Neue OZ: Kommentar zu Jahreswechsel / Bundeskanzlerin / Neujahrsansprache
Geschrieben am 30-12-2012 |
Osnabrück (ots) - Dasselbe Verfahren wie jedes Jahr
Es ist ein gewohntes Ritual, wenn Politiker in ihren
Neujahrsansprachen einen staatstragenden Rückblick auf das vergangene
und eine Vorausschau auf das kommende Jahr liefern. Oft handelt es
sich um fast dasselbe Verfahren wie im Jahr zuvor. Darin ähneln die
Reden dem mittlerweile 50 Jahre alten SchwarzWeiß-Klassiker "Dinner
for One" aus der Anfangszeit des Fernsehens. Auch Angela Merkels
Neujahrsansprachen sind überraschungsfrei und sich einander zum
Verwechseln ähnlich. Wer ihre Fernsehrede analysiert, stößt auf
etliche Substantive und Themen, die sich im Vergleich zum Vorjahr
wiederholen.
So dürfen Begriffe wie Zuversicht, Verantwortung und Mut nicht
fehlen, ebenso wenig der Hinweis auf die niedrige Arbeitslosigkeit
und auf Herausforderungen durch die europäische Staatsschuldenkrise.
Auch der Dank an Soldaten, Polizisten und zivile Helfer ist stets
Bestandteil von Merkels Neujahrsansprache. Geprägt ist die Rede der
Kanzlerin zum Jahreswechsel erneut von großer Harmonie und
Optimismus. Die Regierungschefin betrachtet mit psychologischem Blick
die Stärken der Deutschen. Zugleich nutzt sie ihre Chance zur
Selbstdarstellung vor großem Fernsehpublikum und verbreitet in ihrer
Botschaft zu Beginn des Wahljahres unterschwellig ein klares "Weiter-
so". Kein rhetorisches Glanzstück, kein Silvesterkracher, eher
Pflichtübung, wie die Weihnachtsansprache von Bundespräsident Joachim
Gauck.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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