Gewalt gegen Rettungs- und Pflegekräfte / Prävention kann Risiko eines Übergriffs verringern
Geschrieben am 20-12-2012 |
Berlin (ots) - Die Zahl von Bedrohungen und Übergriffen gegenüber
Rettungs- und Pflegekräften ist seit Jahren konstant hoch. Das geht
aus einer statistischen Auswertung der Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen hervor. Allein im Jahr 2011 gab es 602 meldepflichtige
Arbeitsunfälle durch "Gewalt, Angriff oder Bedrohung durch
betriebsfremde Personen".
Gewalt am Arbeitsplatz tritt vorwiegend in Form von Bedrohungen,
Belästigungen und Beleidigungen auf, aber auch tätliche Angriffe auf
Beschäftigte kommen vor. Betroffen sind vor allem Berufe mit direktem
Kundenkontakt wie Verkäufer, Krankenpfleger, Schaffner, Bus- oder
Taxifahrer, aber auch Sicherheits- und Wachleute: Das Risiko einem
gewaltsamen Übergriff ausgesetzt zu sein, ist in diesen Berufen
besonders hoch.
Die Folgen von gewalttätigen Übergriffen seien nicht zu
unterschätzen, sagte Prof. Dr. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit
und Gesundheit der DGUV (IAG): "Neben körperlichen Verletzungen
leiden Betroffene häufig an massiven psychischen Beeinträchtigungen
und verlieren ihr Vertrauen in die soziale Umwelt. Darüber hinaus
führen die krankheitsbedingten Fehlzeiten zu erheblichen betriebs-
und volkswirtschaftlichen Einbußen."
Um die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Übergriffs zu
verringern, kommen verschiedene Arbeitsschutzmaßnahmen in Betracht.
Im Arbeitsumfeld helfen bauliche Maßnahmen, zum Beispiel Schutzwände,
Sicherheitsglas oder Notausgänge. Es sollte gut erreichbare
Fluchtwege geben, hilfreich kann es auch sein, die unmittelbare
Zugänglichkeit zum Arbeitsplatz einzuschränken. Durch
Zugangskontrollen kann vermieden werden, dass Waffen oder andere
gefährliche Gegenstände mitgeführt werden. Notrufsysteme wie ein
sogenannter "Panikknopf" sollen einerseits den Sicherheitsdienst oder
die Polizei alarmieren, andererseits helfen sie anderen Mitarbeitern,
die Gefahr zu erkennen, Hilfe zu holen und sich in Sicherheit zu
begeben.
Für Rettungskräfte wie Notärzte oder die freiwillige Feuerwehr
sind solche Maßnahmen natürlich im Einsatz keine Lösung. Allerdings
könnten schon einfache Maßnahmen in der Arbeitsorganisation die
tägliche Arbeit sicherer machen, so Windemuth: "Das Personal sollte
umfassend informiert und qualifiziert sein, um in Krisensituationen
richtig zu reagieren. So sollten potenziell gefährdete Arbeitnehmer
regelmäßig in Sicherheitsfragen beraten werden und in
Deeskalationsseminaren die Bewältigung schwieriger und bedrohlicher
Situationen mit Kunden üben." Ähnliches gilt für die Pflege, wie
Andreas Boldt von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) erklärt: "Gewalt und Aggression in
Pflegekontexten entwickelt sich in der Regel aus der Interaktion von
Pflegekraft und Betreuten. Wichtig ist deshalb eine regelmäßige
innerbetriebliche Auseinandersetzung mit ihren Erscheinungsformen und
Ursachen sowie mit möglichen Präventions- und Notfallmaßnahmen."
Weitere Informationen
- Thema "Gewalt und Mobbing in der Arbeitswelt":
http://www.dguv.de/inhalt/praevention/themen_a_z/gewalt/index.jsp
- Thema Gewalt und Aggression in Pflege- und Betreuungsberufen:
www.bgw-online.de, Suchstichwort: Gewalt
Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse@dguv.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
438175
weitere Artikel:
- Prost Neujahr: Welche Versicherung bei Silvester-Schäden zahlt! (BILD) Saarbrücken (ots) -
Brandlöcher im Teppich, Kratzer am Auto, Verletzungen durch
Feuerwerkskörper: Die Silvesternacht endet nicht selten mit einem
bösen Erwachen im neuen Jahr. Wie Feier- und Feuerfreudige sicher ins
nächste Jahr kommen und welche Versicherung bei Schäden zahlt, zeigt
CosmosDirekt.
Silvester ist für viele die schönste Party des Jahres. Doch wo
ausgiebig gefeiert wird, kann schnell etwas schief gehen. Raketen,
Alkohol und Übermut sind dabei oft eine (brand-)gefährliche Mischung.
Versicherungsexperte Bernd mehr...
- Feuerwehren geben Tipps für sicheres Silvester / Arbeitsreichste Nacht des Jahres für 1,3 Millionen Feuerwehrangehörige Berlin (ots) - Brennende Balkone, Wohnungen oder gar Häuser,
Rettungsdiensteinsätze und witterungsbedingte Unfälle: Den 1,3
Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland steht zu Silvester die
arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor. "Den Großteil der Einsätze in
dieser Nacht machen Brände aus", berichtet Ralf Ackermann,
Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV). Zumeist seien
diese durch unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht.
Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst
gebastelt, stellen mehr...
- Rettung geglückt: R.SA lädt zum Nacktrodeln nach Altenberg (BILD) Leipzig/Altenberg (ots) -
Böttcher & Fischer von R.SA haben es geschafft: Das Nacktrodeln
2013 ist gerettet. "Wir freuen uns über heiß-kalte Neuigkeiten für
alle Schneehasen und FKK-Rodler. Das Nacktrodeln startet am 23.
Februar 2013 im sächsischen Wintersportparadies Altenberg", verkünden
die Radiomoderatoren Thomas Böttcher und Uwe Fischer.
Nachdem der Event vor wenigen Wochen aufgrund logistischer
Probleme in Niedersachsen abgesagt werden musste, hatte R.SA sich
sofort bereit erklärt, allen Nacktrodlern eine neue Heimat mehr...
- Präses Nikolaus Schneider: Weihnachtsansprache für 45 NRW-Lokalsender / Ausstrahlung Heiligabend um 18 Uhr Düsseldorf (ots) - Präses Nikolaus Schneider hält in diesem Jahr
die Weihnachtsansprache in den NRW-Lokalsendern. Ausgestrahlt wird
die Ansprache an Heiligabend, 24. Dezember, um 18 Uhr in den 45
Lokalsendern in Nordrhein-Westfalen. Diese erreichen in der
Durchschnittstunde 1,726 Mio. Hörer und sind damit das
reichweitenstärkste Radioangebot in ganz Deutschland.
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland erinnert an die
beiden ältesten Weihnachtslieder. Diese stehen in der Bibel und sind
der Lobgesang der Maria und des mehr...
- Faust auf Faust: "Das große SAT.1-Promiboxen" steigt am 8. März live aus Düsseldorf Unterföhring (ots) - 20. Dezember 2012. Das passt wie die Faust
aufs Auge! In Zukunft wird in SAT.1 noch mehr geboxt: "Das große
SAT.1-Promiboxen" zeigt der Sender am 8. März live aus dem Castello
in Düsseldorf. Acht prominente Kämpfer steigen an diesem Box-Abend
in den Ring. In jeweils sieben Runden (Männer) bzw. fünf Runden
(Frauen) wollen die VIPs zeigen, dass sie nicht nur auf dem roten
Teppich, sondern auch im Ring eine gute Figur machen können. Tickets
für das Promi-Box-Spektakel gibt es ab sofort unter
www.MySpass.de/tickets. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|