Kommunen brauchen 53 Mrd. EUR zum Abbau von Barrieren
Geschrieben am 07-01-2013 |
Frankfurt (ots) -
- Besonderer Investitionsbedarf bei Gebäuden, öffentlichem
Personennahverkehr sowie Straßen und Wohnumfeld
- Umbau der Infrastruktur in vielen Bereichen mangelhaft,
Hauptgrund: Fehlende finanzielle Mittel
- Neues KfW-Programm "Barrierearme Stadt" bietet Kommunen sowie
kommunalen und sozialen Unternehmen seit September 2012
zinsverbilligte Darlehen
Der demographische Wandel ist für deutsche Kommunen, kommunale
Unternehmen und soziale Organisationen eine der großen
Herausforderungen der Zukunft: Bis 2030 müssen sie 53 Mrd. EUR für
den Abbau von Barrieren in der Infrastruktur investieren. Dies geht
aus der Studie "Altengerechter Umbau der Infrastruktur:
Investitionsbedarf der Städte und Gemeinden" hervor, die das Deutsche
Institut für Urbanistik im Auftrag der KfW erstellt hat und die
erstmalig konkrete Investitionsbedarfe der Kommunen enthält.
Besonders hoch ist der Bedarf in den Bereichen kommunale Wohngebäude
(21,1 Mrd. EUR), öffentlicher Personennahverkehr (15 Mrd.) sowie
Straßen und Wohnumfeld (13,3 Mrd.). Zudem werden Mittel vor allem in
den Bereichen Sportstätten (1,65 Mrd.), Pflegeeinrichtungen (780
Mio.), Gesundheit (730 Mio.), Verwaltungsgebäude (610 Mio.) und
Kultureinrichtungen (140 Mio.) benötigt.
"Kommunen und kommunale Unternehmen stehen vor der besonderen
Herausforderung, neben der Energiewende und ihren sonstigen Aufgaben
auch den Abbau von Barrieren in der Infrastruktur zu meistern. Nur
mit ausreichender Unterstützung können insbesondere finanziell
schwache Kommunen gewährleisten, dass die älter werdende Bevölkerung
weitgehend uneingeschränkt am öffentlichen Leben und an den Angeboten
der Kommune teilnehmen kann", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der
KfW Bankengruppe.
Sämtliche Städte und Gemeinden, die an der Befragung teilgenommen
haben, sehen Handlungsbedarf für das Zukunftsthema "demographischer
Wandel". Tatsächlich wird im Jahr 2030 bereits knapp ein Drittel der
Bevölkerung über 65 Jahre alt sein, rechtzeitige Investitionen sind
daher unabdingbar. Vom demographischen Wandel sind im besonderen Maße
ländliche Regionen betroffen. So wird in einer beachtlichen Zahl von
Regionen der Anteil der Über-Sechzigjährigen zwischen 2005 und 2025
um mehr als 40 % ansteigen. Besonders stark werden weiterhin
ländliche Regionen Ostdeutschlands, Südniedersachsen, das Ruhrgebiet
und das Saarland sowie Umlandregionen von Ballungsräumen altern. Nach
Aussage von Kommunalvertretern ist bisher nur ein geringer Teil der
Bereiche Gebäude (20 %), Zugänge zum öffentlichen Personennahverkehr
(63 %) sowie Straßen und Wohnumfeld (50 %) barrierefrei. Hauptgrund
für dieses Defizit seien fehlende finanzielle Mittel.
Im Rahmen des Förderprogramms "Barrierearme Stadt" bietet die KfW
den Kommunen sowie kommunalen und sozialen Unternehmen seit 01.
September 2012 besonders zinsverbilligte Darlehen an, um Barrieren im
öffentlichen Raum zu reduzieren. In ihrer wohnwirtschaftlichen
Förderung unterstützt die KfW bereits seit 2009 mit dem Programm
"Altersgerecht Umbauen" Maßnahmen in Wohngebäuden und im Wohnumfeld
für das komfortable barrierefreie Wohnen mit zinsgünstigen Krediten.
Hinweis:
Für die Studie wurden Vertreter von 400 Städten und Gemeinden
befragt. Der Rücklauf lag bei 32 % (129 Antworten). Neben einer
standardisierten, schriftlichen Befragung wurden
Fokusgruppengespräche und leitfadengestützte Telefoninterviews
durchgeführt. In die Telefoninterviews wurden auch Vertreter von
kommunalen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen einbezogen.
Insgesamt wurden 31 Experten in die Gespräche und Interviews
einbezogen. Ergänzend wurde eine umfangreiche Sekundäranalyse
vorhandener Studien und Datenquellen durchgeführt.
Einzelheiten zur Studie "Altengerechter Umbau der Infrastruktur:
Investitionsbedarf der Städte und Gemeinden " finden Interessierte
auch im Internet unter www.kfw.de im Bereich Research.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt,
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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