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Location-based Services 2013 in Deutschland / Neue Studie der BLM vorgestellt

Geschrieben am 20-02-2013

München (ots) - Ein breites Angebotsspektrum, steigende
Nutzungszahlen und großes Wachstumspotenzial weist eine neue Studie
der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) für
Location-based Services in Deutschland aus. Demnach gab es in
Deutschland Ende 2012 181 Anbieter von Location-based Services (kurz
LBS). Die Anzahl der Dienste wächst rasant. Experten gehen davon aus,
dass zukünftig nahezu jede App eine LBS-Funktion integriert.
Mindestens jeder vierte Deutsche nutzt einen solchen Service bereits
jetzt schon.

Erste Ergebnisse der Marktstudie Location-based Services 2013 sind
heute im Rahmen der Local Web Conference 2013
(http://localwebconference.de) in Nürnberg vorgestellt worden.
Erarbeitet wurde die Analyse zu Angeboten, Nutzung und lokalen
Werbemarktpotenzialen ortsbezogener mobiler Dienste von der
Strategieberatung Goldmedia (http://www.goldmedia.com).

LBS-Angebotsspektrum

Die ersten LBS-Dienste starteten in Deutschland 2005, damals gab
es zunächst weniger als zehn Dienste. Bis heute hat sich das
Angebotsspektrum stark vergrößert: Inzwischen gibt es Anwendungen in
nahezu allen Bereichen, allen voran bei Themen wie Navigation,
Verkehr, Carsharing, Taxi, Augmented Reality, Sport, Gastronomie,
Tourismus, Gaming oder Couponing. Mit einem Anteil von 12 Prozent ist
der Bereich der sozialen Apps am stärksten.

Das international größte soziale Netzwerk auf LBS-Basis ist mit
rund 30 Mio. Nutzern weltweit Foursquare. Per GPS wird der aktuelle
Standort der Nutzer ermittelt, wodurch der User an bestimmten Orten
"einchecken" kann. Beispiele für soziale LBS-Dienste aus Deutschland
sind Friendticker, MeetOne und F1eld. Zunehmend populär sind
hierzulande auch Carsharing-Angebote wie Flinkster mit aktuell
190.000 Nutzern, Car2Go mit 90.000 oder DriveNow mit 70.000 (lt.
Anbieterangaben und OneToOne 01/13). Die App Immonet mit Augmented
Reality-Funktionen ist für Wohnungssuchende nützlich. Die App erkennt
per GPS die Blickrichtung des Nutzers und zeigt anhand der
hinterlegten Angebotsdaten die Entfernung und Richtung zu passenden
Immobilien an. Ein anderes Beispiel ist die LBS-App Coupies: Dieser
Couponing-Dienst bietet lokale Angebote für den stationären Handel
als bundesweit geltende Coupons, die über das Smartphone direkt am
Point of Sale eingelöst werden können.

Noch ist der LBS-Markt ein Longtail-Markt: Nur jeder fünfte
Anbieter in Deutschland kann aktuell mit seiner App bzw. seinem
LBS-Feature relevante Umsätze generieren.

Nutzung von LBS-Diensten

Diverse Nutzerstudien zeigen, dass 2012 schon jeder dritte bis
vierte Deutsche Location-based Services angewendet hat. Laut der
Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) nutzen 37 Prozent der
mobilen Internetnutzer standortbezogene Dienste mindestens einmal
täglich. Am beliebtesten sind dabei standortbezogene
Navigations-Dienste, die bereits 56 Prozent der LBS-User anwenden
(TNS, Mobile Life Study 2012). Auch Angebote von Geschäften oder
Dienstleistern aus der Umgebung sind attraktiv. Bereits 42 Prozent
der Deutschen interessieren sich dafür. Zudem gehören LBS-Apps bzw.
Apps mit LBS-Funktion zu den beliebtesten Apps der
Smartphone-Besitzer. Ein Drittel der 24 meist genutzten Apps laut
Mobile Monitor 2012 sind Dienste bzw. enthalten Komponenten mit
Standortfunktion, darunter Facebook bzw. Facebook Places, ebay,
Deutsche Bahn oder Google Maps (Goldmedia 2012).

Trotzdem sind die Nutzer bei LBS-Diensten vorsichtig. Immerhin
äußern 40 Prozent der Nutzer Bedenken, ihren Standort anzugeben.
(Goldmedia, Fittkau & Maaß Consulting, 2012) Die Sorge vor
Datenmissbrauch hemmt das Wachstum von standortbasierten Diensten in
Deutschland mehr als in anderen Märkten.

Erlösmodelle und Entwicklungspotenziale

Für LBS-Dienste haben sich unterschiedliche Erlösmodelle
etabliert. Mit 44 Prozent erzielen werbefinanzierte LBS-Dienste in
Deutschland den größten Anteil. 24 Prozent der Angebote finanzieren
sich durch In-App-Verkäufe, d.h. durch den Absatz von Produkten oder
Dienstleistungen innerhalb der App bzw. durch provisionsbasierte
Abrechnungen, und acht Prozent durch den Verkauf der App selbst. Drei
Prozent der LBS-Dienste liegt ein Freemium-Modell zu Grunde. Mit 21
Prozent wird fast jede fünfte App kostenlos angeboten. Meist handelt
es sich bei den Anbietern um große Unternehmen und Marken, die per
Service-App Kundenpflege betreiben oder Start-ups bzw.
Hobby-Entwickler, die (noch) keine Umsatzgenerierung vorweisen
können.

Die deutschen LBS-Anbieter erwirtschafteten 2012 einen
Gesamtumsatz von 57 Mio. Euro, u.a. über Werbung, Vertrieb und
Provisionierung. Bis 2017 wird der Gesamtmarkt laut
Goldmedia-Prognose pro Jahr um durchschnittlich 39 Prozent auf 265
Mio. Euro wachsen. Dabei haben die werbefinanzierten LBS-Apps das
größte Umsatzpotenzial. Liegt deren Anteil an den Gesamterlösen 2013
voraussichtlich bei rund 40 Prozent, steigt dieser in den nächsten
fünf Jahren auf 71 Prozent.

Im internationalen Vergleich steht Deutschland erst am Anfang der
Entwicklung. So sind auch Effekte auf den lokalen Werbemarkt in den
nächsten zwei bis drei Jahren noch nicht zu erwarten. Dafür ist das
mit LBS generierte Marktvolumen in Deutschland, aktuell 85 Mio. Euro,
noch zu gering. Erst nach 2016 könnten erste Verlagerungstendenzen
oder Budgetverschiebungen im Werbemarkt zu beobachten sein.

Quelle

Die Ergebnisse der Pressemitteilung entstammen der Studie
"Location-based Services 2013. Vorstudie zu Angeboten, Nutzung und
lokalen Werbemarktpotenzialen ortsbezogener mobiler Dienste in
Deutschland". Durchgeführt wurde die Analyse im Zeitraum November
2012 bis Februar 2013 von Goldmedia im Auftrag der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien (BLM). Die Studie basiert auf einem
umfangreichen Desk Research und Expertengesprächen mit Dienstleistern
und Branchenvertretern. Sie wurde präsentiert auf der Local Web
Conference 2013 in Nürnberg.

Die Studie und diese Informationen finden Sie auch im Internet
unter: www.blm.de



Pressekontakt:
Dr. Wolfgang Flieger, Tel. (089) 63808-313, wolfgang.flieger@blm.de


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