Weser-Kurier: Zum Pferdefleisch-Skandal schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 13-02-2013 |
Bremen (ots) - Fleischesser wurden auch bisher schon belogen und
betrogen: BSE-verseuchtes Rindfleisch, mit Antibiotika belastetes
Geflügel, als frisch deklariertes Gammelfleisch - Skandale aus
vergangenen Jahren, die bei den Konsumenten regelmäßig für
Alarmstimmung sorgten. Und jetzt noch Pferdefleisch, das ahnungslosen
Käufern, die zur Fertiglasagne griffen, als Rindfleisch
untergeschoben wurde. Anders als bei den früheren Lebensmittelaffären
sind gesundheitliche Schäden in diesem Fall nicht zu befürchten -
nach Meinung von Experten ist Pferdefleisch oft sogar gesünder als
das von Schwein oder Pute. Doch ob sie Pute oder Pferd essen, sollten
die Verbraucher schon selbst entscheiden dürfen. Das funktioniert
aber nur, wenn sie sich darauf verlassen können, dass in den
Produkten auch das drin ist, was außen auf der Verpackung steht. Aber
das ist offenbar häufig nicht der Fall. Das belegen die vielen
Kundenbeschwerden beim Verbraucherportal lebensmittelklarheit.de. Da
melden sich reihenweise Verbraucher, weil sie der Meinung sind, dass
Verpackung und Packungsangaben Eigenschaften und Inhalte vorgaukeln,
die das Produkt gar nicht hat. Seit Bestehen der Internet-Seite sind
dort bereits mehr als 10000 Beschwerden eingegangen. Auch beim
Pferdefleisch-Skandal handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit
um einen Fall von systematischer Verbrauchertäuschung. Das ist kein
Kavaliersdelikt, sondern kriminell. Wenn Betriebe größeren Profit
machen wollen, indem sie teures Rindfleisch durch billigeres
Pferdefleisch ersetzen, gehören sie bestraft. Vor allem aber müssen
solche Betrügereien schon im Vorfeld verhindert werden. Zum Beispiel
durch schärfere Kontrollen. Und es sollte in jedem Falle alles
deklariert werden müssen, was im Produkt enthalten ist. Beim Verkauf
von Rindfleisch ist wegen der Angst vor Rinderwahnsinn EU-weit schon
seit Längerem die Angabe des Herkunftslandes vorgeschrieben. Bei
Fertiggerichten dagegen hat es den Konsumenten bislang egal zu sein,
woher das Fleisch stammt. Diese Logik muss einem erst mal jemand
erklären. Klar ist aber: Je weiter die Wege, die Nahrungsmittel vom
Erzeuger über den Verarbeiter und Verpacker bis hin zum Käufer
zurücklegen, umso komplizierter wird es für Kontrolleure, den
Wahrheitsgehalt von Herkunftsbezeichnungen zu überprüfen. Und
Konsumenten können ohnehin nur glauben, was auf den Verpackungen
steht. Wer als Verbraucher Risiken und Nebenwirkungen beim
Lebensmittelkauf so weit wie möglich ausschließen will, sollte besser
regionale Produkte kaufen und selber kochen. Dafür gibt es dann das
gute Gefühl, dass man weiß, was man isst.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
446726
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Ökostrom: NRW sieht kaum Einigungschance Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes
Remmel (Grüne) sieht wenig Chancen für eine Einigung von Bund und
Ländern auf eine Reform der Ökostrom-Förderung beim heutigen
Umweltministertreffen in Berlin. "Zuallererst müssen sich die
Koalitionspartner auf Bundesebene einig werden", sagte Remmel
gegenüber RP Online, dem Online-Portal der "Rheinischen Post".
"Bundesumweltminister Altmaier und Wirtschaftsminister Rösler
entwickeln eigene Konzepte, die sich inhaltlich widersprechen und
nicht miteinander abgestimmt mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum angestrebten europäisch-amerikanischen Freihandelsabkommen Stuttgart (ots) - Es hat in den vergangenen Jahren nicht viele
Hoffnungsschimmer für den Welthandel gegeben. Große Industrieländer
wie die USA und Japan sind mit sich selbst beschäftigt und suchen
händeringend nach Möglichkeiten, ihre krisengeplagten
Volkswirtschaften nach vorne zu bringen. Da ist es ein gutes Zeichen,
dass die größte Volkswirtschaft der Welt die Zukunft in einer
stärkeren Öffnung der Märkte sieht.
Eine transatlantische Freihandelszone wird allerdings nur ein
Erfolg, wenn es um mehr geht als darum, die Zölle mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obama Bielefeld (ots) - US-Präsident Obama lässt im Kongress die
Peitsche knallen. Bei seiner Rede zur Lage der Nation demonstriert er
das Selbstbewusstsein eines politischen Dompteurs, der weiß was er
will. Der deutliche Wahlsieg im November hat bei ihm die Überzeugung
bekräftigt, dass sich die politischen Kraftzentren in den USA
fundamental verschoben haben. Weg von den traditionellen weißen
angelsächsischen Eliten, hin zu einer neuen Koalition aus
Bildungsbürgern, Städtern, Frauen, Latinos und Jungen. Seine
Initiativen reflektieren mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Holzverträge und die Folgen für NRW
Schlamassel
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Der NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne)
sitzt in der Klemme. Sollte er die aberwitzigen Lieferverträge mit
dem österreichischen Klausner-Konzern erfüllen, dann bekäme er nicht
nur mit seiner grünen Basis großen Ärger. Der Holzpreis würde noch
weiter in die Höhe schießen und vielen mittelständischen Sägewerken
und Betrieben der holzverarbeitenden Industrie die Luft ausgehen.
Tausende Arbeitsplätze gingen dann wohl verloren, und der
volkswirtschaftliche Schaden wäre gewaltig. Im Vergleich dazu ist es
das kleinere mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Obama-Rede zu Freihandelszone
Das wird dauern
DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Jetzt also doch die Wirtschafts-NATO? Vorsicht.
Barack Obamas "Ja" zur Vorbereitung einer Freihandelszone vom Hudson
River bis an den Rhein ist bei Licht betrachtet nicht mehr als der
Startschuss zu einem Marathonlauf mit ungewissem Ausgang. Über den
Abbau von nationalen Handelsschranken zum Nutzen des Wachstums auf
beiden Seiten des Atlantiks wird seit Ende des Kalten Krieges
debattiert. Interessenverbände hüben wie drüben haben immer für
Blockade gesorgt. Diesmal wird, auch wenn die Politik vordergründig
mit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|