harten Bandagen gefochten wie im Gesundheitssystem. Im Kampf um
Milliarden von Euro gehen die Lobbyisten teils mit aggressiven
Methoden vor und setzen selbst viel Geld ein, um anschließend noch
mehr zu verdienen. Für die Pharmabranche gilt dies insbesondere.
Besonders wertvoll ist es für die Lobbyisten, möglichst früh von den
Plänen der Regierung zu erfahren. Umso früher und gezielter können
die Interessenvertreter ihre Anliegen einbringen. Dass bei der
Informationsbeschaffung kriminelle Energie mit ins Spiel kommt, hat
allerdings eine neue Qualität. Die Bundesvereinigung der Apotheker
weist jede Mitverantwortung von sich. Gegen sie wird auch nicht
ermittelt. Allerdings offenbart die Schlammschlacht um die Frage, wer
nun Schuld ist am Datenskandal, dass sich die Lobbyisten auch
untereinander befehden. Dies wiederum schwächt ihre Position. Die
Apothekerschaft insgesamt ist durch den gezielten Diebstahl von für
die Pharmabranche relevante Daten beschädigt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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