Rheinische Post: Ein deutsches Problem
Geschrieben am 08-02-2013 |
Düsseldorf (ots) - Der hessische FDP-Vorsitzende Jörg-Uwe Hahn ist
kein Rassist, hat sich aber ziemlich dämlich angestellt. Damit wäre
zum verunglückten Interview des liberalen Provinzpolitikers auch
schon alles gesagt. Doch Hahns Aussage, man müsse sehen, ob die
deutsche Öffentlichkeit bereit sei, einen Vizekanzler mit asiatischem
Aussehen auch länger zu akzeptieren, hat trotz aller
Ungeschicklichkeit einen wunden Punkt getroffen. Die Deutschen tun
sich schwer mit ihren Migranten, ja auch mit solchen Menschen, die
wie Rösler in Deutschland ihre Heimat haben, auch wenn sie in einem
völlig anderen Kulturkreis geboren wurden. Was besonders befremdet,
ist die Tatsache, dass einige Deutsche es solchen Menschen offenbar
übelnehmen, wenn sie aufsteigen und auch noch Spitzenposten besetzen.
Das gilt für hier Aufgewachsene ebenso wie für Zugewanderte. Hahns
Aussage spiegelt sicher Pöbeleien wider, die er auch von
Parteifreunden gehört hat. Deutschland muss offenbar noch einen
weiten Weg gehen, um wirklich eine moderne Gesellschaft zu werden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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