LES MISERABLES glänzt mit Prädikat "besonders wertvoll"/FBW zeichnet Tom Hoopers phänomenale Musicalverfilmung aus - Prädikat auch für den Abschlussfilm PUPPE mit Corinna Harfouch
Geschrieben am 20-02-2013 |
Wiesbaden (ots) - Wiesbaden, 20. Februar 2013. Vor über dreißig
Jahren eroberte das Musical "Les Misèrables" die Bühnen dieser Welt.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo wird die
Geschichte des ehemaligen Sträflings Jean Valjean erzählt, der im
Paris des frühen 19. Jahrhunderts seiner eigenen Vergangenheit
entfliehen möchte und mit den anderen Figuren mitten hinein gerät in
die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, die gerade unter
den Studenten und Arbeitern vor sich gehen. Regisseur Tom Hooper, vor
zwei Jahren gefeiert mit KING'S SPEECH, hat sich nun der Verfilmung
dieses epischen Stoffes angenommen und ihn mit hochkarätiger
Besetzung und grandiosen Bildern auf die Leinwand übertragen. Ob Hugh
Jackman, Anne Hathaway oder Russel Crowe - alle Schauspieler sangen
live ihre Lieder ein. Vor allem die Leistung Hathaways bezeichnete
die FBW-Jury dabei als "Bravourstück der Kombination von gekonntem
Gesang und facettenreichem mimischem Ausdruck". Begeistert verlieh
die Expertenrunde diesem Leinwanderlebnis, welches ab 21. Februar in
den Kinos zu bewundern ist, das höchste Prädikat "besonders
wertvoll".
Immer wieder überrascht der deutsche Hochschulfilm mit neuen,
mutigen und vor allem realistischen Geschichten. Auch dem
Jungregisseur Sebastian Kutzli ist ein solcher Film gelungen. In
PUPPE erzählt er von der 16jährigen Anna, die als Straßenkind vom
Jugendamt aufgegriffen wird und in ein Erziehungscamp in die Walliser
Alpen geschickt wird. Dort nimmt sich eine Therapeutin, gespielt von
Corinna Harfouch, dem Mädchen an und gewinnt nach und nach ihr
Vertrauen. Doch Annas Wunden sitzen tief. Denn ihre beste Freundin
ist ermordet worden. Und Anna will wissen, von wem. Krimi,
Milieustudie, Coming-of-age-Story - all das steckt in diesem Film,
der sich dem schwierigen Thema nähert. Vor allem die
Jungdarstellerinnen überzeugen in ihren Rollen und zeigen großes
Talent. Die Jury bescheinigt diesem Film, der auf authentische
Schicksale zurückgreift, ein "dokumentarisch echtes" Gefühl und
vergab das Prädikat "wertvoll" für diese Leistung.
Prädikatsfilme vom 21. Februar 2013
Les Misérables
Drama; Musikfilm - Großbritannien 2012 Filmstart: 21.02.2013
Der geläuterte Ex-Sträfling Jean Valjean (Hugh Jackman)
beschließt, sein Leben grundlegend zu ändern und unter einem anderen
Namen ein rechtschaffener Bürger zu werden. Er erklärt sich bereit,
für die kleine Tochter der Fabrikarbeiterin Fantine (Anne Hathaway)
zu sorgen, doch der skrupellose Inspektor Javert (Russel Crowe)
glaubt nicht an Valjeans Wandlung und versucht, ihn mit allen Mitteln
wieder hinter Gitter zu bringen. Victor Hugos zeitlose Geschichte
über Elend und Erlösung, über unerfüllte Liebe und scheiternde Träume
wurde bereits erfolgreich als Bühnen-Musical adaptiert, das nun unter
der fulminanten Regiearbeit Tom Hoopers nicht minder erfolgreich auf
die Leinwand übertragen wurde. Die hervorragende Ausstattung des
Films grundiert den historischen Hintergrund und bildet eine Folie,
vor der sich ein Stoff mit großer Tragik und Pathos entfaltet und
doch Leichtigkeit entwickelt. Die rhythmische Montage führt die
grandiose Musik und das filmische Bild zu einer gleichermaßen
harmonischen wie aufregenden Liaison zusammen und ohnehin spielt Tom
Hooper sämtliche Möglichkeiten des Films aus. Die hochkarätige
Besetzung hat ihre Gesangsdarbietung während des Spiels eingesungen -
ein riskantes Unterfangen, das aber vollkommen aufgeht und dem
Film-Musical eine eigenständige Note verleiht. Vor allem bei Anne
Hathaway wirkt es erstaunlich, mit welch nuancierten, mimischen
Veränderungen sie trotz gleichzeitigen Gesangs "filmische" Gefühle
auszudrücken vermag. Ein großer Stern am Musical-Himmel.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/les_miserables_1
Puppe
Spielfilm, Drama. Deutschland, Schweiz 2011. Filmstart: 21.02.2013
Anna ist erst 16 und hat schon einige Zeit in Duisburg auf der
Straße gelebt. Nun kommt sie in ein Erziehungsheim im schweizerischen
Wallis. Dort will sich Geena, eine engagierte Sozialarbeiterin, um
das verstörte Mädchen kümmern. Nur langsam kann sich Anna an die neue
Umgebung und die Gesellschaft der anderen Mädchen gewöhnen. Denn sie
vermisst ihre beste Freundin Leila, die verschwunden ist. Alles, was
ihr bleibt, ist Leilas Puppe. Und die Frage, was mit der Freundin
passiert ist. Sebastian Kutzli ist mit seinem Langfilmdebüt ein
spannender Mix aus Drama, Coming-of-Age-Story und Thriller gelungen,
prominent besetzt mit Corinna Harfouch als Geena. In immer wieder
dazwischengestreuten Rückblenden bekommt der Zuschauer Hinweise auf
die Wahrheit rund um Leila und ihr Verschwinden. Doch der
Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf Anna, die stark und intensiv
von Anke Retzlaff verkörpert wird. Sie stellt den Balanceakt zwischen
einer verletzten und doch noch so kindlichen Seele und einer starken
Persönlichkeit dar. Dabei lernt Anna, für sich selbst einzustehen und
ihre Vergangenheit zu bewältigen. Sie bietet sich daher auch und
gerade für ein jugendliches Publikum als Identifikationsfigur an.
Konsequent erzählt Kutzli seine Geschichte mit starken Bildern rund
um die symbolträchtige Berglandschaft der Schweiz mit ihrer rauen
Natur bis hin zum spannenden Showdown. Ein beeindruckendes Drama mit
starker Hauptfigur.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/puppe
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
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