Westdeutsche Zeitung: Mali =
von Lothar Leuschen
Geschrieben am 14-01-2013 |
Düsseldorf (ots) - Frankreich schickt Truppen in eine ehemalige
Kolonie in Afrika. Das ist eine innere Angelegenheit, auch wenn die
französischen Soldaten im Ausland kämpfen müssen. Mithin geht es
Deutschland nichts an. Es ist zwar richtig, dass Frankreich längst
ein Freund geworden ist. Aber die Folgen ihrer Kolonialgeschichte
müssen die Franzosen schon selbst bewältigen. Die sehen das bisher
übrigens auch so und haben Deutschland in Sachen Mali noch um gar
nichts gebeten. Aber wenn sich Frankreich in Berlin melden sollte,
was dann? Dann ist der Einsatz in dem westafrikanischen Land keine
Sache der Franzosen mehr. Dann muss Deutschland dem Freund gegenüber
Farbe bekennen. Und es gibt keine andere Antwort als: Ja, Deutschland
hilft. Deutschland kann nicht anders. Denn bei näherer Betrachtung
ist der Einsatz der Franzosen in Mali einer im Namen der westlichen
Welt. In dem afrikanischen Staat ziehen Islamistengruppen marodierend
durchs Land, bringen unbescholtene Zivilisten um und ganze
Landstriche unter ihre Kontrolle. Das Ganze geschieht schleichend
seit Jahren. Es ist vergleichbar mit der Christenverfolgung
beispielsweise in Nigeria oder in Ägypten. Davon nimmt im alten
Europa bisher kaum jemand wirklich Notiz. Und nach Mali hat auch
niemand geschaut. Denn Afrika ist weit weg, Afrika ist kein Markt für
westliche Wirtschaftsgüter, Afrika ist unwichtig. Diese fatale
Haltung haben mittlerweile Tausende von Menschen in ehemaligen
Kolonien oder Einflusszonen der Europäer mit dem Leben bezahlt. Es
wird höchste Zeit, genau hinzuschauen. Denn in Staaten wie Mali braut
sich Ungemach zusammen. Noch ein Rückzugsgebiet für Islamisten, noch
mehr Ausbildungscamps für Terroristen. Deutschland sei immer ein
interessantes Ziel für Anschläge militanter Moslems, heißt es aus dem
Bundesinnenministerium. Frankreich musste jetzt einschreiten, weil
Mali eine französische Geschichte hat. Aber Frankreich kämpft auch
für Deutschlands, Dänemarks oder Großbritanniens Sicherheit. Deshalb
ist der Gedanke daran nicht abwegig, dass Paris Hilfe anfordert. Und
Deutschland kann von Glück reden, wenn es sich dabei nur um
logistischen Beistand handeln sollte.
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Westdeutsche Zeitung
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