Westfalenpost: Billiges oder sicheres Fleisch
Kommentar von Lorenz Redicker zum Aktionsplan
Geschrieben am 18-02-2013 |
Hagen (ots) - Ein Zehn-Punkte-Plan ist es also geworden, mit dem
künftig verhindert werden soll, dass in der Tiefkühl-Lasagne
Pferdefleisch drin ist, wo doch Rind auf der Packung versprochen
wird. Unter zehn Punkten findet sich natürlich das eine oder andere
Sinnvolle. Wenn es denn umgesetzt wird. Erst einmal haben die
Minister Aigner, Remmel und Co gestern nicht mehr als gute Absichten
verbreitet. Man will höhere Strafen und Bußgelder sowie schärfere
Vorgaben zur Eigenkontrolle der Unternehmen - vernünftige, wichtige
Punkte - prüfen. Ob es dazu kommt, ist eine andere Frage, die Lobby
der Lebensmittelindustrie hat unliebsame Forderungen aus der Politik
in der Vergangenheit mehrmals abgewehrt oder weichgespült.
Herkunftskennzeichnung etwa gibt es bislang nur bei unverarbeitetem
Rindfleisch - Folge des BSE-Skandals. Bei weiterem Frischfleisch muss
die Herkunft erst von Ende 2014 angegeben werden. Wird das Fleisch
aber gesalzen, gilt es bereits als verarbeitet, die Herkunft muss
nicht mehr angegeben werden. Mit Transparenz hat das alles wenig zu
tun. Aber selbst größere Transparenz, härtere Strafen oder
Gewinnabschöpfung würden weitere Skandale nicht verhindern. Das
Risiko, erwischt zu werden, ist einfach viel zu klein - das (und die
Aussicht auf Gewinne) lockt Betrüger an. Es fehlen
Lebensmittelkontrolleure. Der Staat müsste hier dringend aufstocken -
und sich die Kosten bei den Herstellern wieder hereinholen. Natürlich
würde das die Preise erhöhen. Aber wir müssen uns entscheiden: Wollen
wir billiges Fleisch - oder sicheres? Bedacht werden sollte: Nicht
immer sind die Folgen des Betrugs so harmlos wie wohl im aktuellen
Fall.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
447547
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Ein hochbrisantes Treffen
Kommentar von Andreas Thiemann zur Bischofskonferenz Hagen (ots) - Aus der turnusgemäßen Frühjahrsvollversammlung der
deutschen Bischöfe ist fast über Nacht ein hochbrisantes Treffen
geworden. Über mangelnde Themen müssen sich die 66 Kirchenoberen
wahrlich nicht beklagen: Die anstehende Papst-Wahl, der Streit um die
Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, die Rolle der Frau in einer
künftigen Kirche und nicht zuletzt "die Pille danach" stehen bis
Donnerstag auf der Tagesordnung. Offenbar sind sich die Bischöfe der
Tragweite ihrer Zusammenkunft auch durchaus bewusst; vom "Schub für
die mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Verleger Michael Klett lobt die Grünen Stuttgart (ots) - Der Stuttgarter Verleger Michael Klett billigt
den Grünen inhaltlich Substanz zu. Der Regierungswechsel in
Baden-Württemberg sei nur konsequent gewesen. Die Union habe sich
über ihre lange Regierungszeit entprogrammatisiert. "Sie führt ihre
Wahlkämpfe nur noch über Stimmungen und einige wenige starke
Persönlichkeiten. Gemessen daran haben die Grünen inhaltlich wirklich
etwas zu bieten", sagte der Verleger, der am Dienstag seinen 75.
Geburtstag feiert, der Stuttgarter Zeitung (Dienstagausgabe).
"Die Zukunftsfragen mehr...
- Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung Rostock zum Thema Pferdefleisch: Der geheuchelte Skandal Rostock (ots) - (...) Sogar in der Fertigkost-Schmiede des
Sternekochs Alfons Schuhbeck in Laage bei Rostock soll gewolftes
Zossenfleisch in die Bolognese gerührt worden sein. Da grämt sich der
Maitre, und der Aufschrei der Empörung ist allgemein. So weit, so
schlecht, so folgenlos. Denn wie bei jedem Lebensmittelskandal der
jüngeren Geschichte funktionieren die Reflexe von Industrie, Handel
und Politik nach sattsam bekanntem Muster: Die Waren werden
vernichtet, die Kunden beschwichtigt und die Verantwortlichen weder
benannt noch mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Öffentlicher Dienst Osnabrück (ots) - Arbeitgeber am Zug
Welche Enttäuschung: Zweimal haben Arbeitgeber und Gewerkschaften
schon über die Tarife im öffentlichen Dienst der Länder verhandelt,
doch noch immer liegt kein Angebot auf dem Tisch. Dass angestellte
Lehrer und Erzieher jetzt mit Warnstreiks reagieren, ist allzu
verständlich. Die Gewerkschaften haben ihre Forderung erhoben. Nun
sind die Arbeitgeber am Zug, sich zu äußern, und zwar schnell, um
Unterrichtsausfälle und andere Streikfolgen zu begrenzen.
Die große Zahl von mehr als 5000 streikenden mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher / Lebensmittel / Pferdefleisch Osnabrück (ots) - Worüber die Ganoven lachen
Der Schwindel mit Pferdefleisch löst die zum Überdruss bekannten
politischen Reflexe aus. Nun also soll ein Nationaler Aktionsplan in
Deutschland richten, was nur schwerlich in den Griff zu bekommen ist.
Die Akteure überschlagen sich dabei mit Forderungen, die an
Absurdität grenzen. Sogar das Bundeskriminalamt wird als Kontrolleur
ins Spiel gebracht. Solcher Aktionismus soll die eigene Hilflosigkeit
kaschieren.
Fast vier Wochen nach dem Auffliegen des Etikettenschwindels ist
noch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|