Weser-Kurier: Über finanzielle Probleme bei öffentlichen Großprojekten schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 04-01-2013 |
Bremen (ots) - Die Liste der Ärgernisse ist lang: ICE-Strecken
Ingolstadt-Nürnberg und Frankfurt-Köln, Transrapid München, Flughafen
Berlin, Elbphilharmonie Hamburg und Stuttgart 21: Bei all diesen
öffentlichen Projekten sind die Kosten völlig aus dem Ruder gelaufen
- teilweise mit dem Ergebnis, dass die Vorhaben gar nicht
verwirklicht wurden wie der Transrapid. Und nun das Milliardenprojekt
der Münchener S-Bahn: Nur wenige Wochen ist es her, dass die Kosten
mit 2,05 Milliarden Euro angegeben wurden. Jetzt sollen es schon 400
Millionen Euro mehr sein. Das Schema ist immer das gleiche: Erst
werden die Baukosten und Bauzeiten schön gerechnet. Sobald die
politischen Entscheidungen gefallen sind, wird die Wahrheit
scheibchenweise präsentiert, die Kosten steigen und steigen, und die
Baustellen dauern und dauern. Das kann kein Zufall sein. Der Verdacht
liegt nahe, dass die Kreise, die an der Verwirklichung der
Milliardenprojekte ein wirtschaftliches Interesse haben, die
Entscheidungsträger bewusst hinters Licht führen. Das kann doch so
nicht weitergehen. Unsere Gesetzgeber machen sich auf der ständigen
Suche nach Regelungslücken über so vieles Gedanken: Über
Erschließungskosten und Angelscheine, über Niederschlagsgebühren und
Hundesteuer. Wäre es da nicht an der Zeit, sich auch einmal über
gesetzliche Möglichkeiten gegen die ständigen Kostenexplosionen den
Kopf zu zerbrechen, die den Steuerzahler jährlich viele Milliarden
Euro kosten? Sollte es denn wirklich nur privaten Investoren möglich
sein, die ausführenden Unternehmen auf einen Kostenrahmen
festzunageln und sie bei Verstößen auch haftbar zu machen?
Öffentliche Großprojekte jedenfalls stoßen auch deshalb auf immer
größere Widerstände in der Bevölkerung, weil Kostenexplosionen
offenbar programmiert sind. Das gilt auch für München: Von vornherein
glaubte an der Isar kaum jemand, dass der Kostenrahmen von 2,05
Milliarden Euro für die zweite Tunnelröhre wirklich eingehalten wird.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
439617
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zur FDP: "Liberales Anhängsel" Regensburg (ots) - Königsmord verschoben, Burgfrieden in der FDP,
aber die dramatischen innerparteilichen Probleme nicht gelöst - so
lauteten die Schlagzeilen nach dem Dreikönigstreffen der FDP vor zwei
Jahren. Seinerzeit hatten jubelnde Liberale im Stuttgarter
Staatstheater Guido Westerwelle den Rücken gestärkt. Wenige Wochen
später wurde er von den drei Jungspunden Christian Lindner, Daniel
Bahr und Philipp Rösler gemeuchelt. Und Rösler wurde wenig später als
neuer Hoffnungsträger begeistert gefeiert. Alles schon vergessen? Es
spricht mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Atom / Endlager Osnabrück (ots) - Unnötiger Alarm
Wird bald Atommüll aus Deutschland in die verstrahltesten Orte der
Welt geschickt, etwa nach Sibirien? Dieses Schreckgespenst malen
Kritiker angesichts der geplanten Änderung des Atomgesetzes an die
Wand. Realistisch ist so ein Szenario nicht.
Sollte die schwarz-gelbe Bundesregierung tatsächlich vorhaben,
deutschen Atommüll im Ausland loszuwerden, wäre das schon von der
Gesetzeslage her schwierig. Es wäre zudem unverantwortlich, und ihr
könnte Wortbruch vorgeworfen werden. Faktisch würde mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Russland / Frankreich / Depardieu Osnabrück (ots) - Neuer Narr am Zarenhof
Was für ein schrecklich komisches Schauspiel bietet die Grande
Nation der Welt wegen der unsäglichen Reichensteuer von 75 Prozent.
Frankreichs Präsident François Hollande bringt damit nicht nur
viele Wohlhabende des Landes gegen sich auf, die um ihr Eigentum
fürchten und ins Ausland flüchten. Er schreckt mit diesem Griff in
die sozialistische Mottenkiste vor allem internationale Investoren
ab.
Höhepunkt dieser Posse ist jedoch, dass Hollandes Kurzsichtigkeit
dazu geführt hat, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP / Rösler Osnabrück (ots) - Im Inneren ist die FDP gespalten
Selbst wenn es die Liberalen in Niedersachsen in den Landtag
schaffen, sind Philipp Röslers Tage an der Bundesspitze gezählt.
Anders lässt sich das Rumoren in der FDP nicht deuten. Parallel beugt
Spitzenkandidat Stefan Birkner schon mal vor. Falls es nicht reicht,
sagt er, seien die Querelen schuld - womit er es sich reichlich
einfach macht. In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein
herrschte die gleiche Ausgangslage, doch gab es dort mit Christian
Lindner und Wolfgang Kubicki mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtagswahl / Niedersachsen Osnabrück (ots) - Noch viel Spielraum
Jetzt geht es in die Vollen! Mit dem Start der heißen
Wahlkampfphase werfen die Parteien alles in die Waagschale, um noch
unentschlossene Wähler für sich zu gewinnen.
Und dieses Potenzial ist enorm. Nach der jüngsten Umfrage hat sich
fast die Hälfte der Wahlberechtigten bislang nicht entschieden, ob
und wen sie wählen will. Mithin gibt es noch reichlich Spielraum für
Veränderungen. Vorne liegen könnte am Ende derjenige, der in diesem
denkbar kurzen Schlussspurt am besten mobilisiert. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|