Westfalen-Blatt: Eklat um die Pensionierung von Richter »Gaspedal«. Polizisten dürfen an der Feierstunde im Amtsgericht nicht teilnehmen.
Geschrieben am 16-01-2013 |
Bielefeld (ots) - Der Amtsrichter Helmut Knöner (64) aus Herford,
der mit seinen Freisprüchen von Temposündern bundesweit bekannt
wurde, wird am 11. Februar (Rosenmontag) in den Ruhestand
verabschiedet. Polizisten dürfen an dieser Feierstunde im Amtsgericht
aber nicht teilnehmen. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt
(Online-Ausgabe). Das Verbot hat Björn Brocks, Polizeirat der
Kreispolizeibehörde Herford, ausgesprochen. In einem internen
Schreiben an seine Mitarbeiter heißt es: »Vor dem Hintergrund der
jahrelangen Einstellungspraxis des Richters Knöner sowie seiner zum
Teil anmaßenden Urteilsbegründungen in Richtung Polizei wäre Ihre
Teilnahme an der Veranstaltung als Behördenvertreter weder in Zivil
noch in Uniform statthaft.«
Helmut Knöner hatte in der Vergangenheit bundesweit für Aufsehen
und für Schlagzeilen (»Richter Gaspedal«) gesorgt, weil er
Temposünder freigesprochen hat - mit der Begründung, dass es für die
Geschwindigkeitsmessungen keine hinreichende Rechtsgrundlage gebe.
Radarfotos als Beweismittel hatte Knöner abgelehnt. Damit hat sich
der Herforder Richter in bestimmten Kreisen der Polizei keine Freunde
gemacht, berichtet das Westfalen-Blatt.
Knöner selbst sieht das Schreiben des Polizeirates recht gelassen:
»Ich fühle mich davon nicht sonderlich getroffen.« Er habe zu seiner
Feier, die er privat finanziere, nicht nur Mitarbeiter, Freunde und
Bekannte und den Herforder Bürgermeister Bruno Wollbrink eingeladen,
sondern auch Polizeibeamte, »mit denen ich schließlich auch schon
seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammen arbeite und die ich gut
kenne«, sagte Knöner dem Westfalen-Blatt. Die Polizisten seien von
ihm auch persönlich angeschrieben worden. Polizeirat Brocks schreibt
indes an seine Mitarbeiter: »Ich bitte daher diejenigen unter Ihnen,
die der Einladung Folge leisten wollen, ihre Teilnahme der
Führungsstelle Verkehr zu melden. Selbstverständlich ist eine
Teilnahme als Privatperson gegen Abzug von Mehrdienst beziehungsweise
in ihrer Freizeit möglich.« Deutlich heißt es: »Die Teilnahme als
dienstlicher Funktionsträger der Polizei wird hiermit untersagt.«
Ungeachtet der Turbulenzen freut sich der Richter auf die Feier an
seinem letzten Arbeitstag: »Ich wünsche mir, dass es ein schönes und
ein besonderes Fest wird - nach so langer Zeit.« Helmut Knöner ist
seit März 1980 als Richter am Amtsgericht tätig.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
441411
weitere Artikel:
- Menschen in Mali brauchen Hilfe
Politische Zuspitzung verschärft humanitäre Not Bonn (ots) - 16.01.2013.Die Welthungerhilfe reagiert auf die sich
zuspitzende humanitäre Situation der Menschen in Mali. Vor dem
Hintergrund der andauernden Kämpfe im Norden des afrikanischen Landes
entsendet die Welthungerhilfe zusätzliche Nothelfer. Darüber hinaus
werden 100.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt.
"Wir müssen jetzt reagieren! Die Situation der Menschen in Mali
wird von Tag zu Tag schwieriger. Die Bedingungen, unter denen die
Familien derzeit leben müssen, sind katastrophal. Zudem erwarten wir
in den nächsten Wochen mehr...
- Fischbach: Familienreport zeigt Erfolge Berlin (ots) - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat am
heutigen Mittwoch den Familienreport 2012 vorgestellt. Dazu erklärt
die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Ingrid Fischbach:
"Der aktuelle Familienreport mit seiner umfassenden Darstellung
von Leistungen, Wirkungen und Trends zeigt deutlich die Erfolge der
Familienpolitik der christlich-liberalen Koalition. Die ehe- und
familienbezogenen Leistungen haben stabilisierende Wirkung und finden
große Akzeptanz bei den Familien. Der mehr...
- Monitoring-Stelle fordert Enquete-Kommission zu Psychiatrie-Reform Berlin (ots) - Anlässlich der 2./3. Lesung des Gesetzes zur
Wiedereinführung der ärztlichen Zwangsmaßnahme im Betreuungsrecht am
17.01.2013 im Deutschen Bundestag bekräftigt die Monitoring-Stelle
zur UN-Behindertenrechtskonvention ihre Kritik an dem Gesetzentwurf.
"Es bestehen nach wie vor große Zweifel, ob der Entwurf im
Einklang mit der UN-Behindertenrechtskonvention steht", erklärte
Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle zur
UN-Behindertenrechtskonvention. Menschenrechtlich fragwürdig sei, ob
eine psychiatrische Behandlung mehr...
- Bundesregierung beruft Oliver Grün in IT-Beirat Berlin (ots) -
- Dr. Oliver Grün, BITMi-Präsident sowie Gründer und Vorstand der
GRÜN Software AG, als Kernmitglied in den Beirat "Junge digitale
Wirtschaft" des BMWi von Bundesminister Dr. Philipp Rösler
berufen
- BITMi begrüßt Beirat als Sprachrohr der IKT-Branche: "Wir
brauchen wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen."
Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler hat Dr. Oliver Grün,
Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e.V. (BITMi) sowie
Gründer und Vorstand der GRÜN Software AG, in den mehr...
- Bartsch (Linke): Mehr Transparenz durch Platzeck/Parteipolitik fehl am Platz Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 16. Januar 2013 - Der
Linken-Fraktionsvize Dietmar Bartsch erhofft sich vom Wechsel von
Klaus Wowereit zu Matthias Platzeck frischen Wind. "Ich hoffe, dass
er eine andere Interpretation des Aufsichtsratsvorsitzenden vornimmt,
insbesondere, dass Transparenz hergestellt wird, dass Kosten, aber
auch die Menschen im Mittelpunkt stehen, und dass wir nicht permanent
Dinge hören müssen, die sich hinterher als falsch darstellen."
Weiter gehe es darum, die Frage nach den Verantwortlichen in den
Firmen zu klären: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|