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Baubranche in Europa: Überlebensstrategie gesucht / Deloitte M&A Construction Monitor sieht M&A-Stabilisierung auf moderatem Niveau

Geschrieben am 14-01-2013

München (ots) - Laut dem "European M&A Construction Monitor" von
Deloitte setzen deutsche Bauunternehmen in der europäischen Krise vor
allem auf Diversifikation und fokussieren sich dabei auf Branchen mit
höherer Wertschöpfung. Auch die Bedeutung von alternativen
Finanzierungsquellen (z.B. Private Equity) nimmt zu. Es sind vor
allem die größeren europäischen Baukonzerne, die Übernahmen und
Akquisitionen (M&A) zur Diversifikation in neue Regionen oder
Produktsegmente einsetzen. Andere Unternehmen der Baubranche
forcieren auf den krisenbedingten Druck hin ihre Maßnahmen zum
Schuldenabbau, was oft mit dem Verkauf von Geschäftsfeldern
einhergeht. Mit insgesamt 104 Deals lag die Zahl der M&A im Jahr 2011
deutlich niedriger als 2010 (144), im ersten Halbjahr 2012 konnten 72
Deals realisiert werden. Für das Gesamtjahr 2012 rechnen
Branchenkenner mit einem leichten Transaktionsanstieg gegenüber dem
Vorjahr. Allerdings dürfte das durchschnittliche Dealvolumen
gegenüber 2010 bzw. 2011 rückläufig sein.

"Die aktuelle Entwicklung begünstigt eher breit aufgestellte und
finanzkräftige Konzerne. Kleinere und mittelständische Betriebe
geraten in der Krise eher weiter unter Druck, da sie vielfach nicht
die notwendige finanziellen Möglichkeiten haben, um zu
diversifizieren oder sich kurzfristig Kapital auf den Märkten zu
besorgen und somit leichter das Ziel von Übernahmen werden",
kommentiert Michael Müller, Partner und Leiter Real Estate bei
Deloitte.

Geschäftschancen außerhalb Europas

Zu den Trends der europäischen Baubranche gehört auch die Bewegung
vieler Baukonzerne weg von den heimischen Regionen hin zu den
BRIC-Staaten sowie dem Nahen Osten und den pazifischen
Wirtschaftsraum: In diesen Märkten wird mittelfristig mehr als die
Hälfte der weltweiten Bauinvestitionen erwartet. Andererseits haben
Unternehmen außerhalb Europas immer ein Auge auf europäische Anbieter
als potenzielle Übernahmekandidaten, auch in Deutschland.

Schuldenabbau hat Priorität

Der europäische Bausektor hat im Jahr 2011 mehr Insolvenzen als
die meisten anderen Branchen hervorgebracht - und der Trend hält
unvermindert an. Um nicht in diese Situation zu geraten, nehmen viele
Unternehmen erhebliche Anstrengungen zum Schuldenabbau auf sich. Der
Verkauf von Randaktivitäten spielt dabei eine große Rolle. Die
europäischen Bauunternehmen konnten in 2011 insgesamt ihren
Schuldenstand im Schnitt um 3 Prozent verringern; das Jahr 2012 soll
ähnliche Resultate bringen.

Frisches Geld durch Private Equity

Eine mögliche Alternative zum Schuldenabbau kann der Einsatz von
Private Equity sein. Zwar ist der Zufluss frischer Mittel von
Private-Equity-Investoren meist nur um den Preis eines gewissen
Kontrollverlustes zu haben. Gleichwohl waren in der europäischen
Bauwirtschaft jüngst größere Transaktionen zu beobachten, und das
Interesse der Private-Equity-Investoren an der Bauwirtschaft ist
spürbar gestiegen.

Mehr Wertschöpfung durch Diversifikation

Der Flaute im europäischen Baugeschäft versuchen die einzelnen
Player auch durch grenz- und branchenübergreifende Diversifikation zu
entgehen. Letztere birgt den Vorteil einer größeren Unabhängigkeit
von der Baukonjunktur sowie der Chance, Branchen mit höherer
Wertschöpfung zu erschließen. Typisch ist die Erweiterung der
Angebotspalette in branchennahe Segmente wie Bau- und
Gebäudedienstleistungen. Auch sogenannte
Design-Build-Finance-Maintain (DBFM)-Projekte, wie Private Public
Partnerships (PPPs), bieten den Unternehmen die Möglichkeit höherer
Wertschöpfung bei verminderten Risiken.

Nord- und Westeuropa vs. Süd- und Osteuropa

Die Aussichten in der Baubranche sind in Europa uneinheitlich. Am
wenigsten angespannt scheint die Lage in Nordeuropa - mit Ausnahme
von Finnland. Westeuropäische Anbieter trotzen der Krise mehr oder
weniger erfolgreich durch Engagements in Wachstumsregionen und durch
geographische sowie branchenübergreifende Diversifikation.

Deutlich schlechter sind die Perspektiven für Ost- und Südeuropa.
In Osteuropa herrschen massive Überkapazitäten, dazu kommen
reduzierte oder gestrichene EU-Fördergelder. Die Unternehmen setzen
hier auf strategische M&A, auf PPPs und orientieren sich vornehmlich
nach Russland/Nahost. Aufgrund des hohen Fragmentierungsgrads ist
zudem eine massive Konsolidierung zu erwarten. Trübe Aussichten
herrschen für südeuropäische Baukonzerne.

"Wie der Krise effizient begegnet werden kann, ist von Unternehmen
zu Unternehmen verschieden. Wer die Kapazitäten für
Cross-Border-Aktivitäten hat, wird sie nutzen. In jedem Fall ist eine
Strategierevision empfehlenswert. Sicherlich wird sich die
Konsolidierung in der Baubranche weiter fortsetzen", schließt Michael
Müller.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/NSjmL zum
Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2013 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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