Europäische Patientenvereinigung weist auf dringende Notwendigkeit einer umfangreicheren Versorgung für Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie hin
Geschrieben am 28-02-2013 |
5. Weltsymposium Zu Pulmonaler Hypertonie, Nizza, Frankreich
(ots/PRNewswire) -
Neue Daten, die auf dem 5.Weltsymposium zu pulmonaler Hypertonie
vorgestellt wurden, zeigen den versteckten, aber signifikanten
Einfluss von PAH auf das Wohlbefinden
der Patienten
Ergebnisse einer internationalen Untersuchung, die neue
Erkenntnisse zur pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) bietet,
zeigen, dass die Auswirkungen der Erkrankung, abgesehen von den
körperlichen Beschwerden, unterschätzt werden. Diese Ergebnisse der
International PAH Patient and Carer Survey (Internationale Umfrage
unter PAH-Patienten und -Pflegenden), der ersten Untersuchung, die
nicht nur den Standpunkt der Patienten, sondern auch der betreuenden
und pflegenden Personen untersucht, haben dazu geführt, dass
Patientengruppen ein grösseres Verständnis der umfassenden sozialen
und emotionalen Auswirkungen von PAH sowohl auf die Patienten als
auch auf diejenigen, die sich um sie kümmern, fordern, und dass eine
Verbesserung der Versorgung der Patienten, die von dieser
heimtückischen Krankheit betroffen sind, dringend notwendig ist.
Die PAH-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Thema
Arbeitsfähigkeit dabei von besonderem Interesse ist, da es einen
erheblichen Einfluss auf die Finanzsituation der von PAH betroffenen
Familien hat, von denen sich erstaunlich viele unter dem nationalen
Durchschnittseinkommen befinden. Vier von fünf Patienten gaben an,
ihre beruflichen Bedingungen seien von PAH unmittelbar betroffen
gewesen. Fast die Hälfte konnte gar nicht mehr oder nur noch mit
Hilfe arbeiten. Unter den Patienten, deren Zustand sich auf die
schwerste Form von PAH verschlechtert hat, gaben dies sogar neun von
zehn Patienten an. Auch unter den Pflegenden gab fast eine von drei
Personen den Beruf auf oder änderte die Arbeitsbedingungen aufgrund
eines zu betreuenden PAH-Patienten. Eine von zehn Personen gab ihren
Beruf sogar ganz auf.
Pisana Ferrari, Vice President der europäischen
Patientenorganisation für pulmonale Hypertonie (European Pulmonary
Hypertension Patient Association, PHA Europe), erklärte: "Diese Daten
bieten wertvolle Informationen zu den negativen Auswirkungen von PAH
auf den Alltag und die Tätigkeiten der Patienten und ihrer
Betreuenden. Sie machen deutlich, dass eine Verbesserung der
Betreuungs- und Pflegebedingungen hinsichtlich der gesamten
Auswirkungen von PAH dringend erforderlich ist.
Patientenvereinigungen spielen dabei eine grosse Rolle, ebenso wie
Ärzte und Pflegepersonal. Gemeinsam können sie eine bessere
Unterstützung und mehr Ressourcen erzielen. Ziel ist es dabei, alle
Aspekte im Leben von PAH-Patienten und ihren Pflegenden zu
verbessern, so dass die bestmöglichen Ergebnisse und die bestmögliche
Lebensqualität erzielt werden können."
Professor Nazzareno Galiè von der Universität Bologna,
Ko-Präsident des 5. Weltsymposiums zu pulmonaler Hypertonie,
erklärte: "Die Tatsache, dass anlässlich des Weltsymposiums neben
weiteren wichtigen wissenschaftlichen Beiträgen Daten aus dieser
Untersuchung präsentiert wurden, die von einem Lenkungsausschuss
durchgeführt wurde, zu dem auch Vertreter von Patientenorganisationen
wie PHA Europe, PHA UK und PHA US gehörten, ist für uns von grosser
Bedeutung. Es zeigt, wie eng die Wissenschaft mit der
Patientenorganisation zusammenarbeitet."
In der Umfrage wird deutlich, welch schwerwiegende Auswirkungen
PAH auf das soziale und emotionale Wohlergehen hat. Patienten
berichten von einer Vielzahl negativer Emotionen, darunter Angst,
Frustration, Wut und kaum mehr Freude an Tätigkeiten, die ihnen zuvor
Spass bereitet hatten. Auch das Thema Beziehungen erwies sich als ein
zuvor unterschätztes Problem für PAH-Patienten und diejenigen, die
sie pflegen. Fast alle Patienten berichteten, ihre Fähigkeit, mit
ihrem Partner intim zu werden, sei aufgrund ihres geringen
Selbstwertgefühls und ihrer Unfähigkeit, sich körperlich
anzustrengen, stark beeinträchtigt.
Viele Patienten und Pflegende sprechen von dem Eindruck, isoliert
zu sein, was oftmals damit zusammenhängt, dass ihre PAH-Erkrankung
körperlich nicht "sichtbar" ist. Aktuell fühlen sich 50 % der
Patienten und der Pflegenden hinsichtlich der Kriterien, die zu ihrer
Isolation führen, unverstanden. Ihre Welt wird dadurch immer kleiner,
denn PAH-Patienten reduzieren Aktivitäten ausser Haus und verbringen
weniger Zeit mit Freunden. Hinzu kommt, dass ihre "soziale Identität"
verloren geht, da sie Tätigkeiten, die sie zuvor als Teil ihrer Rolle
in der Gesellschaft betrachteten, nicht mehr ausüben können. Ziel von
PHA Europe ist es, zu gewährleisten, dass die emotionalen Bedürfnisse
der Patienten nicht aufgrund der Tatsache, dass die Krankheit
äusserlich nicht sichtbar ist, ignoriert werden, und ihnen zu helfen,
sich "sichtbar" zu fühlen und ein erfülltes Leben zu führen.
Professor Loic Guillevin, co-Vorsitzender der internationalen
Umfrage unter Patienten und Pflegenden, sagte: "Die heute beim 5.
Weltsymposium zu pulmonaler Hypertonie vorgestellten Daten sind von
grosser Bedeutung. Sie sollten uns dazu anregen, darüber
nachzudenken, wie jeder einzelne Aspekt der PAH-Erkrankung die
Fähigkeit der Patienten, ein erfülltes Leben zu leben,
beeinträchtigt. Über dieses Thema müssen wir mit unseren Patienten
regelmässiger sprechen."
Dr. Luke Howard, Gutachter, Lungenfacharzt und Mitglied des
Führungskomitees, erläuterte: "Die Umfrage bestätigt die zentrale
Rolle, die ein multidisziplinärer Ansatz unter Einbeziehung von
Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern, Psychologen und
Patientenorganisationen im Umgang mit PAH-Patienten spielt. Dies
bietet die Möglichkeit, eine gründliche Bewertung des emotionalen und
sozialen Wohlbefindens des Patienten und der Pflegenden ebenso wie
der klinischen Symptome des Patienten vorzunehmen."
~
Hinweise an die Redaktion:
Informationen zur Umfrage unter PAH-Patienten und -Pflegenden
PAH ist eine seltene Erkrankung, die jedoch schwerwiegende
Auswirkungen auf die Krankheitshäufigkeit und die Sterblichkeit hat.
Es handelt sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung, die von
einer Verengung der Lungenarterien hervorgerufen wird, welche die
rechte Herzhälfte mit den Lungen verbinden. Die Symptome von PAH sind
Atemlosigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Brustschmerzen und Ödeme, die
sich bei körperlicher Aktivität häufig verschlechtern. PAH kann
derzeit nicht geheilt werden, es gibt aber verschiedene
Behandlungsmöglichkeiten.
An der Umfrage unter PAH-Patienten und -Pflegenden haben 326
PAH-Patienten und 129 Pflegende aus fünf europäischen Ländern
teilgenommen: aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem
Vereinigten Königreich. Ein multidisziplinärer Führungskomitees von
PAH-Spezialisten, auf PAH spezialisierte Pfleger sowie Vertreter von
Patientengruppen koordinierten die Entwicklung der Umfrageinhalte und
die Analyse der Ergebnisse, um Medizin- und Praxisbezug zu
gewährleisten.
Der vollständige Bericht steht zum Download auf der PHA
Europe-Website zur Verfügung: http://www.phaeurope.org/projects-activ
ities/pah-patient-and-carer-survey/ [http://www.phaeurope.org/project
s-activities/pah-patient-and-carer-survey ].
Weitere Ergebnisse:
- Die Schwierigkeiten, die ein Leben mit PAH mit sich bringt, haben
emotionale Auswirkungen auf Patienten und Pflegende. Durch PAH verursachte,
körperliche, praktische und soziale Veränderungen äusserten sich in negativen
Emotionen, wie Angst, Schuld, Verlust und einem Gefühl der Nutzlosigkeit.
- Drei von vier Pflegenden, die in einer Beziehungen mit einem PAH-Patienten
sind, berichteten von einem Rückgang der sexuellen Beziehungen und der Intimität,
weil der oder die Pflegende Angst hat, körperliche Aktivität könne den Zustand des
Patienten verschlechtern.
- PAH-Patienten und ihre Pflegenden berichteten von Informationslücken,
insbesondere hinsichtlich der emotionalen Aspekte im Umgang mit PAH und finanzieller
sowie administrativer Auswirkungen. Es stellte sich heraus, dass
Patientenorganisationen eine führende Rolle bei der Bereitstellung von Informationen
und Unterstützung für Patienten und Pflegende spielen.
Der internationale Bericht zu PAH-Patienten und -Pflegenden wurde
unter der Leitung von PAH-Spezialisten und Patientenorganisationen
entwickelt und von Actelion Pharmaceuticals Ltd. aus der Schweiz
unterstützt.
Rare Disease Day ("Tag der Seltenen Erkrankungen")
Am 28. Februar 2013 findet der sechste internationale Rare Disease
Day statt, der von EURORDIS koordiniert und von Vereinigungen für
seltene Erkrankungen aus 24 europäischen Ländern organisiert wird, um
auf die oftmals unbekannten Auswirkungen solcher Krankheiten
aufmerksam zu machen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
PHA Europe
Gerald Fischer
Präsident
+43 0664 228 88 88
g.fischer@phaeurope.org
Donna Wright
Packer Forbes
+44(0)20-7036-8550
donna@packerforbes.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
449528
weitere Artikel:
- Shire Supports Rare Disease Day 2013 Lexington, Massachusetts (ots/PRNewswire) -
- Global Initiatives Underscore Company's Long-Term Commitment to
the Rare Disease Community
Shire plc today announced its support of Rare Disease Day,
joining patients, healthcare providers, and patient organizations
around the world to support a day that focuses attention on rare
diseases as a public health issue, and highlights the need for more
understanding and awareness about these diseases.
Observed annually on the last day of February, Rare Disease Day is
coordinated mehr...
- Schienengüterverkehr schrumpft 2012 um 2,4 % Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2012 transportierten in- und
ausländische Eisenbahngesellschaften auf dem deutschen Schienennetz
insgesamt Güter im Umfang von 366,1 Millionen Tonnen. Nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren dies 8,9 Millionen
Tonnen oder 2,4 % weniger als 2011.
Zurückgegangen sind 2012 der Binnenverkehr und der
grenzüberschreitende Versand: Im innerdeutschen Verkehr wurden 3,9 %
weniger Güter transportiert als 2011. Auf ihn entfielen mit
247,1 Millionen Tonnen mehr als zwei Drittel aller Transporte. mehr...
- 41,4 Millionen Erwerbstätige im Januar 2013 Wiesbaden (ots) -
Sperrfrist: 28.02.2013 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Im Januar 2013 waren nach vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt 41,4 Millionen
Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber Januar
2012 war das ein Plus von 243 000 Erwerbstätigen oder 0,6 %. Damit
hat sich der Vorjahresabstand im Januar 2013 weiter verringert. Die
Zahl der Erwerbslosen betrug im Januar 2013 mehr...
- Exclusive Networks Group unterzeichnet Vereinbarung mit MobileIron, um das Wachstum auf den Märkten für mobile Unternehmenslösungen in Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich voranzutreiben Paris (ots/PRNewswire) -
Chance fuer Wiederverkaufer von Mobile-Management-Losungen - der
fuehrende
Anbieter von mobilen Losungen mochte das Wachstum auf dem
europaischen Markt mit
Super-VAD-Partnern beschleunigen
Exclusive Networks Group gab heute die Unterzeichnung einer
Vereinbarung mit MobileIron, dem fuehrenden Anbieter von Sicherheits-
und Managementlosungen fuer mobile Apps, Dokumente und Gerate
bekannt. Die Exclusive Networks Group wird als Vertriebspartner in
Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Konigreich mehr...
- Deutsche Autobauer in der Entwicklung zu langsam - Asiaten ziehen davon / Experten halten 30 Prozent kürzere Innovations-Zeiten für möglich Köngen (ots) - Immer neue Antriebs-, Assistenz- und
Entertainment-Systeme: Der Zwang zu kürzeren Innovationszyklen setzt
die Automobilhersteller weltweit unter Handlungsdruck. Ziel ist es,
die Entwicklungszeit zu verringern. Deutschlands Autobauer haben das
Potenzial, von der Konzeption bis zur Markteinführung um bis zu ein
Drittel schneller zu werden. Wie das geht, zeigen derzeit
Wettbewerber aus Asien, die diese Herausforderung bereits angenommen
haben und der europäischen Konkurrenz mit neuen Entwicklungs-Methoden
davonziehen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|