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Neue OZ: Kommentar zu Mali

Geschrieben am 25-01-2013

Osnabrück (ots) - Stimmung kann schnell kippen

Sie rücken vor, die malischen Regierungstruppen und französischen
Eliteeinheiten. Erste Städte konnten sie von den islamistischen
Rebellen im Norden zurückerobern. Womit ein Ziel des Einsatzes
erreicht ist: Die Aufständischen mit Al-Kaida-Verbindungen haben
keine Chance mehr, den Süden des Krisenherdes zu überrennen und die
Hauptstadt Bamako einzunehmen. Aber was folgt jetzt?

Die Extremisten sind auf dem Rückzug, aber nicht geschlagen. Im
Gegenteil: Sie gehen in die Defensive, um einer Feldschlacht zu
entgehen. In den Weiten der Sahara wird es schwer, die versprengten
Rebelleneinheiten aufzuspüren. Zudem bieten die Häuserschluchten der
Islamisten-Hochburgen den Extremisten Schutz, um aus dem Hinterhalt
zuzuschlagen.

Noch werden die Soldaten wie Befreier gefeiert. Doch die Stimmung
kann schnell kippen, wenn die Zahl ziviler Opfer steigt. Berichte von
Übergriffen durch malische Regierungstruppen sind ein Alarmsignal.
Nicht das Tempo des Vorrückens ist entscheidend, sondern die
Umsetzung eines Gesamtkonzeptes, bei dem die militärische Komponente
die kleinste Rolle spielen sollte.

Frankreichs Soldaten können Zeit gewinnen. Die Lösung des Krieges
darf aber nur eine politische sein. UN, Afrika und Europa müssen sich
die Frage stellen, warum die Fanatiker in der Region Fuß fassen
konnten. In diesem Konflikt geht es auch um Armut und soziale
Missstände.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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