Neue OZ: Kommentar zu USA/Europa/Sicherheitskonferenz in München
Geschrieben am 01-02-2013 |
Osnabrück (ots) - Europas Unfähigkeit
Die USA wollen raus aus ihrer Rolle des Weltpolizisten, in der sie
ohnehin eher widerwillig stecken - nicht zuletzt wegen der
Terroranschläge vom 11. September 2001.
Das würde US-Vizepräsident Joe Biden seinen europäischen Partnern
auf der Münchner Sicherheitskonferenz öffentlich nie so deutlich
sagen. Doch Washington ist es schon lange leid, für Europas
Sicherheit zu zahlen, um im Gegenzug bestenfalls kluge Ratschläge
erteilt zu bekommen - vom unterschwelligen Anti-Amerikanismus ganz zu
schweigen.
Die USA werden sich wieder mit sich selbst beschäftigen, was
wahrlich kein Novum in der Geschichte ist. Die schwächelnde Industrie
und der gigantische Schuldenberg erzwingen eine Grunderneuerung, wenn
die USA ihren Wohlstand beibehalten wollen. Präsident Barack Obama
holt deshalb die Truppen aus Afghanistan zurück und kürzt den
Verteidigungsetat. Er setzt im Anti-Terror-Kampf auf Drohnen, nicht
auf Heere. Zudem machen sich die Staaten von Öllieferungen aus Nahost
unabhängig, indem sie eigene Rohstoffvorkommen abbauen.
Und die Europäer? Sie erweisen sich weiter als unfähig, eine
gemeinsame Sicherheitspolitik zu verfolgen. Das könnte sich schon
rächen, wenn die Konflikte in Nordafrika eskalieren sollten. So birgt
allein der Mali-Krieg enorme Risiken. Deutschland muss lernen, dass
es sich die Neutralität einer Schweiz nicht leisten kann.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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