WAZ: Noch ein Geschmäckle mehr. Kommentar von Thomas Wels
Geschrieben am 08-01-2013 |
Essen (ots) - Man könnte es sich einfach machen: jegliche
Nebentätigkeit von Abgeordneten als korruptionsgefährdete Zone abtun
und einem Verbot das Wort reden. Peer Steinbrück hätte in einem
solchen Deutschland weniger Probleme, das Land dafür mehr. Erstens
ist die Fachkenntnis von Selbstständigen im Bundestag zu wertvoll, um
sie dem Status eines hauptamtlichen Abgeordneten zu opfern; zweitens
macht es Abgeordnete auch nicht dümmer, wenn sie in Aufsichtsräten
hautnah mit Problemen der Wirtschaft konfrontiert sind. Was aber
bleibt, ist der programmierte Interessenkonflikt. Für jeden
Abgeordneten steht die Ausübung seines Mandats im Mittelpunkt, so
steht es im Gesetz. Damit sollte klar sein, dass ein Abgeordneter
Steinbrück in erster Linie dem Volkswohl verpflichtet ist, selbst
wenn er als Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp auch dem Unternehmenswohl
verpflichtet ist. Beides muss kein Gegensatz sein, deshalb muss man
schon genau hinschauen. Und da wird's dann doch wieder schwierig für
den Problem-Kandidaten der SPD. Der Rat zum Verschweigen des
Schienenkartells - den hätte sich der Abgeordnete Steinbrück im
Aufsichtsrat besser verkniffen. Schließlich ist die öffentliche Hand
durch illegale Preisabsprachen unter Beteiligung von Thyssen-Krupp
geschädigt worden. Mithin steht die Unabhängigkeit des Fachmannes
Steinbrück infrage. Es bleibt ein Geschmäckle. Wieder mal. Wie viele
Geschmäckle machen eigentlich aus dem Beigeschmack des Unkorrekten
einen Geschmack?
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
440086
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zum EU-Sozialbericht Halle (ots) - Europa droht die wirtschaftliche Spaltung, den
Krisenländern droht politisches Chaos. Es wird daher höchste Zeit,
dass den Bekundungen der wirtschaftlich starken Länder, das Wachstum
im Süden fördern zu wollen, konkrete Taten folgen. Das bedeutet
nicht, die Krisenländer vom Reformdruck zu entbinden. Aber die Lasten
müssen innerhalb der Krisenländer und der EU insgesamt anders
verteilt werden, wenn Europa eine Zukunft haben soll.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
- Rheinische Post: Der Rechtsstaat hört nicht im Stadion auf
= Von Gianni Costa Düsseldorf (ots) - Rein statistisch gesehen geht es um ein kleines
Problem. Zumindest ist die Zahl der tatsächlichen Gewaltdelikte in
den modernen Fußballarenen verschwindend klein. Nur 0,005 Prozent
aller Stadionbesucher werden verletzt. Es gibt aber auch eine andere
Sicht auf die Dinge. Die ist geprägt durch Vermummte in den Blöcken,
die Bengalos und Rauchbomben zünden und damit Angst verbreiten. Sie
nutzen den Sport als Spielwiese für Gewaltexzesse. Speziell Ultras
fühlen sich legitimiert, in einem rechtsfreien Raum zu operieren. mehr...
- Rheinische Post: Zerrüttetes Elternhaus
= Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Der drastische Anstieg der Inobhutnahmen von
Kindern und Jugendlichen spiegelt eine traurige Wirklichkeit wider,
hat aber auch einen positiven Aspekt. Schlimm ist, dass Jugendämter
immer mehr junge Menschen zumindest vorübergehend aus zerrütteten
Familienverhältnissen herausholen müssen. Arbeitslosigkeit,
Langeweile, Alkoholexzesse und Gereiztheit im Elternhaus - all das
kann sich zu einem explosiven Gemisch verdichten, das eine akute
Gefahr für die physische wie psychische Unversehrtheit der Kinder und
Jugendlichen mehr...
- Rheinische Post: Kontrolleure versagen
= Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Der Technik-Chef spricht von "fast grauenhaften
Problemen", die es beim Bau des Berliner Flughafens gibt. Wenn alles
gut geht, hebt der erste Flieger 2014 ab. Das stellt nicht nur den
Planern, sondern auch dem Staat als Unternehmer ein schlechtes
Zeugnis aus. Die staatlichen Aufsichtsräte haben versagt. Wieder mal.
Schon bei den Geldhäusern KfW (überwies der Pleitebank Lehman
Millionen), IKB (überhob sich mit riskanten Papieren) und WestLB
(verzockte sich in der Schuldenkrise) haben Politiker in den Gremien
gesessen. mehr...
- Westfalenpost: Kommentar zu CSU-Befindlichkeiten Hagen (ots) - Es klingt wie eine Posse: "Hiermit gebe ich zu
Protokoll: Die Zahlen stimmen nicht" quittierte CSU-General Dobrindt
die unliebsamen Umfragewerten des sonst so geschätzten
Allensbach-Institutes. Ein wenig fühlt man sich an Morgenstern
erinnert: "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". Im Zweifel
biegen wir uns die Wirklichkeit nach unseren Wünschen
zurecht. Dobrindts Reaktion zeigt zweierlei: Einmal will
sich die CSU den Glauben an ihre eigene (All-)Macht nicht
kaputtmachen lassen, schon gar nicht im Wahljahr. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|