Allgemeine Zeitung Mainz: Mitleid hilft nicht / Kommentar zur Überschuldung der Bundesbürger
Geschrieben am 08-02-2013 |
Mainz (ots) - Die gute Nachricht ist: Es war schon viel schlimmer,
2005 bis 2007 nämlich. Die Schlechte: 2011 sah es schon weit besser
aus als im vorigen Jahr. Die Rede ist von der Überschuldung der
Menschen hierzulande. Die Zahl derer, die mit ihrem Einkommen nicht
auskommen, stieg binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent auf 6,67
Millionen, und das, obwohl es einen deutlichen Einkommenszuwachs gab,
also ein Großteil der Bürger an der wirklich guten Konjunktur
teilhatte und teilhat. Wirklich? Schaut man sich die Statistik
genauer an, dann wird deutlich, dass sich neben die klassischen
Gründe wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung und zu hoher Konsum
eine weitere Ursache hinzugesellt: die wachsende Zahl derer nämlich,
die im immer größer werdenden Niedriglohnbereich beschäftigt sind.
Die Rede ist von knapp acht Millionen Menschen die - oft genug auch
deutlich - unter 9,15 Euro brutto in der Stunde verdienen. Ihnen
zuzurufen, gefälligst rechnen zu lernen, wie man es bei den jungen
Leuten zwischen 18 und 30 Jahren - die statistisch am stärksten von
Überschuldung betroffen sind - grundsätzlich tun muss, wäre schlicht
unanständig. Denn da ist oft genug nichts mehr zu rechnen in der
Mitte des Monats - trotz Aldi und trotz Gang zur Tafel. Doch Mitleid
hilft da nicht weiter, sondern nur eine ernsthafte Diskussion
darüber, ob eine so erfolgreiche Volkswirtschaft wie die unsere es
sich wirklich nicht leisten kann, den extremen Ausschlägen im
Niedriglohnbereich mit einem gesetzlich verankerten Mindestlohn zu
begegnen. Bei den anderen, die zwar ordentlich verdienen, aber nicht
rechnen können oder wollen, sind die Banken aufgerufen, weit
restriktiver mit dem Dispokredit umzugehen, auch wenn das in der
Bilanz unter Umständen nicht so toll aussehen mag.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
445972
weitere Artikel:
- NRZ: Zum Personalabbau bei Thyssen-Krupp - ein Kommentar von LOTHAR PETZOLD Essen (ots) - Er ist einer der innovativsten und besten Standorte
der Welt, wenn's um Stahl geht. Bei Thyssen-Krupp - vor allem in
Duisburg und im Ruhrgebiet - wird eine Qualität erzeugt, die global
Spitzenklasse ist, die von kaum einem anderen Unternehmen auch nur
vergleichsweise erreicht wird. Zudem schreiben die Duisburger
Stahlwerker noch schwarze Zahlen. Dennoch sollen Stellen abgebaut
werden, Betriebsteile geschlossen werden. Kann das Sinn ergeben? Sinn
ergibt, dass im Stahlbereich Kosten gesenkt werden müssen. Denn: Die
Euro-Krise mehr...
- neues deutschland: Schuldengemeinschaft - Kommentar zum Sparbudget der EU-Kommission Berlin (ots) - Mensch stelle sich vor, ein Krisenland wie Spanien
oder Griechenland würde einen nicht abgesicherten Haushalt
verabschieden. Mal davon abgesehen, dass Griechenland wegen der
Troika-Verpflichtungen gar nicht mehr autark über seine Finanzen
entscheiden kann. Allein schon der Versuch würde den Verantwortlichen
aber Beleidigungen bescheren, die über die bisher zu hören gewesenen
Stammtischparolen noch weit hinaus gehen. Im Falle der EU ist das
anders.
Die Staats- und Regierungschefs lassen sich für ihre Einigung beim mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Exportüberschuss Bielefeld (ots) - Asien ist der Motor der Weltwirtschaft - und
damit auch der deutschen Exporterfolge. Ohne die Nachfrage vor allem
aus China wären die wirtschaftlichen Probleme in Europa noch viel
größer.
Abgesichert wird die Nachfrage durch den Euro. Man stelle sich nur
den Aufwertungsdruck vor, dem die Bundeskanzlerin und die Bundesbank
jetzt ausgesetzt wären, gäbe es die D-Mark noch. Europas
Währungsunion sorgt dafür, dass Waren aus Deutschland bezahlbar
bleiben. Das geht zu Lasten anderer Mitgliedsstaaten vor allem in
Südeuropa, mehr...
- Börsen-Zeitung: Chancen für Öl-Investoren, Börsenkommentar "Marktplatz", von Dieter Kuckelkorn. Frankfurt (ots) - Wer hätte das gedacht? Der Ölpreis der führenden
Nordseesorte Brent Crude, der mittlerweile als globale Benchmark
gilt, ist am Freitag über 119 Dollar je Barrel (159 Liter) gestiegen.
Er hat damit den höchsten Stand seit neun Monaten erreicht. Viele
Analysten hatten für 2013 einen fallenden oder auf einem niedrigeren
Niveau stagnierenden Ölpreis vorausgesagt.
Für den unerwarteten Anstieg der Ölnotierungen gibt es eine Reihe
von Gründen. So hat sich der konjunkturelle Ausblick deutlich
aufgehellt, weltweit ist mehr...
- WAZ: Opel sagte Verhandlungsrunde am Rosenmontag ab Essen (ots) - Opel hat die nächste Verhandlungsrunde mit den
Arbeitnehmervertretern am Rosenmontag abgesagt. Dies geht aus einem
Protestschreiben der IG Metall in Nordrhein-Westfalen hervor, dass
den Zeitungen der WAZ Mediengruppe vorliegt. Die Verhandlungen sollen
demnach erst Ende der kommenden Woche fortgesetzt werden. "Es ist
mehr als unverschämt, wie erst das Management mit Riesentempo Druck
macht und dann wertvolle Zeit verplempert", erklärte dazu Knut
Giesler, IG-Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen. Die IG
Metall sieht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|