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BPI: Bevorratung mit lebenswichtigen Arzneimitteln eine nationale Aufgabe

Geschrieben am 29-01-2013

Berlin (ots) - Die Idee einer nationalen Bevorratung mit
lebenswichtigen Arzneimitteln bietet Lösungsansätze, wirft aber auch
eine ganze Reihe offener Fragen auf. Grundsätzlich könnte eine
nationale Reserve lebenswichtiger Arzneimittel durch unvorhersehbare
Ereignisse verursachte Lieferprobleme wie z. B. den Ausfall von
Produktionsanlagen eine gewisse Zeit ausgleichen. Somit ist der
Gedanke positiv, denn warum sollten wir der Versorgung mit
Arzneimitteln weniger Bedeutung zumessen, als der Versorgung mit
Erdöl. "Allerdings wirft dieser Ansatz auch zahlreiche Fragen auf:
Welche Arzneimittel sollen darunter fallen, wie soll ein Vorrat
angelegt werden, wenn die Wirkstoffe auf dem Weltmarkt nicht
verfügbar sind, wie groß muss die Reserve sein und schlussendlich,
wer verwaltet und finanziert diese Reserve? Die Bevorratung mit
lebenswichtigen Arzneimitteln ist eine nationale Aufgabe", erklärte
Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des BPI.

Viel würde hier von der konkreten Ausgestaltung abhängen. Es
besteht die Gefahr, dass dieser Vorschlag eher unter Symbolpolitik
verbucht wird, als dass er tatsächlich eine Lösung für die
vorhandenen Lieferengpässe bietet. Es gibt sehr unterschiedliche
Gründe für mögliche Lieferschwierigkeiten, einer ist die
Globalisierung. Viele Wirkstoffe werden nur noch in China und Indien
produziert. Wenn die Wirkstoffe dort nicht lieferbar sind, können
weltweit Arzneimittel knapp werden. Für manche Wirkstoffe, gerade im
Bereich der Antibiotika, gibt es nur noch einen einzigen Anbieter,
meistens in China. Die Konzentration der industriellen Produktion ist
eine Folge des weltweiten Kostendrucks im Gesundheitswesen.

Grundsätzlich gilt, dass auch die Erstattungssituation in
Deutschland dazu führt, dass viele Arzneimittel zu den aufgerufenen
Preisen nicht mehr wirtschaftlich zu produzieren sind. Zudem können
gerade bei sehr komplexen Wirkstoffen auch ungeplante Probleme im
Herstellungsprozess auftreten, so dass ein Hersteller als Lieferant
ausfällt. Können andere Hersteller nicht einspringen, weil sie bspw.
aufgrund von Ausschreibungen bei Rabattverträgen keinen Zuschlag
erhalten haben und dementsprechend auch keine Lagermenge aufbauen
konnten, ist ein Lieferengpass möglich. "Es muss festgestellt werden,
jeder Engpass hat seine eigene Geschichte. Einfache Erklärungen gibt
es nicht. Deshalb fordern wir alle Beteiligten auf, sich an einen
Tisch zu setzen, um tatsächliche Lösungsansätze für die Probleme, die
zu Lieferengpässen führen, zu finden. Und ein Ansatz ist auf jeden
Fall einen Aktionsplan aufzulegen, um die standortgebundene und
mittelständische pharmazeutische Industrie in Deutschland zu stärken,
um stärker aus Abhängigkeiten herauszukommen", so Fahrenkamp.



Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel. 030/27909-131
jodenbach@bpi.de


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