neues deutschland: Opus Dei und Jungenschule: Sack und Esel
Geschrieben am 30-01-2013 |
Berlin (ots) - Tja, so kann es gehen mit dem Sack und dem Esel.
Allerdings war die juristische Konstruktion, mit der Brandenburg im
Rechtsstreit um ein Gymnasium vor das Bundesverwaltungsgericht zog,
von Anfang an nicht Erfolg versprechend. Von einem Staat, der die
Interessen religiöser Gruppen sogar über die körperliche
Unversehrtheit von Kindern stellt, war kaum zu erwarten, dass er
einer rechtskonservativen katholischen Organisation einzig wegen der
»monoedukativen« Ausrichtung ihrer geplanten Lehranstalt Steine in
den Weg legt. Eine reine Jungenschule? Kein Problem dank deutscher
Privatschulfreiheit. Ohnehin ging es bei der in Leipzig verhandelten
Causa eher um einen Kollateralpunkt. Würden an der Einrichtung
Schüler beiderlei Geschlechts unterrichtet, bliebe das Kernproblem:
das dort vermittelte Wertesystem. Um zu begreifen, dass der
umtriebige, machtbewusste Orden Opus Dei nicht aus reiner
Nächstenliebe besonders effektiv Geometrie und Grammatik unters Volk
bringen will, muss man nicht dem Zerrbild folgen, das Dan Brown in
seinem Roman »Sakrileg« zeichnet. Man sollte aber mehr als nur einen
Blick in die Schriften des »Gotteswerk«-Gründers Josemaría Escrivá
werfen, der zum Beispiel postulierte: »Wenn deine Demut dich dahin
bringt, dich als Unrat, als einen Haufen Unrat zu erkennen, können
wir aus all dieser Erbärmlichkeit noch etwas Großes machen.« Escrivá
wurde von Papst Wojtyla heiliggesprochen. Und Opus Dei ist Fleisch
vom Fleische der katholischen Kirche. Deshalb schlägt man lieber den
Sack.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
444205
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Wäre da nicht "Opus Dei"
Zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu einem Jungengymnasium Cottbus (ots) - Ausgerechnet "Opus Dei". Ausgerechnet der
konservativste, reaktionärste Flügel der katholischen Kirche will in
Potsdam ein Gymnasium errichten. Ausgerechnet in der Brandenburger
Landeshauptstadt soll eine reine Jungenschule entstehen. Eine
Schulgründung dieser Gruppierung passt nicht ins tolerante
Brandenburg, sie passt nicht zum weltoffenen Katholizismus des
Erzbistums Berlin und auch nicht mehr ins 21. Jahrhundert. Das
Leipziger Urteil freilich ist dennoch zu begrüßen. Denn lässt man
einmal die Zusammenarbeit des mehr...
- Lausitzer Rundschau: Erwartungsdruck auf Mursi
Zum Besuch des ägyptischen Präsidenten in Deutschland Cottbus (ots) - Der normale demokratische Reflex auf Mohammed
Mursis bisherige Politik wäre ein Stopp aller Gelder und aller
Kooperation. Bis der ägyptische Präsident und seine fanatischen
Muslimbrüder Demokratie und Toleranz in ihrem Land einkehren lassen.
Oder mindestens, bis sie aufhören, Demonstranten mit dem
Ausnahmezustand zu überziehen. Aber die Welt kann sich diesen Reflex
nicht leisten. Denn Ägypten befindet sich noch mitten in einem
historischen Ringen um seine Zukunft, das nicht entschieden ist.
Außenminister Guido Westerwelle mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Plänen der EU-Kommission zur Marktöffnung des europäischen Schienenverkehrs Regensburg (ots) - Da hat sich die Deutsche Bahn wohl zu früh
gefreut. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat gestern gezeigt, dass
er den Konzern nicht so schnell vom Haken lassen wird. Zwar hat der
Kommissar seine ursprüngliche Forderung nach Zwangsentflechtung von
Netz und Schiene fallenlassen. Doch was nun kommt, ist im Grunde
nichts anderes als die Abtrennung beider Sparten. Die Bahn muss die
Struktur ihrer Holding komplett umbauen. Ob auf der Autobahn oder in
der Luft: Grenzenloser Verkehr ist in Europa tatsächlich möglich. Nur mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu unseriösen Geschäftspraktiken im Internet und am Telefon: "Geschäft mit der Angst" Regensburg (ots) - Wer einmal ein Lied aus dem Netz
heruntergeladen hat, ist doch nicht gleich kriminell, denken sehr
richtig viele Eltern - und zahlen zähneknirschend den horrenden
Betrag, den die Abmahnkanzlei ihnen in der angeblichen Absicht,
Schlimmeres zu verhüten, in Rechnung stellt. Das Geschäft mit der
Angst floriert bislang - hoffentlich nicht mehr lange. Der Entwurf
aus dem Justizministerium berechtigt zu dieser Hoffnung, auch wenn
man sich fragt, wofür die dortigen Juristen so lange gebraucht haben,
um offensichtliches mehr...
- Rheinische Post: Wichtig für Ägypten
= Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Es war ein Anfang, ein sehr kleiner. Der
ägyptische Islamist vollzog im Kanzleramt einen bescheidenen
Rückzieher. Seine antisemitisch verstandenen Äußerungen seien aus dem
Zusammenhang gerissene Zitate gewesen, sagte Ägyptens Präsident
Mohammed Mursi bei seinem ersten Besuch bei Angela Merkel. Er
respektiere das Judentum, das gebiete ihm seine Religion. Doch
Misstrauen bleibt, ob dieser Mann den Friedensprozess fördern oder
stoppen wird. Und es stimmt auch nicht hoffnungsvoll, dass er die
"Nichteinmischung in innere mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|