Versicherungssteuer: Bundesfinanzminister Schäuble gegen pauschale Entlastung für Reeder
Geschrieben am 14-01-2013 |
Hamburg (ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat
einer pauschalen Steuerentlastung für deutsche Reeder eine Absage
erteilt. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler
(FDP), der dem Radioprogramm NDR Info exklusiv vorliegt, schreibt
Schäuble, es sei "nicht möglich, eine ganze Wirtschaftsbranche von
der Versicherungssteuer freizustellen". Der Grund für den
Briefwechsel ist eine Forderung des Bundeszentralamtes für Steuern an
sogenannte Pool-Gemeinschaften, in denen sich Reeder gegenseitig
gegen finanzielle Risiken absichern. Die Behörde sieht darin eine
Versicherungsleistung, die der Steuerpflicht unterliegt. Unter den
Pool-Mitgliedern werden Gewinne aus Transport-Geschäften aufgeteilt.
So sollen Schwankungen bei den Charterraten, also den Mietpreisen für
Schiffe, abgefedert werden.
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) sieht durch die Steuerforderung
Mehrbelastungen in dreistelliger Millionenhöhe auf die
Schifffahrtsbranche zukommen. Gegenüber NDR Info betonte
VDR-Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel, die Pools seien von den
Steuerbehörden jahrzehntelang nicht beanstandet worden. Der
Reederverband macht deshalb seit Wochen Front gegen die
Steuerforderung. Mitte Dezember hatte Bundeswirtschaftsminister
Rösler auf Druck der Branche schriftlich bei seinem Kabinettskollegen
Schäuble interveniert und sich dafür eingesetzt, die 2012 erstmals
erhobene Pool-Besteuerung wieder zurückzunehmen - ohne Erfolg, wie
sich nun zeigt.
Der Bundesfinanzminister begründet seine Absage damit, dass
"bestimmte Zusammenschlüsse von Personen oder Personenvereinigungen
von jeher eine Versicherungssteuerpflicht auslösen" können - auch
wenn diese bisher nicht erhoben wurde. Schäuble weist allerdings auch
auf einen möglichen Ausweg hin. Ob ein Schiffspool tatsächlich der
Versicherungssteuer unterliege, so Schäuble weiter, hänge von der
konkreten organisatorischen und rechtlichen Struktur im Einzelfall
ab. Ausnahmen bis hin zum Erlass der Versicherungssteuer seien
möglich, so Schäuble, "wenn etwa die Geltendmachung des
Steueranspruchs existenzgefährdende Konsequenzen" für die betroffene
Reederei hätte. Der CDU-Politiker schlägt vor, die "unterschiedlich
beurteilte Rechtslage" in einem Musterprozess zu klären.
Rückfragen an NDR Info Reporterpool, Christoph Rasch, Tel.:
040/4156-2832 oder Michael Weidemann, Tel.: 040/4156-2853.
Pressekontakt:
NDR
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel.: 040/4156-2302
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
441004
weitere Artikel:
- Ruck: Deutschland muss den Südrand der Sahara wirtschaftlich stärker unterstützen Berlin (ots) - Frankreich hat militärisch in den Konflikt zwischen
islamistischen Rebellen und Übergangsregierung in Mali eingegriffen.
Zur Frage einer möglichen Unterstützung Frankreichs beim Einsatz in
Mali erklärt der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian Ruck:
"Auch die Bundesrepublik Deutschland hat ein vitales Interesse
daran, dass der Südrand der Sahara nicht zum Tummelplatz für
Terroristen wird. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt daher den
französischen Einsatz gegen islamistische mehr...
- Brandenburgs Grünen-Fraktionschef Vogel: Lahmer Ministerpräsident mit langweiliger Rede Bonn (ots) - Bonn/Potsdam, 14. Januar 2013 - Brandenburgs
Grünen-Fraktionsvorsitzender Axel Vogel hat den Auftritt von
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) im Landtag scharf
kritisiert. "Ich habe einen lahmen Ministerpräsidenten erlebt mit
einer langweiligen Rede, der versucht hat, sich wegzuducken, der
völlig ausblendete, welche Verantwortung er persönlich in den letzten
Monaten getragen hat", sagte er im PHOENIX-Interview. Platzeck habe
nur wenige Änderungsvorschläge gemacht, die "zum großen Teil auch mit
dem identisch waren, mehr...
- neues deutschland: Offner Brief: LINKE kritisiert »Ausgrenzung« durch DGB Berlin (ots) - In einem von neun Bundestagsabgeordneten
unterzeichneten Offenen Brief an DGB-Chef Michael Sommer hat die
Linkspartei die »Ausgrenzung« durch den DGB kritisiert. Zu seiner
Bundesvorstandsklausur, die bis Mittwoch andauert hatte der DGB
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Kanzlerkandidaten Peer
Steinbrück sowie den baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Winfried Kretschmann (Grüne) eingeladen - jedoch keinen Vertreter der
LINKEN. Das berichtet die Tageszeitung »neues deutschland«
(Dienstagausgabe).
mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Politologe Franz Walter: Wenn Rot-Grün in Niedersachsen verliert droht in der SPD Chaos - "K-Diskussion wird tumultuös neu entbrennen" - Kraft als Kanzlerkandidatin nicht geeign Köln (ots) - Der Politologe Franz Walter glaubt nicht, dass
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eine geeignete Ablösung für
Peer Steinbrück als SPD-Kanzlerkandidatin wäre. "Wäre Frau Kraft dann
wirklich in Berlin, dann hätten (...) die Medien aus dem
Regierungsviertel ein schönes neues Opfer, das man hämisch als
Provinznudel aus diesem merkwürdigen Ruhrpott durch die Schlagzeilen
treiben könnte und würde", sagte Walter dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Montagausgabe). Den Fortgang der Kandidatendiskussion in der SPD
hängt für Walter mehr...
- neues deutschland: Oppositionspolitiker Tsipras fordert Ende der Steuerfreiheit für die reiche Elite Griechenlands Berlin (ots) - Das Steuersystem in Griechenland ist weder
effizient noch gerecht, auch nicht mit der am Wochenende im Parlament
verabschiedeten Reform, sagt Oppositionsführer Alexis Tsipras im
Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland"
(Dienstagsausgabe). "Das Gefühl der sozialen Ungerechtigkeit im
griechischen Volk wächst, weil die Steuern einseitig die Armen
belasten. Die Wohlhabenden setzen aber weiterhin auf Steuerflucht bei
Schweizer Banken", so der Vorsitzende des Linksbündnisses SYRIZA.
Tsipras kritisiert, dass Steuerflüchtige, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|