Kinderarbeit Alltag auf den Kakaofarmen Westafrikas
Geschrieben am 15-12-2012 |
Hamburg (ots) - Der Dokumentarfilmer Miki Mistrati fühlt erneut
der Schokoladenindustrie auf den Zahn. Er geht in dem Film
"Schmutzige Schokolade II" der Frage nach, was die großen Konzerne
gegen Kinderarbeit in Westafrika unternehmen. In seinem Film
"Schmutzige Schokolade" hatte Mistrati vor zwei Jahren enthüllt, dass
Kinderarbeit und sogar Kindersklaverei auf den Kakaoplantagen in
Westafrika zum Alltag gehören. Das Erste zeigte die Koproduktion des
NDR mit Danmarks Radio (DR) im Oktober 2010, sie lief in mehr als 20
Ländern und wurde mehrfach preisgekrönt. Die Schokoladenindustrie
bemühte sich um Schadensbegrenzung und betont, dass sie bereits seit
mehr als zehn Jahren die schlimmsten Formen missbräuchlicher
Kinderarbeit im Kakaosektor bekämpft.
Miki Mistrati recherchiert das nach - mit ernüchternden
Resultaten. Hilfsprojekte wurden entweder gar nicht oder nur zum Teil
umgesetzt. Viele Kinder in den Kakaoanbaugebieten an der
Elfenbeinküste können keinen Unterricht besuchen, die von der
Kakaoindustrie versprochenen Schulen wurden entweder gar nicht gebaut
oder blieben im Rohbau. Versprochene Wasserleitungen, eine
Krankenstation und die Renovierung einer baufälligen Schule blieben
ganz aus. Selbst die von der Schokoladenindustrie viel gelobten
Bildungsprojekte für die Bauern, so genannte "Farmer Field Schools",
zeigten wenig Erfolg im Kampf gegen Kinderarbeit: Bei seinen
Besuchen, die nach dem Zufallsprinzip erfolgten, fand das Filmteam
auch hier Kinder, die mit Macheten Kakao ernteten. Viele der Kinder
stammten aus dem Nachbarland Burkina Faso und wurden wahrscheinlich
von Menschenhändlern verschleppt.
Eines der Bildungsprogramme der Schokoladenindustrie, das so
genannte "Mars Impact Projekt", wurde auch von der Bundesregierung
mit 720.000 Euro unterstützt. Auf einer im Rahmen dieses Projektes
geförderten Farm fand das Team ebenfalls arbeitende Kinder. Auch sie
nutzten Macheten. Sowohl nach internationalem als auch nach
nationalem Recht an der Elfenbeinküste ist der Gebrauch dieses
Werkzeuges für unter 18-Jährige verboten. Die Schulung durch "Mars
Impact" hatte offenbar keine Auswirkungen auf die Situation der
Kinderarbeiter auf der Farm. Ein weiterer Partner in diesem Projekt
war die Zertifizierungsfirma "Rainforest Alliance", die den
Verbrauchern ökologisch und sozial verträglich hergestellte Produkte
verspricht. Ein vergleichbares Bildungsprogramm für Bauern gehört mit
zu den Unternehmungen der "UTZ Certified Foundation", die an
Hersteller Siegel für nachhaltige und für den Verbraucher
transparente landwirtschaftliche Lieferketten vergibt. Auch auf einer
von diesem Programm geförderten Plantage arbeiteten Kinder.
Verbraucher können also selbst bei Schokolade mit Gütesiegel nicht
ausschließen, dass der Kakao nicht doch von Kindern geerntet wurde.
Das Erste zeigt "Schmutzige Schokolade II" am Montag, 17.
Dezember, um 22.45 Uhr. Im NDR Fernsehen läuft die Dokumentation am
Montag, 7. Januar, um 22.00 Uhr. Der Film ist eine Koproduktion des
NDR mit Danmarks Radio (DR) und der Produktionsfirma "Made in
Copenhagen".
Weitere Informationen zum Film finden Sie im Internet unter
NDR.de/schmutzigeschokolade
"Schmutzige Schokolade II" können Sie vorab im Vorführraum des
Ersten sehen (presse.daserste.de). O-Töne, u. a. von Miki Mistrati,
gibt es unter ARDTVAudio.de. Die Dokumentation "Schmutzige
Schokolade" von 2010 finden Sie in der ARD-Mediathek.
"Schmutzige Schokolade II": Montag, 17. Dezember, 22.45 Uhr, Das
Erste
15. Dezember 2012
Pressekontakt:
NDR / Das Erste
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de
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