Neue OZ: Kommentar zu Innere Sicherheit / Koalition / Videoüberwachung
Geschrieben am 16-12-2012 |
Osnabrück (ots) - Unfassbar
Deutschland ist einmal mehr nur knapp einem islamistischen
Anschlag entgangen. Die Bonner Taschenbomber scheiterten
erfreulicherweise an ihrem eigenen Unvermögen, einen
funktionstüchtigen Sprengsatz zu bauen. So war es auch den Kölner
Kofferbombern 2006 ergangen. Aber wie lange hält das Glück noch an?
Es ist erschreckend, dass die Sicherheitsbehörden von den
Terrorplänen keine Ahnung hatten. Nun stehen Extremisten im Verdacht,
die seit Jahren zur einschlägigen Szene gehören. Was ist da bei der
Überwachung schiefgelaufen?
Die skandalösen Ermittlungspannen bei der rechtsradikalen
NSU-Terrorserie haben das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von
Polizei und Verfassungsschutz erschüttert. Der Bonner Fall trägt
bislang wenig dazu bei, das ramponierte Image aufzubessern.
Es dauerte allein fünf Tage, bis der Generalbundesanwalt die
Ermittlungen an sich ziehen konnte. Zuvor hatten lokale Behörden
verwirrende Aussagen darüber gemacht, ob es sich um eine Bombe
handelte oder nicht. Weitere Fehler sind zu verzeichnen, die kostbare
Zeit gekostet haben. Unfassbar vor allem: Die Bilder der
Video-Kameras im Bahnhof wurden nicht gespeichert, sodass es keine
scharfen Aufnahmen von den Tätern gibt. Dass die Behörden jetzt auf
die Mithilfe einer Fast-Food-Kette angewiesen sind, sagt mehr über
den Zustand der Sicherheitsbehörden aus als die Sonntagsreden
deutscher Innenminister.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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