Weser-Kurier: Zum Bildungspaket schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Februar 2013:
Geschrieben am 24-02-2013 |
Bremen (ots) - Es ist absolut richtig, dass die Kommunen das Geld,
das sie aus dem Bildungspaket des Bundes erhalten und nicht für
Kinder aus armen Familien ausgegeben haben, nun zurückzahlen müssen.
Eine Verschiebung ins nächste Haushaltsjahr, wie sie der Städte- und
Gemeindebund fordert, wäre ein falsches Signal. Denn es geht darum,
dass das Geld die Betroffenen erreicht und nicht in Haushaltslöchern
von Städten und Gemeinden versickert. Die Rückzahlung ist also
gleichzeitig Ansporn, in diesem Jahr mehr Kinder vom Bildungspaket
profitieren zu lassen. Endlich gibt es es eine staatliche
Unterstützung für Ausflüge und Klassenfahrten, für Lernmittel,
Nachhilfe und ein warmes Mittagessen in der Mensa. Noch beste-hende
bürokratische Hemmnisse bei der Antragstellung müssen abgebaut
werden. Niemand braucht sich dafür schämen, das Bildungspaket für
sein Kind in Anspruch zu nehmen. Bildung darf nicht vom Geldbeutel
der Eltern abhängen. Im Detail aber muss die Förderung noch
verbessert, individualisiert werden. Was nutzt die Übernahme der
Mitgliedsgebühr im Sportverein, wenn das Kind musikalisch begabt ist
und ein Instrument erlernen möchte, die Musikschulgebühren aber trotz
Bildungspakets für sozialschwache Familien unbezahlbar bleiben? Echte
Teilhabe, wie sie Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU)
propagiert, sieht anders aus. Grundsätzlich aber ist der Ansatz
richtig, die Förderung von Kindern, die in Armut leben, an
Sachleistungen zu binden. Sonst geht beispielsweise das Geld für den
neuen Tornister zur Einschulung im ohnehin zu schmalen Familienbudget
unter. In diesem Zusammenhang ist auch die jetzige Form des
Kindergelds für alle eine Überprüfung wert: Fast 39 Milliarden Euro
lässt sich der Staat diese Leistung kosten - doch es steigt weder die
Geburtenrate noch sinkt das Armutsrisiko für Kinder. Stattdessen
gehören die Mittel gezielt in Bildungseinrichtungen wie
Ganztagsschulen und Kindertagesstätten. Hobbys wie Musik und Sport
sollten keine Luxus-Freizeitveranstaltung für finanzkräftige Familien
sein, sondern fester Bestandteil des Alltags von Kindern und
Jugendlichen. Das wäre eine finanzielle und zeitliche Entlastung für
Eltern und nicht nur förderlich für das Familienleben.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
448719
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Türkei/Merkel Osnabrück (ots) - Kalte Schulter
Das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland hatte lange
etwas von einer enttäuschten Liebe: Während die Türkei sich bis vor
einigen Jahren nach nichts mehr sehnte als nach einer Vereinigung mit
der EU, konnte man sich vor allem in Berlin bestenfalls eine
privilegierte Partnerschaft vorstellen. Den türkischen Bewerbern
zeigte man die kalte Schulter. Frustriert wandte sich das Land
schließlich ab und suchte sein Heil im Osten.
Wer sich aber rar macht, gewinnt an Attraktivität. Diese Erfahrung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Zypern/Präsident/Wahlen Osnabrück (ots) - Serie für Merkel
Auch wenn es hierzulande für sie gerade schlecht läuft, kann sich
Angela Merkel andernorts noch über Wahlergebnisse freuen. Der von der
Kanzlerin unterstützte konservative Politiker Nikos Anastasiades wird
Präsident von Zypern und löst einen kommunistischen Vorgänger ab.
Die Wende in der Inselrepublik ist insofern bemerkenswert, als
sich damit eine Serie von Wahlerfolgen Merkel-naher Politiker in
Euro-Krisenstaaten fortsetzt. Sie haben seit 2011 in Griechenland,
Spanien und Portugal linke mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Homo-Ehe Osnabrück (ots) - Schluss mit der Diskriminierung
Es ist an der Zeit, dass die Rückwärtsgewandten in der Union in
der gesellschaftlichen Realität ankommen, allein schon aus
Eigeninteresse. Alle anderen Parteien haben inzwischen erkannt: Je
früher homosexuelle Lebenspartnerschaften der Ehe gleichgestellt
werden, desto besser.
Wenn die Konservativen ihre Forderung nach dem besonderen Schutz
von Ehe und Familie selbst ernst nehmen, sollte dies auch für die
Homo-Ehe gelten. Die Diskriminierung muss fallen. Im Grundgesetz
steht mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Armutsflüchtlingen Osnabrück (ots) - Den Kommunen helfen
Keine Frage: Die EU steht vor einer neuen Herausforderung. Wenn
von 2014 an auch Bulgarien und Rumänien volle Freizügigkeit als
Arbeitnehmer genießen, ist mit mehr Menschen zu rechnen, die vor
bitterer Armut in der Heimat flüchten. Grund zu großen Ängsten
besteht aber nicht.
Zu Recht weist Arbeitsministerin Ursula von der Leyen darauf hin,
dass es auch bei der ersten EU-Osterweiterung um Polen große Sorgen
gab, Billiglöhner könnten Deutschen ihre Jobs streitig machen und die
Sozialausgaben mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher/Lebensmittel/Eier Osnabrück (ots) - Der schöne Schein
Kaum haben sich die Menschen an den Gedanken gewöhnt, dass nicht
immer Rind drin ist, wo Rind draufsteht, kommt der nächste Skandal,
auf den man gerne verzichtet hätte: Millionen Bio-Eier, die ihren
Namen nicht verdienen, und frei laufende Hühner, die aus Platzmangel
mehr stehen als laufen. Zu verantworten haben dies mutmaßlich die
Halter: mehr Hühner, mehr Eier, mehr Geld, ein einleuchtendes Motiv.
Leider wäre es übertrieben zu sagen, dass der Schock tief sitzt.
Die Welt der Lebensmittelproduktion mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|