Studie: Mehr als die Hälfte der Banken investieren in die Cloud
Geschrieben am 20-12-2012 |
Hamburg (ots) - Die IT der Banken muss effizienter werden - die
deutschen und österreichischen Geldhäuser setzen dafür insbesondere
auf Cloud Computing. 56 Prozent von ihnen planen in den nächsten
Jahren Investitionen in Lösungen aus der digitalen Wolke. Dies zeigt
die Studie "Branchenkompass 2012 Kreditinstitute" des
Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.
Die Offenheit der Geldhäuser für Cloud-Anwendungen hat damit
weiter zugenommen. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2011 gaben erst
44 Prozent der befragten Entscheider aus Sparkassen, Genossenschafts-
und Kreditbanken an, in diesen Bereich investieren zu wollen. 2012
liegt der entsprechende Wert 12 Prozentpunkte darüber. "Grundsätzlich
ist dieser Trend zu begrüßen", sagt Daniel Just, Sourcingexperte bei
Steria Mummert Consulting, "denn Cloud-Lösungen eröffnen große
Einsparpotenziale im IT-Bereich."
In vielen anderen Bereichen schrumpft das
Kosteneinsparungspotenzial in den Augen der Banken hingegen. So sehen
laut Branchenkompass nur noch ein Drittel der Geldhäuser nennenswerte
Möglichkeiten einer weiteren Automatisierung des
Konsumentenkreditgeschäfts. 2011 waren es 42 Prozent. Noch stärker
ging das sogenannte Industrialisierungspotenzial im
Wertpapiergeschäft zurück. Nur rund ein Viertel der befragten
Entscheider sieht dort noch Spielraum für sein Institut - vor zwei
Jahren waren 40 Prozent dieser Ansicht.
Beim Cloud Computing werden Daten und Programme nicht mehr vor Ort
auf den eigenen Rechnern abgelegt, sondern in Rechenzentren externer
Anbieter, auf die meist über das Internet zugegriffen wird. Dies
erlaubt unter anderem eine bessere Rechnerauslastung und einfachere
Aktualisierung und Standardisierung. Beim Umstieg müssen die
Kreditinstitute aber aufpassen, sich keine neuen Probleme ins Haus zu
holen. "Gefährlich wird es, wenn die Fachabteilungen an der Haus-IT
vorbei eigene Cloud-Anwendungen installieren", sagt Daniel Just. Die
Folge könnte ein nicht mehr durchschaubarer Wirrwarr an Insellösungen
sein, statt einer stärkeren Standardisierung.
Dabei ginge nicht nur die Effizienz verloren. Gleichzeitig erhöht
sich die Gefahr, dass einzelne Anwendungen nicht den nötigen
Sicherheitsstandards entsprechen. "Die Finanzbranche hat besonders
strenge Datenschutzbedürfnisse, das setzt dem Einsatz von Cloud
Computing gewisse Grenzen", sagt Daniel Just. Für besonders sensible
Bereiche empfiehlt der Experte den Banken die Einrichtung einer so
genannten "Private Cloud", die die nutzbringenden Prinzipien des
Cloud Computing auf ein besser gesichertes internes Firmennetzwerk
mit eigenem Rechenzentrum überträgt.
Hintergrundinformationen
Für die Studie "Branchenkompass 2012 Kreditinstitute" von Steria
Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut befragte
Forsa im August und September 2012 120 Entscheider aus 120
Kreditinstituten in Deutschland und Österreich. Die Institute gehören
zu den nach Bilanzsumme größten im Land. Sie repräsentieren die drei
Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: Sparkassen,
Genossenschaftsbanken und Kreditbanken. Die Entscheider wurden zu den
Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis
2015 interviewt. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden,
Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der
Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder
die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der
Methode des Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI)
durchgeführt. Der Branchenkompass erscheint in Deutschland jährlich
seit 2002.
Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 253 185-111
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
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