Schwäbische Zeitung: Selbstbewusstes Europa - Kommentar
Geschrieben am 01-02-2013 |
Leutkirch (ots) - Wer hätte das gedacht: Der Bürgerkrieg in Syrien
und die drohende Destabilisierung des Nahen Ostens bringen die USA
und Europa einander wieder näher. Das wird auch US-Vizepräsident Joe
Biden merken, wenn er auf der Münchner Sicherheitskonferenz den
russischen Außenminister Sergej Lawrow trifft. Denn das Beharren
Moskaus auf einer Stabilisierung des Regimes in Damaskus zeigt den
Strategen im Pentagon so deutlich wie seit Langem nicht mehr, dass
Moskau oder auch Peking eben keine verlässlichen Partner sein können.
Das gilt für den Umgang mit Iran ebenso wie bei der Frage, wie man
mit dem Konflikt in Syrien oder mit dem Regime in Nordkorea verfahren
soll.
Natürlich hat sich das transatlantische Verhältnis in den Jahren
seit dem Fall der Berliner Mauer gewandelt. Heute ist der Schutz
Europas und speziell Deutschlands in den Hintergrund getreten, aber
im Kosovo, in Afghanistan oder im Nahen Osten finden Europa und
Amerika pragmatisch zueinander. Sicher wird immer die Sorge des
Juniorpartners Europa bleiben, dass der Partner USA sich dem
Pazifischen Raum zuwendet, dass Washington die Geschäfte mit den
Chinesen wichtiger sind als die gemeinsamen Werte mit den Europäern.
Doch gerade das Lavieren der Russen und der Chinesen zeigt einer an
Europa nicht sonderlich interessierten Obama-Administration, dass es
besser sein mag, Partner mit gemeinsamen Werten zu haben. Besser
zumal als unsichere Kandidaten, deren Politik von egoistischen
Motiven getrieben ist und nicht vom Interesse um das Wohl der Welt.
Die Münchner Sicherheitskonferenz wird aber auch deutlich machen,
dass die Unzuverlässigkeit der Russen und der Chinesen nicht allein
die Qualität der Europäer ausmachen kann. Nein, diese müssen den Euro
retten, die Weltwirtschaft stabilisieren, der politischen
Verlässlichkeit die wirtschaftliche zugesellen. Dann ist das "alte
Europa", wie es ein US-Verteidigungsminister einmal abfällig nannte,
an dessen Namen sich heute nicht mehr viele erinnern, auf einem guten
Weg, als selbstbewusster Partner der Amerikaner.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
444735
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Regierung in Abwicklung
Koalition vertagt wichtige Themen Cottbus (ots) - Die laufende Wahlperiode ist erst in knapp acht
Monaten zu Ende. Die amtierende Bundesregierung hat offenbar schon
jetzt mit sich abgeschlossen. Was die Spitzen von Union und FDP in
der Sitzung des Koalitionsausschusses am Donnerstagabend zustande
gebracht haben, lässt sich an Dürftigkeit nicht mehr toppen. Bei
keinem einzigen wichtigen Thema hat sich etwas bewegt. Ja, es stimmt,
die politischen Rahmenbedingungen lassen ein kraftvolles
Durchregieren kaum noch zu. Im Zuge der Niedersachsen-Wahl kann der
Bundesrat selbst mehr...
- Weser-Kurier: Zu den Koalitionsverhandlungen von Rot-Grün in Niedersachsen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 2. Februar 2013: Bremen (ots) - Wahrscheinlich war tatsächlich alles Friede,
Freude, Eierkuchen. Was nicht wundern dürfte, beherzigten die
Verhandlungsführer von Rot und Grün doch eine alte
Übungsleiter-Weisheit: Vom Leichten zum Schweren. Mit den
Themenfeldern Bildung und Wissenschaft zu beginnen, war so nur
folgerichtig. Gesamtschulen erleichtern, das Abi nach 13 Jahren
wieder einführen , Studiengebühren abschaffen - pah, da haben sie
sich gestern gegenseitig auf die Schulter geklopft: Einer für alle,
alle für einen - so machen wir's. Spannender mehr...
- Rheinische Post: Bundesregierung plant strengere Energiestandards für Neubauten / Nachtspeicheröfen ab 2020 in größeren Gebäuden verboten Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung führt im kommenden Jahr für
Neubauten strengere Energie-Einspar-Vorschriften ein. Bauherren
werden demnach verpflichtet, den jährlichen Energiebedarf der Gebäude
ab 2014 um 12,5 Prozent und ab 2016 um weitere 12,5 Prozent zu
senken. Das sieht die neue Energieeinsparverordnung ("Enev 2012") der
Bundesregierung vor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Samstagausgabe) im jüngsten Entwurf vorliegt. Das
Bundeskabinett soll die "Enev 2012" am kommenden Mittwoch
verabschieden. Der mehr...
- Rheinische Post: Chef der Techniker Krankenkasse: "Private Krankenversicherung wird in heutiger Form nicht bestehen bleiben" Düsseldorf (ots) - Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas,
hält die private Krankenversicherung für ein Auslaufmodell. "Die
private Krankenversicherung wird in ihrer heutigen Form nicht
bestehen bleiben", sagte Baas der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Für die Versicherten selbst
entstehen die Probleme im Alter, wenn die Prämien sehr stark steigen
und Versicherte sie sich nicht mehr leisten können." Man müsse die
private Gesundheitsversicherung nicht abschaffen. Sie könne und solle
als Zusatzversicherung mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Nichts dazugelernt Karlsruhe (ots) - Auch politische Ereignisse gehorchen einer
gewissen Logik. Sie sind nicht ungeordnet oder gar mit Verheißungen
aufgeladen, wie das oft zeitgenössische Politiker suggerieren. So
wird jetzt deutlich, dass die Bezeichnung "Arabischer Frühling" die
Umwälzungen in Nordafrika und Nahost nicht richtig trifft. Nachdem
die Anfangseuphorie verflogen ist, meldet sich die Geschichte als
Lehrmeisterin zurück. Sie ruft in Erinnerung, dass die "Revolution
ihre Kinder frisst". Überliefert ist der Satz aus der Französischen
Revolution. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|