ZDF-Politbarometer Februar 2013 /
SPD und Grüne legen zu /
Viel Verständnis für Streiks im Öffentlichen Dienst - Mehrheit für Sitzenbleiben (BILD)
Geschrieben am 22-02-2013 |
Mainz (ots) -
Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl
wäre, käme die CDU/CSU auf 40 Prozent und würde damit erneut einen
Punkt abgeben. Die SPD könnte zulegen auf 30 Prozent (plus 1), ebenso
die Grünen auf 14 Prozent (plus 1), die FDP bliebe konstant bei 4
Prozent und die Linke unverändert bei 6 Prozent. Die sonstigen
Parteien erreichten zusammen 6 Prozent, darunter die Piraten mit 2
Prozent (minus 1). Neben einer großen Koalition hätte damit nur eine
Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder aus SPD, Grünen und Linke eine
Mehrheit.
Top Ten: Die meisten der aktuell zehn wichtigsten Politikerinnen
und Politiker werden in dieser Woche schlechter bewertet als zuletzt.
So auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Top Ten mit einem
Durchschnittswert von 2,1 auf der Skala von +5 bis -5 weiterhin klar
anführt, Ende Januar aber noch auf einen Spitzenwert von 2,5 kam. Auf
Platz zwei, ebenfalls mit deutlichen Einbußen, liegt Wolfgang
Schäuble mit 1,3 (Jan. II: 1,8). Danach folgen Frank-Walter
Steinmeier mit 1,0 (Jan. II: 1,2), Ursula von der Leyen mit 0,8 (Jan.
II: 0,8) und Sigmar Gabriel mit 0,5 (Jan. II: 0,6). Jürgen Trittin
erhält einen Wert von 0,4 (Jan. II: 0,5) und Peer Steinbrück wird
ebenfalls mit 0,4 (Jan. II: 0,5) eingestuft. Auch Horst Seehofer
verschlechtert sich mit aktuell 0,2 (Jan. II: 0,6) und fällt im
Ranking damit drei Plätze zurück. Im Negativbereich liegen erneut
Guido Westerwelle mit minus 0,4 (Jan. II: minus 0,4) und Philipp
Rösler mit minus 0,9 (Jan. II: minus 1,0).
K-Frage: Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl
im September lieber als Kanzler/in hätten, liegt Angela Merkel
weiterhin sehr deutlich vor dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer
Steinbrück: 62 Prozent wünschen sich erneut Merkel (Jan. II: 62
Prozent) und 28 Prozent Steinbrück (Jan. II: 29 Prozent), 10 Prozent
äußern sich nicht (Jan. II: 9 Prozent). Unverändert stark ist der
Rückhalt Merkels bei den CDU/CSU-Anhängern (95 Prozent, Jan. II: 95
Prozent), von den SPD-Anhängern sprechen sich 61 Prozent (Jan. II: 66
Prozent) für Steinbrück aus.
Tarifstreit: Seit dieser Woche finden Warnstreiks der
Beschäftigten im Öffentlichen Dienst statt. Mit 72 Prozent äußert
eine große Mehrheit der Befragten Verständnis für die Streiks, nur 24
Prozent stehen diesen kritisch gegenüber (weiß nicht: 4 Prozent). Die
Gewerkschaften wollen damit ihrer Forderung nach einer Erhöhung der
Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent Nachdruck verleihen. 46 Prozent
halten diese Forderung für gerade richtig, 43 Prozent bezeichnen sie
als zu hoch und 4 Prozent als zu niedrig (weiß nicht: 7 Prozent).
Während die Anhänger der SPD, der Linken und der Grünen die Höhe der
Tarifforderung jeweils mehrheitlich als gerade richtig einschätzen,
finden die meisten CDU/CSU-Anhänger diese zu hoch (57 Prozent).
Soziale Gerechtigkeit: Lediglich 30 Prozent sind der Meinung, in
Deutschland gehe es eher sozial gerecht zu, während für zwei Drittel
der Befragten (67 Prozent) bei uns eher soziale Ungerechtigkeit
herrscht (weiß nicht: 3 Prozent). Mit Blick auf die Zukunft erwarten
nur 7 Prozent, dass sich dies verbessern wird, 55 Prozent glauben, es
werde sich da nicht viel ändern, und 35 Prozent befürchten, dass es
zukünftig sozial weniger gerecht zugehen wird (weiß nicht: 3
Prozent).
Pferdefleisch-Skandal: Im Zusammenhang mit dem Verkauf von falsch
deklariertem Pferdefleisch sind 84 Prozent für strengere Gesetze und
Kontrollen, wenn es um Kennzeichnung und Qualität von Lebensmitteln
geht, 15 Prozent meinen, dies sei nicht nötig (weiß nicht: 1
Prozent). Dass es jetzt zu einer solchen Verschärfung kommen wird,
davon gehen aber nur 41 Prozent aus, 58 Prozent bezweifeln dies (weiß
nicht: 1 Prozent).
Sitzenbleiben: Kontrovers wurde in letzter Zeit diskutiert, ob
Schüler, die das Klassenziel nicht erreichen, die Klasse wiederholen
müssen, oder ob diese Schüler Fördermaßnahmen erhalten und in der
Klasse bleiben sollen. 54 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung
des Sitzenbleibens aus, 39 Prozent dagegen (weiß nicht: 7 Prozent).
Während die Anhänger der SPD und der Grünen in dieser Frage gespalten
sind - 48 Prozent der SPD- und 49 Prozent der Grünen-Anhänger sind
für eine Wiederholung der Klasse, 47 Prozent bzw. 46 Prozent dagegen
- plädieren die Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent) und der Linken (66
Prozent) mehrheitlich für das Sitzenbleiben.
Europäische Union: Wenn es um die zukünftige Entwicklung der EU
geht, wünschen sich 70 Prozent eine stärkere politische und 68
Prozent eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Für 14 Prozent
bzw. 16 Prozent soll sich da nicht viel ändern, und 10 Prozent wollen
weniger politische sowie 11 Prozent weniger wirtschaftliche
Kooperation (weiß nicht 6 Prozent bzw. 5 Prozent).
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 19. bis 21. Februar 2013 bei 1298 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 41 Prozent,
SPD: 33 Prozent, FDP: 3 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 15 Prozent.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 8. März 2013.
http://twitter.com/ZDF
Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120
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