TÜV Rheinland: Stress begünstigt Falschfahrten mit dem Auto / Geisterfahrten vermeiden: Mit dem Pkw konzentriert unterwegs / Warnmeldungen: Auf der Autobahn stets Verkehrsfunk einschalten
Geschrieben am 15-01-2013 |
Köln (ots) - In den letzten drei Monaten des Jahres 2012 starben
mehr Menschen durch Unfälle mit Falschfahrern als sonst in einem
ganzen Jahr. Jährlich schrecken rund 2.000 Warnmeldungen die
Autofahrer in Deutschland auf. Es fällt auf dass etwa die Hälfte der
Falschfahrer bei Dunkelheit unterwegs ist. Ausgangspunkte der
Falschfahrten sind häufig Autobahnanschlussstellen - besonders an
Zubringern oder kurzen Verbindungsstrecken in Ballungsräumen. Silke
Eichelbaum, Psychologin bei TÜV Rheinland: "Auch Faktoren wie Stress
oder private Sorgen erhöhen die Gefahr, Fehler zu machen. Wer
abgelenkt ist und weiß, dass er bei schlechter Sicht oder nachts
unsicher unterwegs ist, sollte überlegen, welche Fahrten notwendig
sind." Auch regelmäßige Sehtests sind für Autofahrer sinnvoll, um
Einschränkungen rechtzeitig zu erkennen.
Weitere Ursachen für Falschfahrten sind laut Hans-Ulrich Sander,
Kfz-Experte und Sachverständiger bei TÜV Rheinland, eine
unübersichtliche Fahrbahnführung in Baustellen und schlechte
Beschilderungen an Auf- und Abfahrten. Vorbeugend wirken könnten
daher große, eindeutige, gut sichtbare Schilder an Gefahrenpunkten
wie Auf- und Abfahrten sowie an Raststätten. "Da
Falschfahrer-Hinweise im Verkehrsfunk gesendet werden, sollte bei
Autobahnfahrten immer das Radio oder das Traffic Programm
eingeschaltet sein", empfiehlt er. Wird ein Geisterfahrer gemeldet,
sind Überholmanöver tabu. Vielmehr gilt es, den Fuß vom Gas zu
nehmen, rechts zu fahren, einen Rastplatz anzusteuern oder die
Autobahn an der nächsten Anschlussstelle zu verlassen.
Ein kleiner Anteil der Geisterfahrer fährt bewusst in der falschen
Richtung auf die Autobahn auf. Dafür gibt es zwei Ursachen: Mutproben
oder Selbstmordabsichten. "Eine selbstmordgefährdete Person zu
erkennen ist sehr schwer", weiß die Psychologin. "Äußert ein Freund
oder eine Kollegin in einem Gespräch Selbstmordabsichten, ist es
wichtig, aktiv Hilfe zu holen." Ansprechpartner seien der Hausarzt,
Beratungsstellen, eine Mitarbeiterberatung oder ein
Mitarbeitertelefon, wie sie Unternehmen beispielsweise in
Zusammenarbeit mit TÜV Rheinland anbieten.
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