Westfalen-Blatt: Bildungsexperte Dr. Rainer Dollase kritisiert Inklusion an Schulen - Vorabbericht WESTFALEN-BLATT (Bielefeld)
Geschrieben am 18-12-2012 |
Bielefeld (ots) - Diskriminierend, teuer, ineffizient: Der
Bielefelder Bildungsforscher Dr. Rainer Dollase kritisiert das
Konzept der Inklusion. Der gemeinsame Unterricht von behinderten und
nicht-behinderten Schülern sei wesentlich problematischer, als die
Verfechter eingestehen wollten, sagt der emiritierte Professor (69)
der Universität Bielefeld in einem Interview mit dem Westfalen-Blatt
(Bielefeld). Die Politik müsse begreifen, dass man nicht alles
wegfördern könne. "Es ist eine komplette Illusion zu glauben, dass
man alle Menschen auf den gleichen Stand bringen kann. Wenn man
Bildungschancen eröffnet, dann sind die Kinder, die diese Chancen
nicht ergreifen können, die Bildungsverlierer. Das wird immer so
sein. Der Förder-Mythos ist nicht praktikabel." Man übersehe, dass in
jeder heterogenen Schülergruppe soziale Vergleiche stattfänden.
"Schon Grundschüler wissen, wer die Schlauen und wer die Dummen
sind." Das sei eine Diskriminierung. Die Inklusion verlege diese
Diskriminierung in jede einzelne Klasse. Nach Ansicht Dollases würde
es ausreichen, behinderte Kinder unter einem Schuldach zu
integrieren. "Niemand gibt vor, dies innerhalb der Klassen versuchen
zu müssen. Aber es scheint politisch so gewollt zu sein." Zudem sei
das Konzept der Inklusion nur schwer finanzierbar. "Die Gutachter,
die vor drei Jahren behauptet hätten, Inklusion würde sich rechnen,
schreiben heute, dass Inklusion teurer als geplant wird." Die
Gesellschaft müsse Berufe schaffen, die nicht so bildungslastig
seien. "Denn einfache Aufgaben sind genug vorhanden." Das
Grundproblem sei die Fixierung des Schulsystems auf akademische
Bildung. "Die Frage, ob jemand schwindelfrei ist und auf Dächern
arbeiten kann, spielt überhaupt keine Rolle." Mit akademisiertem
Wissen produziere das Schulsystem am Bedarf der Wirtschaft vorbei.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
437839
weitere Artikel:
- Berliner Zeitung: Zum Berliner Flughafen BER: Berlin (ots) - Noch peinlicher als eine erneute Verschiebung der
BER-Eröffnung wäre es, wenn sich diese Region weiterhin in
Selbstgeißelung erginge. Als Beobachter hat man längst den
Eindruck, als gäbe es einen fast schon masochistischen Wettbewerb
darum, wer die pessimistischsten Zweifel äußert. Sicher, die Planer
und Politiker haben viel falsch gemacht. Doch die Deppen der Nation
sind die Berliner und Brandenburger deshalb nicht.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 mehr...
- Frankfurter Rundschau: Zur Diskussion um das Image der Deutschen Bank: Frankfurt (ots) - Eine Banken- und Finanzkrise später hat die
Öffentlichkeit jegliches Verständnis verloren. Deshalb ist es gut,
dass die Staatsanwaltschaften und Gerichte jetzt auftrumpfen und zur
Not auch mal überziehen. Denn die Gesellschaft muss den selbst
ernannten Meistern des Universums, vor allem den Investmentbankern,
zeigen, wer am längeren Hebel sitzt. Das Gewerbe hat in den Zeiten
der Deregulierung Blüten getrieben, die der Gesellschaft, der
Volkswirtschaft insgesamt nur geschadet haben.
Pressekontakt:
Frankfurter mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): FDP rechnet für Januar auf Einigung im Rentenstreit Bielefeld (ots) - Der Sozialexperte der FDP-Bundestagsfraktion
Heinrich Kolb glaubt an eine Lösung des Rentenstreits innerhalb der
schwarz-gelben Koalition in der zweiten Parlaments-Sitzungswoche im
neuen Jahr, die am 28. Januar nach der Niedersachsen-Wahl beginnt:
"Ich rechne dann mit einem Ergebnis", sagte er der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochsausgabe). . Voraussetzung
sei, dass sich CDU und CDU auf gemeinsame Ziele verständigten. Denn
eine gleichzeitige Finanzierung von Lebensleistungsrente und der mehr...
- Rheinische Post: Chance für Südafrika
= Von Wolfgang Drechsler Düsseldorf (ots) - Südafrika ist unter Jacob Zuma trotz seiner
beeindruckenden Wahlsiege in eine schwere Krise geschlittert. Das
liegt an den Skandalen des Präsidenten, mehr noch aber an seiner
eklatanten Führungsschwäche. Seit August erschütterten mehrere
blutige Streiks das Land, gewaltige Produktionsverluste belasten die
Wirtschaft. Südafrikas Bevölkerung ist zunehmend verunsichert - und
ebenso die ausländischen Investoren. Zumas neu gewählter
Stellvertreter Cyril Ramaphosa versteht immerhin die Sorgen der
Geschäftswelt und könnte mehr...
- Rheinische Post: Die Bausparkassen verspielen Vertrauen
= Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Bausparkassen, die mit Hilfe hoher Provisionen
Vermittler motivieren, Kunden aus alten in neue Verträge zu drängen,
verhalten sich nicht ungesetzlich. Aber das allein reicht nicht.
Massiv haben die Anbieter in den 1990er Jahren mit der attraktiven
Guthaben-Verzinsung der Bausparverträge geworben, was ihnen jetzt in
der Niedrigzinsphase zum Verhängnis wird. Sie haben sich
verkalkuliert. Dafür dürfen nicht die Kunden büßen. Das Verhalten
einiger Anbieter ist um so ärgerlicher, weil das konservative
Zielpublikum mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|