(Registrieren)

Weser-Kurier: Zur neuen Tabakrichtlinie der EU schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 19-12-2012

Bremen (ots) - Die EU will Rauchern den Geschmack am Glimmstängel
gründlich verderben: Warnhinweise und Schockfotos von offenen Beinen
oder zerfressenen Lungen sollen künftig einen Großteil der Packung
bedecken. Solcherlei Brüsseler Bevormundung treibt Freiheitsliebende
auf die Palme. Denn warum sollte die EU-Lifestyle-Polizei als
nächstes nicht Warnhinweise für Alkohol oder fette Burger
vorschreiben? In der Tat geht Brüssel mit der Regulierung sehr weit.
Eigentlich ist Gesundheitsschutz vor allem Sache der
Mitgliedsstaaten. Andererseits ist die Tabakregulierung ein
Spezialbereich. Anders als bei Alkohol ist jeglicher Genuss von Tabak
schädlich - nicht erst der Missbrauch. Das Rauchen ist zudem die
häufigste vermeidbare Todesursache in Europa. Und: Wer raucht,
schädigt oft auch andere. Allein in Deutschland sterben jährlich
110000 Menschen an den direkten Folgen des Rauchens und weitere
3300 Nichtraucher, weil sie zugequalmt werden. Wo Unbeteiligte in
Mitleidenschaft gezogen werden, hört der Spaß auf. Frei nach Immanuel
Kant: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die des anderen
beginnt." Hinzukommt, dass es scheinheilig ist, auf
Eigenverantwortung zu pochen, sich aber bei den Folgen
gesundheitsschädigenden Verhaltens auf das Solidarsystem unseres
Gesundheitssystems zu verlassen. Tabakkonsum kann nachweislich Krebs
oder andere schlimme Leiden verursachen. Die EU beziffert die
direkten Krankheitskosten durchs Rauchen auf jährlich 25 Milliarden
Euro - plus gut acht Milliarden Euro Verlust für die Volkswirtschaft,
beispielsweise durch Arbeitsausfälle. Die Allgemeinheit zahlt dafür,
dass sich einige das Recht herausnehmen, sich selbst zu ruinieren.
Das gehört auch zur Wahrheit. Feststeht: Überzeugte Raucher halten
auch Warnfotos nicht vom Tabakkonsum ab. Sie können aber junge Leute
von der Zigarette fernhalten, weil sie dem Rauchen das Image vom
lässigen Genuss der Freiheit nehmen. Und das ist gut so.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

438122

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Länger arbeiten = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - In Zukunft werden immer mehr Menschen der Generation 60 plus für ihre Rente arbeiten, anstatt sie bereits zu beziehen. Es ist eine gute Nachricht, dass die Daten der Rentenversicherung exakt diesen Trend widerspiegeln. Denn ohne den wichtigen Schub auf dem Arbeitsmarkt für Ältere wäre die Rente mit 67 politisch kaum durchzuhalten. Die Rente mit 67 ist aber eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, wenn die Sozialsysteme weiterhin Sicherheit bieten sollen, ohne die jüngere Generation zu überfordern. Die Dynamik beim mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur Energiewende Ulm (ots) - Trotz, nicht wegen der Bundesregierung kommt die Energiewende voran. Da mögen sich die Minister Rösler und Altmaier kurz vor Weihnachten noch so sehr auf die wahlweise schmale oder breite Schulter klopfen, zumal Eigenlob . . . Sie wissen schon. Festzustellen ist: Die Kosten der Energiewende schultern vor allem Privatleute sowie kleinere und mittlere Unternehmen. Es gibt kein schlüssiges und flächendeckendes Konzept, die erneuerbaren Energien sinnvoll in die Stromversorgung zu integrieren und Kraftwerksbetreibern das mehr...

  • Rheinische Post: Geiselnahme - eine entlarvende Drohung = Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Wenn die Drohung mit Geiselnahmen durch Salafisten tatsächlich religiös motiviert wäre, ließe sich das leicht aus der Welt schaffen. Einfach an die einschlägigen Videos im Internet einen Link setzen und mit den einhelligen Aussagen islamischer Gelehrter verknüpfen, wonach dieses Vorgehen nicht nur unmoralisch, sondern explizit unislamisch ist. Wenigstens darin weiß sich die ansonsten sehr heterogene islamische Welt einig: Geiselnahme ist ein Verstoß gegen den Koran. Salafisten rühmen sich, die wahren Wächter des mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Energiewende schöngerechnet Daniel Wetzel über den Regierungsbericht zur Energiepolitik Berlin (ots) - Die Bundesregierung hat sich selbst erwartungsgemäß ein gutes Zeugnis über den Fortgang der Energiewende ausgestellt. Die Belege für diese Selbsteinschätzung sind zwar dürftig. Doch nachdem die Koalition die Veröffentlichung ihres Zwischenberichts tagelang hinausgeschoben hatte, kann sie nun immerhin ein paar halbwegs handfeste Erfolge vorweisen: Das Geld zur Förderung der Gebäudesanierung wurden geringfügig aufgestockt. Außerdem liegt jetzt ein Gesetzentwurf zum Ausbau der Stromnetze vor. Als kameratauglichen Beweis mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Waffengesetze in den USA Tödliche Starre DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Angenommen, halbautomatische Schnellfeuergewehre werden künftig in den USA aus dem Markt gezogen und die Durchschlagskraft von Rambo-Patronen-Magazinen wird begrenzt. Angenommen, Amerika zieht die Mauern zum Waffenzugang höher, näht die Dutzenden Schlupflöcher in 50 verschiedenen Gesetzen zu und hält über ein bundesweit geltendes Register psychisch unzuverlässige Zeitgenossen vom Abzug fern. Angenommen, die mächtigste Nation der Erde kommt nach den unzähligen Amokläufen zur Vernunft und entwaffnet seine menschenverachtenden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht