Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Aschermittwoch
Geschrieben am 13-02-2013 |
Osnabrück (ots) - Dirndl und Denker
Willkommen im Land der Dirndl und Denker. Am politischen
Aschermittwoch haben es Politiker und Politikerinnen aller Parteien
mal wieder so richtig krachen lassen. Der Neuigkeitswert war
erwartungsgemäß gering, der Unterhaltungswert dagegen beachtlich,
egal, ob man nun "Peer Steinreich" lauschte oder "Muttis Lieblingen".
Eines weiß nun jedes Kind: Der Wahlkampf hat Deutschland fest im
Griff. Tiefschürfende Analysen sind vorläufig nicht zu erwarten.
Stattdessen verschärfen alle Seiten den Ton und gehen zum
Frontalangriff über. Selbst SPD-Kandidat Peer Steinbrück, der nach
heftiger Kritik an seinen unbedachten Äußerungen fast schon kleinlaut
wirkte, läuft langsam wieder zu alter Form auf. Das wird aus Sicht
der SPD auch höchste Zeit. Denn in Umfragen liegen die
Sozialdemokraten weit hinter den Christdemokraten. Zudem erfreut sich
CDU-Chefin Angela Merkel eines deutlich höheren Ansehens als ihr
Herausforderer von der SPD. Mit anderen Worten: Die Genossen müssen
sich noch ganz schön abstrampeln, wenn sie auch nur in die Nähe der
Union kommen wollen.
Merkel hat mithin allen Grund, gelassen in den Wahlkampf zu gehen.
Ihre Taktik des Abwägens, Abwartens und Ausgleichens hat sich
bewährt. Und doch ist auch die Kanzlerin nicht frei von Nervosität.
Zu Recht, denn die Wahl in Niedersachsen hat gezeigt, dass der Wunsch
nach Rot-Grün stärker ist, als die CDU dies wahrhaben will.
Uwe Westdörp
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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